Pirelli hat heute mit einer exklusiven Veranstaltung bei der Rallye Italien-Sardinien sein neues Portfolio mit Reifen der jüngsten Generation für die Rallye-Weltmeisterschaft vorgestellt. Zudem gab das Unternehmen eine Vorschau auf seine Rückkehr als exklusiver Reifenlieferant der WRC ab 2021 im Rahmen eines Dreijahresvertrags.

Seit Pirelli die FIA-Ausschreibung für sich entschied und ab dem nächstem Jahr die Rallye-Weltmeisterschaft exklusiv beliefert, hat der Hersteller hart daran gearbeitet, neue Reifen für die schnellsten Rallye-Wagen zu entwickeln, die jemals auf Schotter, Asphalt, Schnee und Eis gefahren sind. Das Ziel von Pirelli besteht darin, Produkte von hoher Haltbarkeit, Performance und Anpassungsfähigkeit zu liefern.

Trotz der unvermeidlichen Unterbrechungen infolge der Covid-19-Pandemie hielt Pirelli an seinem Entwicklungszeitplan für die neue WRC-Reifen-Range fest: Diese wurde heute bei der Rallye Italien-Sardinien mit einer Pressekonferenz sowie mit Fahrten über die Shakedown -Etappe den internationalen Medien vorgestellt. Am Steuer des Citroen C3 WRC-Testwagens von Pirelli saß Andreas Mikkelsen.

Terenzio Testoni, Leiter Rallye-Rennsport Pirelli, kommentierte: „Nach einem intensiven Vorbereitungsprogramm freuen wir uns, auf Sardinien unsere neuen Reifen zu präsentieren und einigen Personen die Möglichkeit zu geben, sie vom Beifahrersitz aus während der Shakedown-Prüfung zu erleben. Im Verlauf des kommenden Wochenendes wird man sie auch in Aktion sehen, wenn unser ehemaliger Weltmeister, Petter Solberg, hier bei unserem Heimevent auf Sardinien das Pirelli Testauto auf der Power-Stage fährt, welche die Rallye abschließt. Die nächste Gelegenheit, unsere Pirelli Reifen bei einem WRC-Lauf zu sehen, wird die Rallye Monte Carlo im nächsten Jahr sein, wenn unsere Zeit als Alleinlieferant beginnt. Bei der Entwicklung dieser Reifen nutzten wir die Erkenntnisse aus der Formel 1 sowie unsere früheren Erfahrungen aus dem Rallyesport und aus anderen Motorsportarten, aber auch aus der Entwicklung von Ultra-Hochleistungsreifen für die Straße.“

Die wichtigsten Merkmale der neuen Palette

Eine durchschnittliche WRC-Saison stellt für jeden Reifenlieferanten eine umfassende Prüfung dar, die in der Regel mit den winterlichen Bedingungen des legendären ‚Monte‘ beginnt. Hier können die Etappen an einigen Stellen völlig trocken sein, während andere Passagen mit Eis und Schnee bedeckt sind. Die Fahrer haben die Wahl zwischen Pirelli Sottozero-Schneereifen – mit oder ohne Spikes – und regulären Asphaltreifen.

Für die extremeren Bedingungen bei skandinavischen Winterrallyes wie in Schweden wird ein Sottozero Ice-Reifen zur Verfügung gestellt. Jeder dieser Reifen hat 384 Spikes, die sich in die Oberfläche beißen und ein unglaubliches Maß an Grip bieten. Doch insbesondere bei milderen Temperaturen muss der Reifen auch in der Lage sein, diese Spikes auf jenen Abschnitten im Profil zu halten, die mehr Kies aufweisen können.

Im weiteren Verlauf der Saison werden die Teams und Fahrer mit einem breiten Spektrum verschiedener Schotter-Rallyes konfrontiert. Ein einziger Scorpion-Schotterreifen, erhältlich mit harter und weicher Mischung, muss die extreme Hitze und die steinigen Straßen rund um das Mittelmeer – wie die Rallye Italien-Sardinien -bewältigen. Mehr noch: Er muss den atemberaubenden Geschwindigkeiten bei der Rallye Finnland standhalten sowie Grip bei schlammigen und nassen Bedingungen bieten, wie man sie üblicherweise in Wales vorfindet.

Eine ähnliche Vielfalt herrscht bei den reinen Asphaltveranstaltungen. Für sie stellt Pirelli einen P Zero-Reifen mit harter und weicher Mischung zur Verfügung. Die Fahrbahnoberflächen bei diesen Läufen können von den glatten, kurvenähnlichen Straßen Spaniens bis hin zu eher gebrochenen und schmutzigen Oberflächen variieren, bei denen der Grip eine große Rolle spielt. Die Asphaltreifen müssen sowohl für den Einsatz auf trockener als auch auf nasser Fahrbahn geeignet sein, so wie es bei Straßenreifen der Fall ist. Für extreme Bedingungen steht aber auch ein Cinturato-Regenreifen zur Verfügung, um stehendes Wasser abzuleiten.

Die Geschichte neu erfinden: vom Rallyesport auf die Straße

Pirelli hat sich seit der Einführung der Rallye-Weltmeisterschaft (für Hersteller) im Jahr 1973 mehr oder weniger kontinuierlich in der Serie engagiert. Der erste Sieg des Unternehmens in der neuen Serie gelang im selben Jahr in Polen, Achim Warmbold gewann in einem Fiat 124. Nachdem 1979 der Fahrertitel eingeführt worden war, gewann Pirelli ihn ein Jahr später mit Walter Röhrl in einem Fiat 131 Abarth. Für Pirelli stellt der Rallyesport vor allem ein Freiluft-Labor dar. Dort werden Ideen für den späteren Einsatz auf der Straße getestet. So entsteht ein kontinuierlicher Technologietransfer von der Rennstrecke auf die Straße. Der moderne Cinturato – den einige der bekanntesten Automobilhersteller für die Erstausrüstung gewählt haben – und der P Zero, das Flaggschiffprodukt von Pirelli, gingen aus dem Motorsport hervor, ebenso die Technologien, die für Winter- und Runflat-Reifen verwendet werden.

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