Zur heutigen Hauptversammlung des Energiekonzerns EnBW sagt Sebastian Rötters, Energie-Campaigner bei urgewald:

„EnBW verschließt weiter die Augen vor den Umweltschäden und missachteten Menschenrechten in seiner Lieferkette. Wie der aktuelle Geschäftsbericht zeigt, arbeitet das Unternehmen weiter mit hochumstrittenen Kohlelieferanten wie Drummond in Kolumbien und KRU in Russland zusammen. Der unkritische Umgang mit Lieferanten zeigte sich bereits in dem sogenannten ‚Fortschrittsbericht‘ zum Kohlebergbau in Kolumbien, den die EnBW vergangenen Herbst veröffentlichte.[1]  Dieses einseitige und irreführende Dokument diente lediglich der Rechtfertigung weiterer Geschäfte mit umstrittenen Lieferanten. Dass selbst ein Unternehmen, dass sich zu über 90 Prozent in öffentlichem Besitz befindet, keine Verantwortung für die eigene Lieferkette übernimmt, zeigt, wie dringend notwendig das aktuell debattierte Lieferkettengesetz ist.“

„Es ist schwer nachvollziehbar, dass die EnBW die Kohle- und Gasbezüge aus Russland sogar weiter steigern will,[2] obwohl eine transparente Prüfung der menschenrechtlichen und ökologischen Auswirkungen dort unmöglich ist und kritische Zivilgesellschaft systematisch mundtot gemacht wird.“

Rötters fordert:

„Zulieferer dürfen nur dann Geld aus Karlsruhe erhalten, wenn sie sich an fundamentale Standards zum Schutz von Mensch und Umwelt halten. Das Unternehmen muss außerdem erklären, wie es im Einklang mit der Klimaforschung bis 2030 seine Kohlekraftwerke abschalten will.“

[1] Vgl. https://t1p.de/iswg

[2] Laut Geschäftsbericht gibt es neu abgeschlossene Gas-Bezugsverträge mit den russischen Firmen Gazprom und Novatek. Vgl. S. 37: https://t1p.de/z1lj

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