Angesichts des extremen Niedrigzinsumfeldes suchen Investoren Anlagealternativen zu Staatsanleihen, Pfandbriefen und Unternehmensanleihen aus Europa und den USA. Im Folgenden erklärt Werner Krämer, Geschäftsführer und Economic Analyst bei Lazard Asset Management, warum insbesondere Unternehmensanleihen aus Schwellenländern immer stärker nachgefragt werden.

Das Interesse der Anleger an EM-Unternehmensanleihen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Warum?

Krämer: „Nachdem sich die Anleger zunächst auf die Staatsanleihen und Quasistaatsanleihen der Emerging Markets konzentriert haben, sind in den letzten Jahren verstärkt EM-Unternehmensanleihen in den Blick der Anleger gerückt. Heute sind diese (je nach Abgrenzung) eines der am stärksten wachsenden Teilsegmente der Weltrentenmärkte.

Schwellenländeranleihen ermöglichen eine Diversifikation aus den traditionellen Rentenportfolios bei höheren Renditen trotz besserer Fundamentaldaten. Sie eröffnen außerdem die Chance, vom größeren Wachstum der Emerging Markets-Volkswirtschaften und -Kapitalmärkte indirekt profitieren zu können. 

EM-Unternehmensanleihen bieten zudem bei besserer Kreditqualität oft eine höhere Verzinsung als vergleichbare Unternehmensanleihen der entwickelten Welt. Dies impliziert einerseits eine Prämie für die meist geringere Liquidität der EM Corporates, andererseits eine Risikoprämie für die politischen, Corporate-Governance- und Flow-Risiken, die mit dem Investment von EM Corporates verbunden sind. Mit aktivem Management und globalem Credit-Research lassen sich diese Risiken kontrollieren.“

Wie hat sich der Markt für EM-Unternehmensanleihen zuletzt entwickelt?

Krämer: „Die Infrastruktur der Emerging Markets Corporates-Märkte hat sich über Jahre stetig verbessert. Das Volumen ist deutlich gewachsen, der Länder-, Branchen- und Einzeltitelmix ist deutlich ausgewogener geworden, die Markttiefe hat zugenommen und die Liquidität hat sich deutlich verbessert. Bisher sind die EM-Unternehmensanleihen wichtiger Bestandteil unserer „normalen“ Emerging Market Debt-Konzepte. Seit einiger Zeit ist der Markt aber so liquide, breit gestreut und vollständig, dass sich EM-Unternehmensanleihen zu einer eigenen Assetklasse mit häufig eigenen Spezialfonds entwickelt haben, bzw. in Publikumsfonds umgesetzt werden.“

Welche Auswirkungen hatte die Corona-Pandemie auf EM Corporate Bonds?

Krämer: „Wie in allen risikobehafteten Assetklassen ist es im Zuge der Corona-Pandemie im März 2020 zu einem massiven Abverkauf von Emerging Markets Corporate Bonds gekommen. In der Folge haben sich die Risikoaufschläge zu den „Safe Assets“ wie Bundesanleihen oder US-Treasuries deutlich erhöht. Diese günstigere Bewertung stellt eine Kaufgelegenheit dar, zumindest für den strategischen Anleger. Insbesondere die extrem expansive Geld- und Fiskalpolitik dürfte die Unternehmensanleihen der Emerging Markets massiv unterstützen.“

Dennoch gibt es Risiken. Wie können Anleger diesen Risiken begegnen?

Krämer: „Ein Hauptargument für Investitionen in Unternehmensanleihen der Emerging Markets sind die hohen Erträge und Ertragserwartungen der Assetklasse verglichen mit (Investmentgrade-) Anlagen in den europäischen Märkten. Trotzdem handelt es sich bei EM-Unternehmensanleihen um eine Anlageform mit hohen Risiken. Die Drawdowns in Krisenzeiten können beträchtlich sein, wie der Abverkauf im März 2020 wieder einmal gezeigt hat. Durch eine breite Streuung in Einzeltitel, einen Total Return-Fokus und eine starke Berücksichtigung des Blickes auf Top Down-Risiken kann dieses Risiko begrenzt werden. Dies ist umso wichtiger, als dass die Liquidität und die Tiefe des Marktes zwar in den letzten Jahren stark angestiegen sind, die Geld-Brief-Spannen aber noch immer weiter als in der entwickelten Welt sind und sich im Krisenfall wie März 2020 erfahrungsgemäß deutlich weiten können. Dies ist auf der anderen Seite die Begründung dafür, dass man für das Halten von EM-Unternehmensanleihen eine Liquiditätsprämie verdient.“

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