Heute, am 16. Februar 2021 startet die Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“, die das Aktionsbündnis Patientensicherheit gemeinsam mit den Partnern Sepsis Stiftung, Sepsisdialog der Universitätsmedizin Greifswald und Deutsche Sepsis-Hilfe e.V. ins Leben gerufen hat. Ziel ist es, die Öffentlichkeit für die Gefahren der Sepsis aufzuklären, um die Zahl der vermeidbaren Todesfälle zu reduzieren. Die Christoph Lohfert Stiftung hat dazu mit dem Sepsis-Experten Prof. Dr. Konrad Reinhart ein Interview geführt.

Sepsis, umgangssprachlich als Blutvergiftung bekannt, fordert jährlich bis zu 70.000 Tote, von denen bis zu 20.000 als vermeidbar gelten. Entgegen der landläufigen Meinung entsteht Sepsis sehr häufig im ambulanten Bereich der Krankenversorgung, weil die Symptome nicht rechtzeitig erkannt werden. Aber auch in der stationären Versorgung gibt es in Deutschland erheblichen Verbesserungsbedarf.

„In Deutschland haben wir einen riesigen Nachholbedarf“

Während in Deutschland die Sepsissterblichkeit im Krankenhaus bei 41,7 Prozent liegt, beträgt sie in Großbritannien 32,1 Prozent, in den USA 23,2 Prozent und in Australien nur 18,5 Prozent. Professor Konrad Reinhart, Gründungspräsident der Global Sepsis Alliance und der Sepsis Stiftung, fordert daher eine gemeinsame Anstrengung aller Akteure und einen Nationalen Aktionsplan mit einer groß angelegten Aufklärungskampagne – ähnlich der der Bekämpfung von AIDS in den 80iger Jahren: „Es muss mit mindestens 15 Millionen Euro jährlich Kampagnen geben, wo die Bürger aufgeklärt werden, dass sie sich schützen sollen, dass sie die Frühsymptome kennen. Und die Krankenhäuser müssen angehalten werden, ihr Personal systematisch zu schulen, wie es in anderen Ländern Standard ist. Sie müssen Rapid Response Teams etablieren, um davon wegzukommen, erst nach einem Herzstillstand auszurücken. Das sind eigentlich ganz simple Sachen, die woanders Standard sind". Warum ein nationaler Aktionsplan, Sepsis als Qualitätsindikator in den Krankenhäusern und die Aufklärung der Bürger von elementarer Bedeutung in der Reduktion vermeidbarer Todesfälle durch Sepsis ist, erzählt Professor Konrad Reinhart im Podcast.                       

Deutschland erkennt Sepsis – eine Kampagne des Aktionsbündnis Patientensicherheit

Sepsis ist die schwerste Komplikation einer Infektion und deren häufigste Todesursache. Sepsis entsteht, wenn die körpereigenen Abwehrmechanismen nicht mehr in der Lage sind, eine Infektion lokal zu begrenzen. Eine Sepsis kann zu Schock, Multiorganversagen und Tod führen, vor allem wenn die Symptome nicht früh genug erkannt und sofort behandelt werden. Trotz Impfungen, Antibiotika und Intensivmedizin gibt es jährlich ca. 70.000 Todesfälle durch Sepsis in Deutschland.

Nationaler Sepsisplan seit 2013 gefordert

In Deutschland besteht seit dem Jahr 2013 die Forderung nach einem nationalen Sepsisplan, initiiert durch die Sepsis Stiftung, die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie, die deutsche Sepsis-Hilfe, die Deutsche Sepsis-Gesellschaft und die Global Sepsis Alliance. Die darin enthaltenen Maßnahmen – von der flächendeckenden Aufklärung der Öffentlichkeit über Verbesserung der Präventionsmaßnahmen, Weiterentwicklung der Qualitätssicherung bis hin zur Verbesserung von Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten – sollen die Sepsissterblichkeit auf ein mit anderen Ländern vergleichbares Maß reduzieren. Im Podcast schildert Prof. Konrad Reinhart u.a. auch die Unterschiede in diesen Ländern und skizziert die Gründe, warum aus seiner Sicht die Sepsisbekämpfung in Deutschland nur schleppend vorankommt.

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