• Risikovorsorge weiter aufgestockt, um auf mögliche Corona-Auswirkungen vorbereitet zu sein
  • Ergebnis nach Steuern sinkt auf minus 74 Mio. Euro
  • Transformationsprozess verläuft nach Plan, Kosten bereits deutlich gesunken
  • Negatives Jahresergebnis erwartet

Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 ein Ergebnis nach Steuern von minus 74 Mio. Euro erzielt. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte das Konzernergebnis bei 215 Mio. Euro gelegen. Die NORD/LB hat ihre Risikovorsorge im dritten Quartal noch einmal deutlich erhöht, um auf die realwirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie vorbereitet zu sein. 

„Aller Voraussicht nach wird die Corona-Pandemie zum stärksten Rückgang der Wirtschaftsleistung seit vielen Jahrzehnten führen. Hierauf haben wir reagiert und unsere Risikovorsorge noch einmal kräftig aufgestockt. Dank der hohen Qualität unseres Kreditportfolios sind die tatsächlichen Auswirkungen bislang aber überschaubar“ sagte Thomas Bürkle, Vorstandsvorsitzender der NORD/LB.

Trotz der Belastungen durch die Corona-Pandemie war die NORD/LB auch im laufenden Jahr bei der Akquirierung von Neugeschäft erfolgreich. So hat sich die NORD/LB als eine der führenden deutschen Banken im Bereich der erneuerbaren Energien zuletzt an der Finanzierung des größten australischen Solarparks beteiligt. 

„Darüber hinaus konzentrieren wir uns weiter auf den Umbau der Bank und halten am eingeschlagenen Transformationskurs fest – hin zu einer kleineren, schlankeren und schlagkräftigeren NORD/LB“ so Thomas Bürkle. „Wir konnten unsere Kosten schon deutlich senken und werden diesen Weg konsequent weitergehen. Dabei setzen wir auch auf neue Digitalisierungsinitiativen.“ Die Zahl der Mitarbeiter im Konzern soll bis Ende 2023 auf 2.800 reduziert werden. Die entsprechenden Vereinbarungen sind in der Zwischenzeit vollständig unterzeichnet worden. Im bisherigen Jahresverlauf ist die Mitarbeiterzahl bereits um etwa 400 auf 4.900 gesunken.

Gewinn- und Verlustrechnung für die ersten neun Monate 2020

Die Bilanzsumme des NORD/LB Konzerns hat sich im bisherigen Jahresverlauf planmäßig weiter verringert. Zum 30.09.2020 lag sie bei 128,9 Mrd. Euro (Jahresende 2019: 139,6 Mrd. Euro). Die Bilanzsumme wurde damit seit Jahresbeginn um rund 8 Prozent reduziert. Die sukzessive Verringerung der Bilanzsumme wird sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen. 

Der Zinsüberschuss hat sich in den ersten drei Quartalen leicht auf 769 Mio. Euro erhöht (750 Mio. Euro). Demgegenüber gab der Provisionsüberschuss deutlich auf minus 30 Mio. Euro (57 Mio. Euro) nach. Das Provisionsergebnis wurde vor allem durch Garantiegebühren belastet. Das Land Niedersachsen hatte im Rahmen der Kapitalstützungsmaßnahmen Garantien für bestimmte Kreditportfolios der Bank übernommen. Die Gebühren für diese Garantien summieren sich in den ersten drei Quartalen auf 130 Mio. Euro, werden in der Zukunft aber deutlich zurückgehen. Durch die Provisionszahlungen für die Garantien sowie die noch laufenden Verbriefungstransaktionen ist das Provisionsergebnis deutlich verzerrt. Das um diese Sondereffekte bereinigte Provisionsergebnis lag zum 30.09.2020 bei 125 Mio. Euro und damit in etwa auf Vorjahresniveau.

Das Risikovorsorgeergebnis ist mit einem Wert von minus 275 Mio. Euro deutlich negativ (minus 4 Mio. Euro). Die Risikovorsorge wurde im dritten Quartal noch einmal spürbar erhöht, um auf möglich Kreditausfälle im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie vorbereitet zu sein. Die tatsächlichen coronabedingten Ausfälle sind derzeit aber überschaubar. Profitiert hat die Bank vom Fair-Value-Ergebnis (einschließlich Hedge Accounting), das zum 30.09.2020 bei 243 Mio. Euro lag (292 Mio. Euro). 

Der Verwaltungsaufwand hat sich in den ersten drei Quartalen auf 684 Mio. Euro reduziert. Gegenüber dem Vorjahreswert von 718 Mio. Euro entspricht dies einem Rückgang um 5 Prozent. Hier zeigen sich bereits erste Erfolge des Transformationsprogramms. Bis 2024 soll der Verwaltungsaufwand auf etwa 625 Mio. Euro p.a. sinken. 

Das Sonstige betriebliche Ergebnis blieb mit minus 32 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahreswert (minus 31 Mio. Euro) nahezu unverändert und wurde im Wesentlichen durch die Bankenabgabe und die Zahlungen der NORD/LB in die EU-Einlagensicherung beeinflusst. Der Restrukturierungs- und Reorganisationsaufwand im Zusammenhang mit dem laufenden Umbau der Bank betrug per Ende September 2020 etwa 38 Mio. Euro (98 Mio. Euro). 

Am 30.09.2020 lag die harte Kernkapitalquote (CET 1) bei 14,1 Prozent und hat sich damit gegenüber dem Halbjahreswert wieder erhöht. Zum selben Stichtag belief sich die Gesamtkapitalquote auf 18,9 Prozent. Die Kapitalquoten liegen damit deutlich oberhalb der regulatorischen Mindestanforderungen. Wie im Zuge der im vergangenen Jahr umgesetzten Kapitalmaßnahmen vereinbart, hat sich das Land Niedersachsen dazu verpflichtet, Beträge in Höhe der Gebühren, die die Bank für die Garantien des Landes Niedersachsen zahlt, durch das Land oder eine landeseigene Beteiligungsgesellschaft dem Eigenkapital der Bank wieder zuzuführen, was einen positiven Effekt auf die Kapitalquoten hat.

Ausblick für das Gesamtjahr 2020

„Die Corona-Pandemie wird uns auch in den kommenden Monaten stark beschäftigen. Es ist allerdings weiterhin ausgesprochen schwierig, die konkreten Auswirkungen der Pandemie abzuschätzen. Die NORD/LB wird in jedem Fall an ihrer defensiven Risikopolitik festhalten und die Risikovorsorge bei Bedarf weiter aufstocken. Wir gehen derzeit davon aus, dass die Bank das Gesamtjahr 2020 mit einem negativen Ergebnis abschließen wird. Wir müssen zudem damit rechnen, dass die ökonomischen Folgen der Pandemie auch im kommenden Jahr das Geschäftsergebnis belasten werden“ sagte Thomas Bürkle. 

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