„Auch wende ich mich entschieden gegen die Institutionalisierung des Buches als der einzig rechtmäßigen Heimstatt von Poesie“ (Kriwet, 1965). Das Museum für Westfälische Literatur – Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde folgt diesem Diktum und gibt in der ersten Einzelausstellung nach Ferdinand Kriwets Tod im Dezember 2018 einen Überblick über sein literarisches Werk, das die klassischen Gattungen von Literatur, Kunst, Theater, Film und Musik sprengt. Sie zeigt bis zum 14.3.2021 zum einen alle Publikationen des 1942 in Düsseldorf geborenen Autors, von seinem im Alter von 19 Jahren bei DuMont in Köln veröffentlichten „ROTOR“ bis zum letzten Buch „RUM WIE NUM“, posthum im Verlag Tino Graß erschienen. Zum anderen eröffnen großformatige Textarbeiten und „Hörtexte“ im Außenbereich des Kulturguts, audiovisuelle Arbeiten sowie eine Auswahl weiterer Werke einen Einblick in die Vielfalt von Kriwets Schaffen.

Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 1. November 2020, um 16 Uhr im Torhaussaal des Kulturguts mit einer Präsentation des Kriwet-Films „Campaign. Wahlkampf in den USA“ und einer Lesung des Schauspielers Andreas Ladwig aus dem Lesebuch „Ferdinand Kriwet“, das zur Ausstellung in der Reihe „Nylands Kleine Westfälische Bibliothek“ erscheint. Zur Einführung in Kriwets Werk spricht Bettina Brach, Inhaberin des Nachlasses und Kuratorin aus Bremen.

Aufgrund der aktuellen Corona-Schutzbestimmungen ist die Teilnehmerzahl für die Eröffnungsveranstaltung begrenzt.  Interessenten werden daher gebeten, sich telefonisch unter 02529/9497900 oder per E-Mail (museum@kulturgut-nottbeck.de)  im Museumsbüro anzumelden. Die Ausstellung ist für Besucher am Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Wie alle Kulturinstitutionen ist auch das Museum für Westfälische Literatur von den beschlossenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens ab dem 2.11. und damit von einer „Corona-Pause“ betroffen. Zugänglich bleiben dann lediglich die Ausstellungbereiche im Außenraum, die Installationen mit großformatigen Arbeiten Kriwets sowie die Audio-Inseln mit „Hörtexten“ im Museumspark. Die Ausstellungsbereiche im Literaturmuseum und Gartenhaus werden erst nach dem Ende einer „Corona-Pause“ wieder zu sehen sein.

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