»Abstand, Distanz und Nähe« sind wichtige Ingredien-zien des Schreibens für den 1944 in Schlesien geborenen und in Sachsen aufge-wachsenen Schriftsteller Christoph Hein. Seit mehr als vier Jahrzehnten zeichnet er die Geschichte des erst geteilten und später um innere Einheit ringenden Deutschlands humorvoll und ironisch als »Chronist ohne Botschaft« in seinen Dramen und Romanen auf. Nun übergibt der in Berlin lebende Autor seine Ma-nuskripte, Arbeitsmaterialien und Briefe dem Deutschen Literaturarchiv in Mar-bach, zunächst als Depositum. Der übergebene Vorlass umfasst insbesondere Stücke und erzählende Prosa aus der späten DDR-Zeit, als der Autor in beiden Teilen Deutschlands bekannt wurde. Zum Bestand gehören Novellen und Romane wie Der fremde Freund (1982; 1983 unter dem Titel Drachenblut in der BRD erschienen), Horns Ende (1985), Der Tangospieler (1989) und Exekution eines Kal-bes (1994) mit Vorarbeiten sowie mehrere Fassungen seiner Theaterstücke, u.a. Schlötel oder Was solls (1986) und Die Ritter der Tafelrunde (1989).

Zu den Adressaten seiner umfangreichen Korrespondenz gehören Schriftstelle-rinnen und Schriftsteller, Künstlerinnen und Künstler aus Ost und West wie Lothar Baier, Rotraut Susanne Berner, Adolf Dresen, Lisa Fittko, Franz Fühmann, Günter Grass, Stefan Heym, Heinz Holliger, Wulf Kirsten, György Kurtág, Hans Mayer, Sten Nadolny, Nuria Quevedo, Aribert Reimann, Peter Rühmkorf, Hans Joachim Schädlich, Werner Stötzer, Dieter Tucholke, Christa und Gerhard Wolf. Libretti für Oscar Strasnoy und u.a. das Libretto Noach, eine Kooperation mit dem amerikanischen Komponisten Sidney Corbett (uraufgeführt in Bremen 2001), so-wie Autorenporträts und Familienfotos gehören ebenso zu dem umfangreichen Bestand wie Rundfunkmanuskripte (u.a. Jannings) und Filmskripte, zu denen ein nie gesendeter experimenteller Film mit Jürgen Gosch zählt. Christoph Hein schrieb Prosa und Theaterstücke auch für Kinder, wie das Geschichtenbuch Das Wildpferd unterm Kachelofen (1984). 2020 erhielt er für Alles, was Du brauchst ge-meinsam mit der Zeichnerin Rotraud Susanne Berner den Kinderbuchpreis des Landes Nordrhein-Westfalen.

Hein wurde1998 zum Präsidenten des vereinigten PEN und 2014 zum Ehrenprä-sidenten des PEN gewählt; zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören u.a. der Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres (2001), der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur (2002), der Schiller-Gedächtnis-Preis (2004), der Uwe-Johnson-Preis (2012) und der Samuel-Bogumil-Linde-Preis (2019). »Was ich über mich sagen kann, ich habe es bereits geschrieben«, be-merkte Christoph Hein einmal; sein Archiv steht jetzt der Forschung zur Verfü-gung.

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