Am 1. Oktober 2020 tritt der evangelische Theologe und Historiker Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Christoph Markschies sein Amt als neuer Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften an.

Christoph Markschies über sein Programm für die Akademie: „Die BBAW ist als Hauptstadtakademie gerade in den gegenwärtigen Zeiten der Unsicherheit ein Laboratorium der Aufklärung. So wie schon im achtzehnten Jahrhundert die ganz unterschiedlichen Ansätze einer deutschen Aufklärung von Leibniz und einer französischen von Voltaire die Akademie prägten, gilt es auch heute, angesichts von alten und neuen Unsicherheiten nicht neue Dogmen zu verkünden, sondern wissenschaftlich überzeugende Hypothesen im Diskurs zu profilieren und zu prüfen. Diesen Diskurs führt die BBAW als moderne Reformakademie nicht nur unter ihren Mitgliedern, sie öffnet ihre Häuser am Gendarmenmarkt und am Potsdamer Neuen Markt für die Öffentlichkeit. Akademie lädt im Geiste sokratischer Aufklärung zur Wissenschaft auf diesen Marktplätzen ein. Im Laboratorium werden neue Formen ausprobiert, die kulturellen Grundlagen unserer Welt digital zu präsentieren (Akademienvorhaben), Antworten auf aktuelle Fragen für Politik und Gesellschaft interdisziplinär aufzubereiten und nachhaltig zu kommunizieren (interdisziplinäre Arbeitsgruppen und Initiativen) und die Entwicklung von Wissen wie Wissenschaft langfristig zu beobachten (neue Zentren). Die Türen des Laboratoriums stehen auch in Corona-Zeiten offen: Neue Kommunikationsformate wie der Mittagssalon werden ausprobiert und größere Ausstellungen gezeigt. Auch im Blick auf die Digital Humanities versteht die Akademie sich als Dienstleister der Öffentlichkeit. Es entspricht der dreihundertjährigen Tradition unseres Laboratoriums auf dem Marktplatz, Akademie immer wieder neu zu denken – ich freue mich sehr, die seit der Neukonstituierung nach der Wiedervereinigung vor dreißig Jahren vertrauten Stichworte ‚Reformakademie‘ und ‚Arbeitsakademie‘ in einen Alltag umzusetzen, der die ‚Faszination Wissenschaft‘ ausstrahlt.“

Anlässlich der Amtsübernahme von Christoph Markschies lädt die Akademie zu Livestreams zweier Veranstaltungen: Am 1. Oktober 2020 findet um 17 Uhr ein Tea Time Concert zum Thema „Zwischen Staunen und Neugier. Beethoven in Berlin“ mit Christoph Markschies, Dörte Schmidt (Musikwissenschaftlerin, Sprecherin Zentrum Preußen-Berlin der Akademie) und Eleonore Büning (Musikkritikerin, Beethoven-Expertin) statt. Das ensemble1800berlin spielt Ouvertüren und Sinfonien Ludwig van Beethovens.

Am 2. Oktober 2020 eröffnet Christoph Markschies um 20 Uhr die Ausstellung „Faszination Wissenschaft. Herlinde Koelbl“. Die renommierte Fotografin Herlinde Koelbl stellt die Neugierde an Wissenschaft in den Fokus ihres aktuellen Projekts. Sie hat 60 der weltweit bedeutendsten Naturwissenschaftler*innen und Nobelpreisträger*innen in einer sehr ungewöhnlichen Weise porträtiert. Die Fotografien werden vom 5. Oktober 2020 bis 29. Januar 2021 in der Akademie präsentiert.

Beide Livestreams sind zu o. g. Zeit verfügbar unter www.bbaw.de/live.

Christoph Markschies (*03.10.1962) studierte Evangelische Theologie, Klassische Philologie und Philosophie in Marburg, Jerusalem, München und Tübingen, wurde 1991 in Tübingen promoviert und dort 1994 habilitiert. Er hatte Professuren für Kirchen- und Theologiegeschichte des antiken Christentums in Jena (1994-2000) und Heidelberg (2000-2004) inne und folgte 2004 dem Ruf auf den Lehrstuhl für Antikes Christentum an der Humboldt-Universität zu Berlin, deren Präsident er von 2006 bis 2010 war. Mehrfach war er Fellow von Institutes for Advanced Study in Berlin, Jerusalem und Princeton bzw. Visiting Fellow des Trinity College, Oxford. Er ist Ehrendoktor der Theologischen Fakultäten der Lucian-Blaga-Universität Sibiu / Hermannstadt, der Universität Oslo und der Lateran-Universität in Rom. Christoph Markschies ist Mitglied der Akademien der Wissenschaften zu Erfurt, Heidelberg, Mainz und Mailand sowie der European Academy for Sciences and Arts und der Academia Europaea. Des Weiter
en wirkt er in diversen wissenschaftlichen Beiräten und Stiftungen mit (u. a. seit 2014 als Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung). Das Deutsche Archäologische Institut hat ihn 2007 zum Korrespondierenden Mitglied gewählt. Christoph Markschies wurde mit einer Reihe von Preisen ausgezeichnet, so z. B. 2001 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 2017 erhielt er für sein herausragendes Engagement im ökumenischen und im jüdisch-christlichen Dialog das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Seit 2000 ist Christoph Markschies Ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Er war von 2003 bis 2015 Sekretar der Geisteswissenschaftlichen Klasse und von 2012 bis 2018 Vizepräsident der Akademie. Christoph Markschies engagiert sich in vielfältigen Arbeitsgruppen und Akademienvorhaben der BBAW, u. a. ist er seit 2011 Projektleiter des Akademienvorhabens „Alexandrinische und antiochenische Bibelexegese“, und er ist Sprecher der interdisziplinären Arbeitsgruppe „Verantwortung: Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz“.

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