Für Dienstag, 29. September haben die Gewerkschaft Verdi sowie dbb beamtenbund und tarifunion bundesweit zu Warnstreiks im Nahverkehr aufgerufen. Jedoch ist nach wie vor unklar, in welchem Umfang U-Bahn, Tram und Bus in München von Arbeitskampfmaßnahmen betroffen sein werden. Der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) liegen bisher keine näheren Informationen zu etwaigen Streikaktivitäten vor. Daher kann sie ihre Kundinnen und Kunden zum jetzigen Zeitpunkt lediglich vorwarnen, dass es im Streikfall voraussichtlich zu erheblichen Einschränkungen kommen wird.

Sofern die U-Bahn bestreikt wird, muss der Linienbetrieb aus Sicherheitsgründen vorübergehend eingestellt werden. Das Angebot bei der Tram hängt im Streikfall von der tatsächlichen Personalverfügbarkeit ab. Einsatzbereite Fahrzeuge würden zunächst auf einzelne Linien konzentriert und in möglichst gleichmäßigen Abständen verkehren. Ähnliches gilt beim Bus: Hier könnte etwa jedes zweite Fahrzeug zum Einsatz kommen, sofern die Kooperationspartner der MVG im Tarifkonflikt im privaten Omnibusgewerbe am Dienstag nicht ebenfalls zu einem Warnstreik aufgerufen werden.

Ingo Wortmann, SWM Geschäftsführer Mobilität und MVG-Chef: „Wir können unseren Fahrgästen zum jetzigen Zeitpunkt nur raten, am Dienstag auf andere Verkehrsmittel auszuweichen. Wenn wir bestreikt werden, wird der Platz in den verbleibenden Fahrzeugen knapp, sofern überhaupt ein sinnvoller Linienbetrieb möglich ist. Die Gewerkschaften müssten sich fragen lassen, wie sich ein solcher Warnstreik in Coronazeiten verantworten lässt. Zumal bei Verdi derzeit gar nicht München im Fokus steht, sondern die Absicht, Parallelverhandlungen über einen bundesweiten Tarifvertrag zu erzwingen.“

Werner Albrecht, SWM Personalgeschäftsführer und Arbeitsdirektor: „Die in München gültigen Tarifverträge TV-N Bayern und TV MVG werden aktuell verhandelt. Die ersten Gespräche mit den Gewerkschaften waren ruhig und konstruktiv. Beide Verträge haben bereits ein hohes Niveau. Verdi möchte jetzt aber zeitgleich und zusätzlich über einen Bundestarifvertrag sprechen. Das macht aber keinen Sinn und ist schlichtweg überflüssig, weil ja in München und Bayern bereits Verhandlungen laufen. Aus diesem Grund hat die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) auch kein Mandat für die Bundesebene. Wer solche Parallelverhandlungen fordert und mit bundesweiten Warnstreiks durchsetzen will, ist nicht an der Sache interessiert, sondern an Eskalation.“

Die MVG informiert laufend auf www.mvg.de über die aktuelle Betriebslage, ebenso auf ihrer Facebook-Seite. Selbstverständlich finden Kunden die Informationen auch in der App MVG Fahrinfo München und auf Twitter. Außerdem wird die MVG ihre Fahrgäste über die elektronischen Anzeigen und mit Durchsagen über mögliche Einschränkungen informieren.

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