Bundesweit steigen die Infektionen rasant. Corona macht auch vor den Pflegeheimen nicht halt. Allerdings geht mit einer Infektion bei hochbetagten pflegebedürftigen Menschen ein lebensbedrohliches Risiko einher. „Das Virus tötet vor allem Ältere und Kranke“, sagt Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa). Spätestens bei einer Infektion der Mitarbeiter wird umfassende personelle Unterstützung gebraucht und eine sehr deutliche Einschränkung zusätzlicher Kontakte, auch wenn mittlerweile sowohl Schutzausrüstung als auch Schnelltests zur Verfügung stehen.

„Die politisch opportune Wiederholung der besonderen Bedeutung der Vermeidung von Besuchsbeschränkungen gefährdet die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ bpa-Präsident Meurer: „Ein Pflegeheim mit 100 Plätzen muss auch jetzt mit 600 Besuchen im Monat umgehen. Da wirkt die Diskussion um die Zahl der Teilnehmer privater Weihnachtsfeiern nur noch skurril. Diejenigen, die uns öffentlich maßregeln, lassen sich vor Ort nicht blicken, wenn unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fix und fertig sind.“

Niemand könne erwarten, dass „wir mit Mitarbeitenden in Quarantäne gleichzeitig die pflegebedürftigen Menschen gut versorgen, reihenweise Schnelltests durchführen und auf Stand by stehen, um zusätzliche Besucher jederzeit zu testen.“ Nebenher solle dann auch noch die Kinderbetreuung der Mitarbeitenden gesichert werden bei den angedachten Schulschließungen.

 Mit unserem Wunschzettel können wir nicht bis Weihnachten warten, so Meurer:

  • Personelle Unterstützung insbesondere zur Durchführung der Schnelltests, gerne auch durch angeleitete Dienstleister, die Bundeswehr oder die momentan beschäftigungslosen Prüfer des MDK, die ohne Einsätze sind.
  • Sofortige Überprüfung von positiven Schnelltests durch den höherwertigen PCR-Labortest, um Quarantäne durch falsch positive Testergebnisse zu vermeiden. Die Heime brauchen direkt vor Ort einen kleinen Vorrat an PCR-Tests.
  • Besuche dürfen nur möglich sein, wenn durchgängig eine FFP2-Maske getragen wird, die frei im Handel erhältlich ist.
  • Besuche müssen auf Ausnahmen begrenzt werden bei Infektionsfällen.
  • Verlässliche Priorisierung der Altenpflege bei der Impfung muss auch die Beschäftigten frühestmöglich schützen.
Über den bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 12.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 365.000 Arbeitsplätze und circa 27.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 29 Milliarden Euro.

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