Mika fällt das Lernen schwer, Kaiko kann noch nicht gut Deutsch, Toni hat zuhause wenig Hilfe bei den Hausaufgaben. Wie können wir mehr Chancengerechtigkeit ermöglichen?

Gemäß der im Jahr 2009 in Kraft getreten UN-Behindertenrechtskonvention muss allen Kindern der Bildungsort Schule offenstehen und ein umfassend inklusives Bildungssystem geschaffen werden. Von einer gelingenden inklusiven Beschulung sind wir noch weit entfernt. Inklusion wurde von politischer Ebene herab beschlossen ohne für die vielfältigen Herausforderungen bei der Umsetzung Lösungen anzubieten. Passend dazu verabschiedeten die Vereinten Nationen 2015 die 17 Nachhaltigkeitsziele der globalen Bildungsagenda, das vierte Ziel setzt die hochwertige Bildung in den Mittelpunkt. Damit verpflichtete sich die Weltgemeinschaft bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherzustellen.

Das Bildungssystem nimmt in unserer Gesellschaft eine Schlüsselrolle ein. Hier werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Fakt ist, dass in kaum einem anderen europäischen Land der Zusammenhang zwischen Lernerfolg und Herkunft so eng verwoben ist wie bei uns in Deutschland. Das zeigt uns umso deutlicher die momentane Corona- Krise. Während der Schulschließungen sind Kinder und Jugendliche auf ihre Familien und ihr Zuhause angewiesen. In diesen Zeiten erhöhen sich die Faktoren, die Ungleichheiten erzeugen, z.B. fehlende Unterstützung beim Lernen Zuhause, Mangel an technischer Ausstattung, kein Rückzugsort und soziale Isolation. Dieser Ungerechtigkeit gilt es zu begegnen.

Seit bereits 8 Jahren engagieren wir uns als Team der spendenfinanzierten Stiftung Bildung für eine vielfältige, chancengerechte und partizipative Bildung bundesweit. Mit Förderfonds für Kindergärten, Kitas und Schulen, Chancenpatenschaften zwischen Kindern und Jugendlichen und Jugendbeteiligung zur Umsetzung des Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) stärken wir bundesweit die Engagierten in Kita- und Schulfördervereinen. Wir glauben, dass genau hier – im bundesweiten Bildungsengagement – die Kraft und das Potential für eine chancengerechte und damit bessere Bildung liegt – Positionspapier für Vielfalt und Inklusion (Link zum Positionspapier, PDF-Datei).

Warum wir von Chancengerechtigkeit und nicht von Chancengleichheit sprechen?

Unabhängig von den Bedeutungen fällt es uns schwer von Gleichheit zu reden und uns für Vielfalt und Inklusion stark zu machen. Beide Begrifflichkeiten liegen eng beieinander und werden häufig in der Bildungsdebatte als Synonyme verwendet. Sie zielen jedoch auf unterschiedliche Ebenen:

„Demokratie beruht auf dem Versprechen gleicher Chancen, sie entfaltet sich durch Chancengerechtigkeit.“ Michelle Müntefering, Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt.

Kindergärten, Kitas und Schulen haben prägenden Einfluss, wie wir miteinander leben, reden, denken und lernen. Die zentrale Aufgabe von Einrichtungen der (frühen) Bildung sollte heute sein, Kinder und Jugendliche zu stärken und Stigmatisierungen entgegen zu wirken. Jedes Kind hat das Recht auf gute Bildung und jedes Kind hat das Recht auf Respekt und Anerkennung. Dafür brauchen wir gerechte Zugänge zu einem Bildungssystem, das allen Menschen eine individuelle und talentorientierte Perspektive eröffnet. Vor diesem Hintergrund sprechen wir in der Stiftung Bildung von Chancengerechtigkeit.

Wie können wir Kindern wie Miko, Kaiko und Toni faire Bildungschancen ermöglichen?

Diese Frage rückt unser diesjähriger Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ der spendenfinanzierten Stiftung Bildung in den Mittelpunkt. Ausgezeichnet werden Projektideen von Kita- und Schulfördervereinen, die sowohl Chancengerechtigkeit und gesellschaftliche Teilhabe als auch die Entwicklung individueller Potenziale von Kindern und Jugendlichen in den Fokus rücken. Die 15.000 Euro Preisgeld für die drei von einer Jury ausgewählten Projekte sind aus Spenden finanziert. Der diesjährige Publikumspreis vergibt noch mal insgesamt 5.000 Euro für Projekte mit den meisten Stimmabgaben und ist finanziert durch Spendengelder der Stiftung Bildung und dem Bundesverband der Kita- und Schulfördervereine (BSFV). www.stiftungbildung.com/foerderpreis/.

Kita- und Schulfördervereine sind effektive Beteiligungsmöglichkeiten für vielfältige Bildungsengagierte. Kinder, Jugendliche, Eltern, Erzieher*innen, Lehrkräfte, Kita- und Schulleitungen und alle engagierten Menschen können Enormes bewirken und Transformationsprozesse erheblich beschleunigen. Genau das braucht eine vielfältige, chancengerechte und partizipative Bildung. Die Stiftung Bildung wirkt über das bundesweite Netzwerk der Fördervereine an Kita und Schule direkt an der Basis, stärkt die Handelnden und lässt Ideen vor Ort Wirklichkeit werden. Kindergärten und Schulen gestalten das vielfältige Bildungssystem aktiv selbst, orientiert an den jeweiligen Kindern und Jugendlichen ihres Standortes und verändern damit Gesellschaft.

Für mehr Chancengerechtigkeit werden über die Stiftung Bildung Patenschaften zwischen Kindern und Jugendlichen bundesweit initiiert. Bis jetzt wurden 10.000 Patenschaften zwischen Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Teilhabechancen gestiftet und so 20.000 Kinder und Jugendliche bundesweit erreicht. Ihr Lebensweg hat durch die Patenschaft eine andere Richtung bekommen. Wir wollen diese Wirkung (Link zur Evaluation, PDF-Datei) noch mehr Kindern ermöglichen. Mit dem vom Familienministerium auf Chancenpatenschaften erweiterten Bundesprogramm „Menschen stärken Menschen“ wollen wir bundesweit weitere 3.000 Chancenpatenschaften pro Jahr zwischen Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Teilhabechancen initiieren und stärken. www.stiftungbildung.com/patenschaften/.

Warum es Sinn macht für Lobbyarbeit zu spenden?

Wir setzen uns dafür ein, dass Vielfalt zum selbstverständlichen Leitbild unserer Gesellschaft wird und dass jeder Mensch mit seinen Fähigkeiten und Voraussetzungen wertvoll ist.

Die Stiftung Bildung sorgt bundesweit zusammen mit den Kita- und Schulfördervereinen und ihren Verbänden vor Ort dafür, dass das Bildungsengagement einen festen Platz auf der politischen Agenda hat. Damit wir jetzt und zukünftig Kindern wie Miko, Kaiko und Toni eine chancengerechte Bildung ermöglichen können, ist das Ziel unserer Lobbyarbeit die Verstetigung des Bildungsengagements:

Wenn wir unser Bildungssystem dahingehend transformieren, schaffen wir eine Gesellschaft, in der jeder Mensch eine echte Chance hat, das Beste aus seinem Leben zu machen. Vielfalt und Inklusion als Grundsteine für eine gerechte und demokratische Gesellschaft zu verankern, erhöht den gesellschaftlichen Zusammenhalt – und das brauchen wir genau jetzt!

Spende als Geschenk

Helfen Sie mit und schenken Sie mit uns Chancengerechtigkeit in der Bildung. Gemeinsam sind wir besser! www.stiftungbildung.com/spende-geschenk/

Wenn Sie zum Verschenken der Spende eine Urkunde erhalten möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an spenden@stiftungbildung.com. Gerne schicken wir Ihnen Ihre Urkunde individualisiert zurück.

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Stiftung Bildung
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