Vom Asteroiden-Survival-Game bis zur nachhaltigen Kochshow, vom interaktiven Holodeck zum virtuellen Cluberlebnis: Die Kreativität der Entwickler*innen der Hauptstadtregion kennt kein Sommerloch! In der aktuellen New-Media-Förderrunde unterstützt das Medienboard insgesamt 15 Games, Serien und VR-Projekte. Davon geht fast die Hälfte an Nachwuchsteams und Absolvent*innen Berliner und Brandenburger Hochschulen, die mit der Förderung ihr erstes Projekt umsetzen.

Helge Jürgens, Geschäftsführer New-Media-Förderung Medienboard: "Es freut uns, dass wir in der aktuellen Förderrunde wieder besonders viele Newcomer haben – darunter auch die Gewinner*innen des Nachwuchspreises vom Deutschen Computerspielpreis (DCP). Die Audiovisual Creative Industries sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für unseren Standort und wir unterstützen die Kreativen dabei, neue Formen der Unterhaltung und des Storytellings zu entwickeln. Innovativer audiovisueller ist das Fundament für den Medienstandort der Zukunft."

Die Projekte im Überblick:

Nikita, die Protagonistin der Serie "Rummelsbucht" (eitelsonnenschein, 40.000 Euro), ist frisch aus der Kleinstadt nach Berlin gezogen und lebt komplett pleite auf einem halbfertigen Hausboot. Als sie das Angebot bekommt, als einzige Frau bei einer etwas verlotterten Handwerkertruppe schwarz mitzuarbeiten, schlittert sie immer tiefer in die obskure Welt der Rummelsburger Bucht.

In der Serie "der thermale widerstand" (Ohne Falsch Film Freistühler & Wallochny, 47.000 Euro), basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück, soll die junge Unternehmensberaterin Marie den Umbau der maroden öffentlichen Therme zum Wellnesstempel vorantreiben. Der neue Bademeister Hannes stellt sich der Entwicklung reaktionär entgegen und bringt mit seinen Guerilla-Methoden das Solebecken bald zum Überlaufen.

Die Serie "Viral" (gebrueder beetz filmproduktion, 40.000 Euro) nutzt YouTube als gigantisches Archiv der Gegenwart und erzählt durch das authentische Material ihrer Protagonisten, wie sich Corona in unser Leben einschreibt und es verändert.

In Berlin Anfang der 1990er Jahre spielt "Hijab Bitches" (Sukaya Films, 38.000 Euro). Nicht nur die Stadt geht in dieser Serie auf Identitätssuche, sondern auch eine Gruppe von Teenagerinnen mit Migrationshintergrund und ganz großen Träumen.

In der Serie "Papaya und Rüben" (Schuldenberg Films, 25.000 Euro) begibt sich die Gastronomin Daeng Khamlao auf eine Reise durch Berlins kulinarisch-kulturelle Vielfalt, um herauszufinden, wie sie regional und gleichzeitig asiatisch kochen kann. Dabei erfährt sie die Hintergründe von Lebensmittelpolitik und Nachhaltigkeit.

Im Survival Base Builder "Space Remnants (AT)" (Second Peak Interactive, 110.000 Euro) verunglückt eine Mining-Crew auf einem Asteroiden am Ende des Universums. Als Commander der Crew hat man die Aufgabe, das Überleben seiner Leute zu sichern, eine Basis aufzubauen und einen Weg zurück zur Erde zu finden.  

Das Horror-Game "Ad Infinitum" (Hekate, 200.000 Euro) handelt von einem deutschen Soldaten, der gerade von der Front des ersten Weltkrieges zu seiner Familie nach Hause kehrt. Geplagt von den traumatischen Erlebnissen im Krieg, schwindet für ihn die Grenze zwischen Realem und Albtraum. Die Spielenden müssen alptraumhafte und verzerrte Kriegsschauplätze erkunden, teils komplizierte Rätsel lösen und vor schrecklichen Kreaturen weichen.

"Hedera" (Emberstone Entertainment, 150.000 Euro) ist ein PC-Game mit einem vom Spreewald und der mitteleuropäischen Kultur und Sagenwelt inspirierten Setting, in dem die Spieler*innen taktisch einen Wald erforschen und seine Rätsel lösen müssen.

"Dorfromantik" (Toukana Interactive 110.000 Euro) ist ein minimalistisches Aufbaustrategie- und Puzzlespiel, bei dem die Spieler*innen eine ästhetische Dorflandschaft aus hexagonalen Kärtchen legen. In einer meditativen Atmosphäre bauen sie eine Landschaft, um Quests zu erfüllen, Kombos zu erzielen und die Spielwelt zum Leben zu erwecken.

Bei "Holodeck" (Tamschick Media+Space, 200.000 Euro) handelt es sich um einen immersiven und interaktiven Gaming-Cube. Zwei Gruppen à 20 Spielenden treten in einen interaktiven Würfel ein und werden zu Protagonist*innen der Geschichten, bei denen nichts so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Ein Spielerlebnis zwischen Kinobesuch, Computerspiel und Themenpark. 

Bei "The District VR" (Proof of Taste, 60.000 Euro) entsteht ein Club-System mit multiplen Environments zur Teilnahme an Partys und Live-Events in Virtual Reality. Auf der VR-Plattform kann man sowohl als regulärer Gast als auch als DJ/ DJane, Band, Moderator*in, Event-Manager*in oder Club-Besitzer*in am Geschehen teilnehmen.

In der Doku-Fiction "Der Schulbus" (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, 12.500 Euro) brechen die Eltern mit ihren drei Kindern im vom Opa geerbten Schulbus zu einer Reise auf. Was aus der Sicht der Kinder als ein Jahr ohne Schule beginnt, wird zu einer ganz neuen Erfahrung des Lernens.

"Karli & Kasimir" (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, 12.000 Euro) ist eine App zur sexuellen Aufklärung für Jugendliche zwischen 10 und 13 Jahren, die Information und unterhaltsame narrative Inhalte miteinander verbindet. Sie setzt sich zusammen aus kurzen animierten Videoclips und reinen Audioclips.

Mit der interaktiven App "Secret in a Bottle" (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, 12.000 Euro) kann man Audiogeheimnisse austauschen. Die User*innen hören auf Englisch Aufnahmen aus der ganzen Welt und können ihre eigenen Gedanke und Geheimnisse teilen.

"Tomorrow TV" (Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin, 11.000 Euro) ist ein Online-Talkshow Format, das aufstrebenden popkulturellen und künstlerischen Figuren der queeren Szene, sowie People of Color und marginalisierten Künstler*innen eine Plattform bietet um ihr Schaffen für ein breiteres Publikum sichtbar zu machen.

Alle Förderentscheidungen im Überblick

Nächste Einreichtermine:

Canada Germany Digital Media Incentive: 1. September 2020
Innovative Audiovisuelle Inhalte und Serielle Formate: 6. Oktober 2020.

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