In Deutschland werden immer noch zu wenig Cholesterinsenker verordnet. Dabei sind sie etwa bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), auch „Schaufensterkrankheit“ genannt, elementar für die Therapie. Das zeigt eine Analyse der Daten von 84.000 BARMER-Versicherten aus dem Jahr 2019. Demnach erhielten in den sechs Monaten nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus lediglich 37 Prozent der Frauen und 43 Prozent der Männer den optimalen Arzneimittelmix gegen ihre Gefäßerkrankung. Dieser besteht aus Blutdruck- und Cholesterinsenkern sowie Anti-Thrombosemitteln. „Rund eine Million Menschen müssen in Deutschland jedes Jahr wegen der ‚Schaufensterkrankheit‘ ins Krankenhaus. Auch wenn die Arzneimitteltherapie inzwischen besser geworden ist, werden die Cholesterinsenker immer noch viel zu selten verordnet“, sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin der BARMER. Vor zehn Jahren habe nur jede zweite Person bei einer pAVK einen Cholesterinsenker verordnet bekommen. Im Jahr 2019 sei dies bei etwa 60 Prozent der Betroffenen der Fall gewesen. Allerdings hätten 90 Prozent blutdrucksenkende Mittel und 80 Prozent Medikamente zum Schutz vor Thrombosen erhalten.

Cholesterinsenker kombinieren Nutzen, Wirksamkeit und Sicherheit

Unbehandelt könnten sich bei der pAVK typische Symptome wie Schmerzen beim Gehen und Treppensteigen drastisch verstärken. Die Betroffenen müssten dann wiederholt Pausen einlegen, daher auch der Name „Schaufensterkrankheit“, so Marschall weiter. Die Cholesterinsenker bei der pAVK-Therapie hätten in vielen wissenschaftlichen Studien ihre Wirksamkeit und Sicherheit nachgewiesen. Auch deren Nutzen sei unbestritten. Warum sie zu zurückhaltend verordnet würden, bleibe weiter unklar. Die Kosten seien jedenfalls nicht ausschlaggebend. „Finanzielle Gründe spielen beim Einsatz von Cholesterinsenkern kaum eine Rolle, da inzwischen viele kostengünstige aber wirkungsgleiche Nachahmerprodukte auf dem Markt sind. Das macht die Versorgung trotz der hohen Zahl an Verordnungen vergleichsweise preiswert. Denkbar ist, dass ein besserer Austausch unter Ärzten und Ärztinnen die Verordnungszahlen anheben würde“, so Marschall. Außerdem erweise sich die Furcht vor möglichen Nebenwirkungen als Hemmnis. Das führe bei knapp jeder fünften Person zum Absetzen der Medikation.

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