Die offizielle Abtreibungsstatistik für das zweite Quartal 2020 ist entlarvend. Die Zahl der Abtreibungen in Deutschland lag laut Statistischem Bundesamt um ca. 2,2 % höher als im Vorjahresquartal. Besonders erschütternd: der Anteil der chemischen Abtreibung, bei dem die Frau selbst abtreibt. Bei diesem Verfahren muss die Frau zu Hause ein Präparat einnehmen, das starke, sehr schmerzhafte Blutungen auslöst und zu nicht unerheblichen Komplikationen bis hin zum Tod führen kann. Vor wenigen Wochen starben zwei Engländerinnen nach Einnahme der Abtreibungspille. Zudem belegt die Statistik auf eindrucksvolle Weise, dass das Beratungsmodell, bei dem schwangere Frauen eine „ergebnisoffene“ Beratung durchlaufen, wenig dazu beiträgt, das ungeborene Leben effektiv zu schützen.

Auch die Forderung nach einer besseren „Versorgung“ mit Abtreibungseinrichtungen wird durch die Statistik widerlegt: Eine Steigerung der Abtreibungszahlen um über 2 Prozent lässt sich nur schwerlich erreichen, wenn gleichzeitig die Versorgung nicht ausreichend ist.

„Wer angesichts der Zahlen immer noch davon spricht, die Gesetzeslage in Deutschland sei zu wenig liberal und nicht frauenfreundlich genug, handelt in Wahrheit frauenfeindlich. Frauen leiden an Abtreibungen, nehmen hohe gesundheitliche Risiken bis hin zum Tod durch Abtreibungspräparate in Kauf und Kinder sterben dabei. Als Gesellschaft sind wir gefordert, dieses Leid weitestgehend einzudämmen: bessere Beratung, mehr Hilfe, mehr Schutz des ungeborenen Lebens sind dringend vonnöten“, so Cornelia Kaminski, die Bundesvorsitzende der ALfA. „Beim Marsch für das Leben am kommenden Samstag in Berlin gibt es eine gute Gelegenheit, für dieses Anliegen ein Zeichen zu setzen.“

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