Die Antarktis erwärmt sich in einem noch nie dagewesenen Tempo – Dies ist ein weiterer Weckruf dafür, wie bedroht der fragile Planet Erde ist und, dass wir nicht nur seine aussergewöhnliche Tierwelt gefährden, sondern auch uns selbst in Gefahr bringen.
 
Heute wurde bei der internationalen CCAMLR Sitzung zum Schutz der Meereslebewesen der Antarktis ein Antrag Deutschlands, Norwegens und der EU zum Schutz des Wedellmeeres im Südpolarmeer vorgebracht und diskutiert. Dies wäre das größte Meeresschutzgebiet der Welt. Es gab eine breite Mehrheit der 25 Mitgliedsländer für diesen und einen weiteren Antrag Frankreichs weitere zusätzliche Gebiete unter Schutz zu stellen. Allerdings wurde die Annahme beider Anträge von Russland und China blockiert und sie konnten daher nicht verabschiedet werden.
 
Der Schutz des Südpolarmeeres spielt eine außerordentliche Rolle sowohl bei der Bewahrung der globalen Artenvielfalt als auch bei der Bewältigung des Klimawandels. Die beiden Schutzvorschläge sollen Teil eines Netzwerkes von Schutzgebieten um die Antarktis sein. Der Beschluss, ein solches Netzwerk zu schaffen, wurde bereits 2011 von CCAMLR* einstimmig verabschiedet. 2016 wurde das Schutzgebiet im  Ross Meer der Antarktis verabschiedet, allerdings erst nach einem vertraulichen Gespräch zwischen dem russischen und dem amerikanischen Außenminister. Dies deutet darauf hin, dass die Entscheidung für ein solches Schutzgebiet in Russland und auch in China aus geopolitischen Gründen auf allerhöchster Ebene getroffen wurde.
 
Der Tagung vorangegangen ist ein Beschluss des Deutschen Bundestages mit der Forderung an die Bundesregierung, sich auf höchster Ebene für die antarktischen Schutzgebiete einzusetzen.
 
Trotz aller wissenschaftlichen Argumente und der globalen Bedeutung dieses Ökosystems wurde der Schutz des Wedellmeeres erneut von Russland und China blockiert. Dies ist eine schwere Enttäuschung und eine verpasste Chance, den dringend notwendigen Schutz der Weltmeere voranzubringen“, sagt Dr. Ralf Sonntag, der als Meeresbiologe des World Future Councils an der Sitzung teilnahm. „Jetzt müssen Frau Merkel und Herr Maas aktiv werden und mit ihren Kolleginnen und Kollegen in Russland und China sprechen . Ohne ihren Einsatz wird es nicht gehen! Das zeigte die Schaffung eines früheren Schutzgebietes in der Ross See der Antarktis. Dort kam es erst zum Durchbruch, nachdem sich der damalige US-Außenminister mit dem russischen Außenminister verhandelt hatte.“
 
Das Südpolarmeer ist in seiner Unberührtheit eine Schatzkammer der Artenvielfalt. Der Erhalt dieses einzigartigen Ökosystems ist für die Zukunft der gesamten Menschheit von großer Bedeutung“, sagt Alexandra Wandel, Vorstandsvorsitzende des World Future Councils.
 
Der World Future Council engagiert sich für eine Zukunft mit gesunden Ozeanen. Dafür setzt sich die Hamburger Stiftung ein und informiert über die globale Situation, über Lösungsansätze und versucht, dahingehend zu überzeugen, wie notwendig der Schutz großer Teile der Meeresumwelt ist . Wir fordern dass bis 2030 mindestens 30% der Meere unter Schutz gestellt werden.
 
*CCAMLR ist die Konvention zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis. Sie besteht aus 25 Mitgliedsstaaten und der EU. Die Mitglieder treffen sich normalerweise jährlich in Hobart, Tasmanien um zum einen mögliche Fischfangquoten festzusetzen, aber insbesondere auch um über Schutzgebiete zu diskutieren und Verstöße gegen Fischereiregeln zu ahnden. Dieses Jahr fand die Tagung auf Grund der Pandemie online statt.
Über World Future Council

Der World Future Council (WFC) verfolgt das Ziel, unseren Kindern und Enkeln einen gesunden, nachhaltigen Planeten mit gerechten und friedlichen Gesellschaften zu übergeben. Um dies zu erreichen, identifizieren, entwickeln, beleuchten und verbreiten wir zukunftsgerechte Lösungen für die aktuellen Herausforderungen der Menschheit und fördern deren Umsetzung weltweit. Der Rat besteht aus 50 internationalen Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Kultur. Jakob von Uexküll, der Gründer des Alternativen Nobelpreises, hat den World Future Council 2007 ins Leben gerufen. Wir sind als gemeinnützige Stiftung in Hamburg registriert und finanzieren unsere Arbeit über Spenden und institutionelle Partnerschaften.

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