Seit August 2020 ist Belarus – zumindest in den Medien – sehr präsent: Der umstrittene Ausgang der Präsidentenwahlen, die Demonstrationen gegen Machthaber Alexander Lukaschenko und die beispiellose Brutalität, mit der Polizei und Geheimdienst gegen die eigene Bevölkerung vorgehen, beherrschen die Schlagzeilen. Doch wie ist es sonst um die Kenntnis über dieses Land bestellt? Was wissen die Menschen hierzulande über den auch als „Weißrussland“ bekannten EUNachbarn? Historisch Interessierte werden das Massaker von Chatyn im Jahr 1943 nennen, nicht wenige dürften vor allem die verheerenden Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 mit dem Land in Verbindung bringen. Belarus hat eine lange, vielfach tragische Geschichte, in der sich Völker und Kulturen vermischt und gegenseitig befruchtet haben. Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „OST-WEST. Europäische Perspektiven (OWEP)“ will den Lesern diese wenig bekannten Facetten des Landes näherbringen.

Am Anfang stehen jedoch die aktuellen Entwicklungen: Astrid Sahm, Belarus-Expertin und Geschäftsführerin des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks (IBB) in Dortmund, skizziert in ihrem Beitrag „Belarus zwischen Aufbruch und Repression“ die derzeitige Situation im Land. Die Proteste, so Astrid Sahm, seien nicht vom Himmel gefallen, denn in großen Teilen der Bevölkerung herrsche seit Jahren Unmut über das immer stärker autoritär auftretende Regime von Alexander Lukaschenko. Eine Lösung der Krise sieht die Expertin derzeit nicht, es sei im Moment völlig offen, wohin sich das Land entwickeln werde. Ergänzt wird ihre Analyse durch die Ausführungen von Alexander Milinkewitsch. Der Bürgeraktivist, Historiker und Präsidentschaftskandidat von 2006 beleuchtet die innenpolitische Gemengelage und die Rolle der Frauen in den Auseinandersetzungen.

Gemma Pörzgen, OWEP-Chefredakteurin, befasst sich mit der Lage der Medien und Journalisten in Belarus. Ihr Fazit: Eine unabhängige Berichterstattung im Land wird derzeit stark behindert, direkte Gewalt gegen Medienvertreter gehört inzwischen zum Alltag. Die Haltung der Kirchen untersucht die Osteuropahistorikerin Alena Alshanskaya und erläutert, warum die Bemühungen um Vermittlung in der Krise bisher wenig erfolgreich waren.

Vieles von dem, was derzeit in Belarus geschieht, ist ohne Kenntnis der jüngeren Geschichte des Landes kaum verständlich. Verheerend für Belarus war der Zweite Weltkrieg – das Land verlor ein Viertel seiner Einwohner. Anika Walke, Professorin für Geschichte in St. Louis (USA), zeichnet den Leidensweg der Bevölkerung nach. Eine markante Zäsur war die Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl, deren Folgen bis heute in Belarus zu spüren sind. Die österreichische Journalistin Christine Haiden stellt das Kinderdorf in Gomel vor – ein Leuchtturmprojekt für die Opfer der zweiten Generation, das auch von Renovabis gefördert wird.

„Belarus – ein Land im Umbruch. Zur Rolle der Kirchen in der aktuellen Krise“ ist Thema der nächsten Online-Veranstaltung der Reihe „Listen to the East!“ am 2. März von 18 bis 19 Uhr, veranstaltet von Renovabis und der Katholischen Akademie Berlin. Details unter https://www.renovabis.de/…

 

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