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·       EBITDA ohne Restrukturierungsergebnis zum Halbjahr mit 97 Mio. € deutlich über Vorjahr (69 Mio. €)

·       Erholungstendenzen beim Umsatz und Auftragseingang

·       Anleihe vorzeitig zurückgezahlt – Zinszahlungen reduzieren sich um 12 Mio. € p.a.

·       Maßnahmenpaket senkt Kostenbasis nachhaltig

·       Prognose für das Geschäftsjahr 2020/21 unverändert

Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) hat sich durch die konsequente und zeitnahe Umsetzung der Transformation im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2020/21 (1. April bis 30. September 2020) weiter gestärkt. Mit einer Vielzahl von Maßnahmen des im März dieses Jahres gestarteten Transformationsprogramms zur Steigerung von Profitabilität, Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherung konnte die Ergebnisbelastung aus einem signifikanten Umsatzrückgang, bedingt durch die Covid-19-Pandemie, überkompensiert werden.

So erzielte Heidelberg auch im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres ein positives EBITDA ohne Restrukturierungsergebnis und lag mit insgesamt 97 Mio. € in den ersten sechs Monaten deutlich über dem Vorjahr (69 Mio. €). Die EBITDA-Marge betrug zum Halbjahr 12 %, nach 6,2 % im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig gelang es, die Nettofinanzschulden gegenüber Vorjahr von 416 Mio. € auf 157 Mio. € zu senken.

Bei Umsatz und Auftragseingang verkleinerte sich im 2. Quartal des laufenden Geschäftsjahres die Lücke zum Vorjahr: Nachdem das Umsatzminus im 1. Quartal noch bei –34 % gelegen hatte, waren es in den Monaten Juli bis September nur noch –24 %; der Auftragseingang verbesserte sich auf –20 % gegenüber –44 %. Neben weiteren Märkten entwickelte sich vor allem im bedeutenden Einzelmarkt China die Nachfrage positiv. Hier verbesserte sich der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr von rund –50% im ersten Quartal auf rund –8 % im zweiten Quartal. Dieser Trend und die geplanten weiteren Schritte zur Asset- und Portfoliooptimierung sowie bei der Reduktion der Personalkosten machen zuversichtlich, auch im Gesamtjahr die avisierten Ziele zu erreichen und in den Folgejahren wieder ein nachhaltig profitables Wachstum zu erzielen.

„Unsere Transformation verläuft erfolgreich. Wir liefern, was wir versprochen haben. Wir haben zum Halbjahr unsere Verschuldung drastisch abgebaut und deutliche Verbesserungen bei unserer Liquidität und beim Ergebnis erzielt – trotz der enormen Herausforderungen, denen sich unsere Organisation aufgrund der Covid-19-Pandemie stellen muss. Wir richten uns neben der finanziellen Stabilisierung mit einem innovativen und bedarfsgerechten Produkt- und Leistungsangebot konsequent auf die Bedürfnisse unserer Kunden aus, um Auftragseingänge und Umsatzentwicklung weiter zu beflügeln. Wir werden davon weiter profitieren, wenn die Märkte wieder anziehen, wie auch das Beispiel China zeigt”, sagt Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg.

Unternehmensanleihe wie angekündigt vorzeitig am 9. September zurückgezahlt – Zinszahlungen reduzieren sich um 12 Mio. € p.a.

Heidelberg hat auch bei der avisierten Rückzahlung der Unternehmensanleihe geliefert. So wurde am 9. September der noch offene Betrag von 150 Mio. € der ursprünglich noch bis 2022 laufenden Anleihe (Coupon von 8 % p.a.) aus Barmitteln zurückgezahlt. Hierdurch wird das Finanzergebnis um ca. 12 Mio. € jährlich durch geringere Zinszahlungen entlastet.

Maßnahmenpaket senkt Kostenbasis nachhaltig

Mit der Umsetzung des Transformationsprogramms werden im laufenden Geschäftsjahr kurzfristige sowie nachhaltige Einsparungen bei Sach- und Personalkosten in Höhe von rund 80 Mio. € angestrebt. So wird die Verschlankung der Organisation bereits über sozialverträgliche Instrumente, u. a. Transfergesellschaften, umgesetzt. Von dem angekündigten Abbau von weltweit rund 1.600 Stellen bis 2023 werden im laufenden Geschäftsjahr knapp 1.000 realisiert. Darüber hinaus sind schon heute im Rahmen des Transformationsprogramms über 90 % der für das Geschäftsjahr 2022/23 definierten Einsparziele in Höhe von insgesamt rund 140 Mio. € mit nachhaltigen Maßnahmen hinterlegt. Hierzu trägt insbesondere auch bei, dass die weitere Umsetzung des Stellenabbaus in den nächsten beiden Geschäftsjahren bereits konkretisiert ist.

„Die hohe Umsetzungsgeschwindigkeit bei unserer Transformation und die deutlich verbesserte Liquiditätslage stärken unsere Substanz gerade in den aktuellen, von der Pandemie geprägten Zeiten. Für uns ist aber auch ganz zentral, dass wir Heidelberg bereits heute fundamental neu ausrichten, um künftig schneller und nachhaltiger profitabel zu werden. Unser Programm liefert nicht nur kurzfristig, sondern wir haben über die definierten Maßnahmen jetzt schon wesentliche Effekte für die Folgejahre eingeloggt“, so Finanzvorstand Marcus A. Wassenberg.

Erstes Halbjahr 2020/21: Die Finanzkennzahlen im Detail  

Im zweiten Geschäftsquartal haben sich in für Heidelberg wichtigen Absatzregionen nach den Covid-19-bedingten Nachfrageeinbrüchen der Vormonate wieder erste Erholungstendenzen gezeigt. Dies gilt insbesondere für den wichtigen chinesischen Markt, wo zum Teil schon wieder Aufträge generiert werden, die annähernd das Vorkrisenniveau erreichen. Der Umsatz blieb im 1. Halbjahr 2020/21 (1. April 2020 bis 30. September 2020) mit 805 Mio. € noch rund 28% hinter dem Vorjahreszeitraum (1.124 Mio. €) zurück. Der Auftragseingang ging um 32% auf 864 Mio. € zurück (Vorjahr: 1.263 Mio. €). Im 2. Quartal lag der Rückgang bei knapp 20%, nach einem Rückgang von 44% im ersten Quartal. Der Auftragsbestand lag zum 30. September mit 627 Mio. € zwar weiter unter Vorjahr, stieg aber um 22 Mio. € über den Wert zum Ende des Vorquartals (605 Mio. €).

Das EBITDA ohne Restrukturierungsergebnis verbesserte sich im 12-Monatsvergleich trotz des geringeren Umsatzes von 69 Mio. € auf 97 Mio. €. Fehlende Deckungsbeiträge und Kosten der Unterauslastung konnten kurzfristig durch die intensive Nutzung von Kurzarbeit teilweise kompensiert werden. Die Kosteneinsparungen aus dem eingeleiteten Transformationsprogramm betrugen zum Halbjahr rund 45 Mio. €. Zudem wirkten sich Erträge von 73 Mio. € aus der Neuordnung der betrieblichen Altersversorgung für die Beschäftigten in Deutschland sowie der Verkauf der belgischen Tochter CERM (rund 8 Mio. €) positiv auf die Ertragslage aus. Das EBIT ohne Restrukturierungsergebnis lag mit 57 Mio. € dementsprechend ebenfalls deutlich über Vorjahr (22 Mio. €). Aufwendungen für Transformationsmaßnahmen führten zu einem Restrukturierungergebnis von–30 Mio. € (Vorjahr: –5 Mio. €). Trotz bewertungsbedingt höherer Finanzaufwendungen konnte Heidelberg zum Halbjahr ein verbessertes Nachsteuerergebnis von –9 Mio. € nach –16 Mio. € im Vorjahr ausweisen.

Free Cashflow um 48 Mio. € verbessert

Bedingt durch die Umwandlung von Wertpapieren in liquide Mittel sowie Zuflüsse aus dem Verkauf von CERM und dem Net Working Capital wurde der Free Cashflow sehr deutlich von –100 Mio. € auf –52 Mio. € verbessert. Die Nettofinanzschulden liegen nach den umfangreichen Entschuldungsmaßnahmen mit 157 Mio. € erheblich unter dem vergleichbaren Vorjahreswert von 416 Mio. €. Entsprechend befindet sich der Leverage (das Verhältnis von Nettofinanzverschuldung zum EBITDA ohne Restrukturierungsergebnis) mit 1,2 (Vorjahr: 2,1) weiter auf niedrigem Niveau. Aufgrund eines erneut gesunkenen Rechnungszinssatzes zur Bewertung der inländischen Pensionsverpflichtungen sind das Eigenkapital und die Eigenkapitalquote mit 5,3 % unverändert auf einem für Heidelberg unbefriedigenden Niveau.

Ausblick für Gesamtjahr 2020/21 unverändert  

Heidelberg hält unverändert an seiner Gesamtjahresprognose für 2020/21 fest. So wird der Umsatz bedingt durch Belastungen aus der Covid-19-Pandemie deutlich unterhalb des Niveaus des Vorjahres (2.349 Mio. €) erwartet. Dies wird sich auch deutlich negativ auf die EBITDA-Marge auswirken. Ergebnisverbesserungen werden allerdings aus Einsparungen im Rahmen des Maßnahmenpakets, bilanziellen Maßnahmen sowie temporären Entlastungen aus Arbeitszeitflexibilisierung erwartet. In Summe wird trotz des Umsatzrückgangs weiterhin eine EBITDA-Marge ohne Restrukturierungsergebnis angestrebt, die mindestens auf dem Niveau des Vorjahres liegt. Aufgrund der Umsatzprognose rechnet Heidelberg im Geschäftsjahr 2020/21 nach wie vor mit einem gegenüber dem Vorjahr signifikant verbesserten, jedoch nochmals deutlich negativen Nachsteuerergebnis.

Präzise Prognosen zur weiteren Entwicklung der Märkte und der Branche sind in dem von der Covid-19-Pandemie geprägten Umfeld und der sich aktuell wieder verschärfenden Situation in vielen Märkten weiter deutlich erschwert.

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