Die besten Azubis des zurückliegenden Prüfungsjahrgangs im Handwerk in der Region Stuttgart stehen fest. 59 junge Handwerker haben durch ihre herausragenden Prüfungsergebnisse nun die Chance, beim anstehenden Landeswettbewerb weiter zu triumphieren. Der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks wird jedes Jahr in rund 130 handwerklichen Ausbildungsberufen durchgeführt und beweist eindrucksvoll die hohe Ausbildungsqualität in den Branchen.

„Auf die jungen Talente können die Betriebe, die Eltern und auch die Gesellschaft stolz sein“, betont Thomas Hoefling, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart zum Abschluss des Wettbewerbs auf Kammerebene. Sie verkörpern das, was das Handwerk ausmache: Leistungsorientierung, hohe Qualität, Teamwork und jede Menge Modernität. Hoefling: „Das Handwerk bietet Chancen und Karrieren, man muss sie erkennen und ergreifen – unabhängig von Schulabschluss, Nationalität oder Geschlecht. Die Motivation ist entscheidend.“ Das hätten die Jahrgangsbesten herausragend vorgelebt.

Hoefling weist darauf hin, dass Höhere Berufsbildung, die sich an die Erstausbildung anschließen kann, zahlreiche Chancen auf individuelle Fach- und Führungskarrieren bis zum Unternehmertum biete. Denn durch die Höhere Berufsbildung im Handwerk können berufliche Abschlüsse wie Meister oder Betriebswirt im Handwerk erreicht werden, die den Hochschulabschlüssen Bachelor oder Master gleichgestellt sind. „Um die Zukunft zu gestalten, müssen wir aber dafür sorgen, dass die berufliche Bildung in gleichem Maße gefördert wird wie die Hochschulen. Denn unsere Wirtschaft und das Handwerk brauchen exzellent ausgebildete berufliche Fachkräfte. Das setzt zwingend voraus, dass handwerkliche und technische Berufe ebenso wie das Unternehmertum in jeder Schulart ihren Platz haben“, betont der Kammerchef. Deshalb sei es wichtig, dass in der gymnasialen Oberstufe die Berufsorientierung nicht nur ein Hochschulstudium im Blick haben darf, sondern immer auch die Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierechancen der beruflichen Aus- und Weiterbildung als adäquate Alternative zum Hochschulstudium vorstellen muss, fordert Hoefling. 

Die Bandbreite der Berufe, die einen Jahrgangsbesten, die sogenannten Kammersieger, stellen, reicht auch dieses Jahr von A wie Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik bis Z wie Zimmerer. Bei den 59 Besten sind 24 junge Frauen. 30 Absolventen können die allgemeine Hochschulreife vorweisen, das Durchschnittsalter liegt bei 22 Jahren. Auch in einigen männerdominierten Berufen konnten sich junge Handwerkerinnen durchsetzen. So ist Jana Görgen aus Ditzingen die beste Dachdeckerin, Ida Barth aus Fellbach dominierte bei den Kraftfahrzeugmechatronikern. Die besten Prüfungsnoten im Fahrzeuglackierer-Handwerk konnte Josephine Ellwein aus Vaihingen an der Enz erreichen, bei den Schornsteinfegern war das Marika Stark aus Weil der Stadt. Aufgrund der Coronasituation lautete die Empfehlung an die Bewertungskommissionen, zur Kontaktvermeidung weniger Arbeitsproben durchzuführen. Deshalb wurden in vielen Gewerken die Ergebnisse der Gesellenprüfung herangezogen. Auch die wertschätzende „Feierstunde“ der Handwerkskammer entfällt dieses Jahr: Die Urkunden bringt der Postbote.

Das „Triple“ im Leistungswettbewerb schaffte im vergangenen Jahr Philipp Wörner aus Denkendorf. Als Azubi der Firma Stoppel in Oppenweiler triumphierte er als Mechatroniker für Kältetechnik im Kammerwettbewerb, dann im Landeswettbewerb und abschließend gewann er auch den Wettbewerb auf Bundesebene. 974 von 1000 möglichen Punkten hat Philipp Wörner beim Bundeswettbewerb für Nachwuchskältetechniker erreicht – und damit nicht nur den Wettbewerb gewonnen, sondern auch eines der besten Ergebnisse in der Geschichte des Wettbewerbs geliefert. Sein persönliches Facebook-Fazit: „Mein Handwerk ist meine Leidenschaft. Ich habe beim Wettbewerb mitgemacht, weil ich mich mit den besten Junghandwerkern Deutschlands messen wollte. Einer von mehr als 3.000 Wettkämpfern zu sein, macht auch mächtig stolz. Toller Nebeneffekt: Man lernt jede Menge Leute kennen, die genauso motiviert sind wie man selbst.“

Im Rahmen der Imagekampagne des Handwerks wurde er dieses Jahr nun sogar als „Gesicht und Botschafter“ für verschiedene Kommunikationsmaßnahmen eingesetzt. So warb er auch für die Teilnahme am Leistungswettbewerb in den Sozialen Medien. Als einer der „Besten der Besten im Handwerk“ sind für ihn Motivation und Leidenschaft die Erfolgsfaktoren für die Zukunft.  

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Die Liste mit den Kammersiegerinnen und Kammersiegern hängt an.

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