Vor drei Jahren forschte der auch von der Deutschen Stiftung Meeresschutz/DSM unterstützte Meeresbiologe Julian Engel auf der Insel Malapascua (Philippinen) zum Thema Haitourismus als Alternative zu Haifang und Shark Finning (Haiflossenfischerei).

Dafür erhielt den „CAMPUS PREIS: Forschen für nachhaltige Zukunft“ 2020 der Universität Bremen. Als Folge seiner Studie wurde ein Meeresschutzgebiet rund um Chocolate Island im Südwesten von Malapascua eingerichtet. Das Konzept von Julian Engel wird nun von der einheimischen Organisation „People and the sea“ weiterverfolgt. Deren Aktivitäten mit dem Schwerpunkt der nachhaltigen Fischerei unterstützt die DSM jetzt gemeinsam mit Julians Organisation Stop Finning e. V.

„Hai-Light“

Malapascua ist bei Tauchern für ein ganz besonderes „Hai-Light“ bekannt: An ihrem unterseeischen Monad Shoal befindet sich eine „Putzerstation“. Haie und andere große Fische lassen sich hier „säubern“. Es ist weltweit eine der wenigen Stellen, an denen man den stark gefährdeten Pazifischen Fuchshai beobachten kann. Auch Mantarochen und andere Rochenarten sowie weitere Haiarten finden sich hier ein.

Rasante Entwicklung führt zu Konflikten

Die kleine Insel hat sich mit dem Tauchtourismus rasant entwickelt. Die Bevölkerungsdichte liegt inzwischen bei rund 3.000 Einwohnern pro Quadratkilometer. Unweigerlich hat dies zu Konflikten zwischen den verschiedenen Interessengruppen geführt.

Vor allem Fischer und Tourismus-Anbieter sehen sich als Kontrahenten: „Taucher, die Fischereigerät zerstören, und Fischer, die Tauchbojen kappen, sind häufige Beispiele für den Streit zwischen den beiden Gruppen“, beklagt Axelle Jorcin, Geschäftsführerin von People and the sea. Fischer würden marginalisiert, ihre Fischgründe ohne Alternativangebote verkleinert. Zudem fehle den Fischern das Wissen, wie man nachhaltig fischt oder welche Fangmethoden illegal sind.

Schrumpfende Fischbestände

Das Vorkommen kommerzieller Fischarten, die für etliche der Insulaner die Lebensgrundlage bilden, ist inzwischen stark zurückgegangen. Zudem werden die Beutefische immer kleiner und größere Raubfische sind selten, wie eine 2018 von People and the sea durchgeführte Studie ergab.

„Mit dem Ausbleiben von Touristen wenden sich viele weitere Einwohner mangels Einkommen wieder der Fischerei zu. Daher ist es gerade jetzt notwendig, die Weichen für nachhaltige Fischerei zu stellen“, erklärt DSM-Biologe Ulrich Karlowski.

Schutzzonen – nur auf Papier

Es gibt rund um Malapascua sechs Meeresschutzzonen: neben dem neuen Schutzgebiet fünf weitere, in denen Schnorcheln, aber keine Fischerei erlaubt ist. Doch leider fehlt es bei fast allen an entsprechenden Markierungen, ebenso an Kontrollen.

Was muss getan werden?

Die Insel Malapascua braucht dringend ein nachhaltiges, gemeindebasiertes Management ihrer marinen Ressourcen. Dabei müssen alle lokalen Interessengruppen (Fischer, große und kleine touristische Unternehmen, die Gemeinde, Behördenvertreter) gehört und mit einbezogen werden. „Denn nur so wird es gelingen, die marine Umwelt vor Zerstörung zu schützen“, erklärt Karlowski.

Zu den wichtigsten Aktivitäten von People and the sea gehören der Schutz bzw. die Wiederherstellung der Biodiversität, der Aufbau einer nachhaltigen Fischerei, Riffschutzmaßnahmen, Umweltbildung und Abfallmanagement.

„Gemeinsam mit People and the sea wollen wir zerstörerische Fischereitechniken abschaffen, Korallenriffe und Seegraswiesen besser schützen und einen gesunden Lebensraum für stabile Fischbestände, inklusive großer Arten wie Haie, schaffen“, erklärt Karlowski.

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