Das Bauhauptgewerbe erzielte 2020 einen Umsatz von 19.5 Mrd. Franken (-5.8% gegenüber Vorjahr). Mit ihrer Forderung nach einem Baustellenstopp schickten die Gewerkschaften in der Romandie mehrere tausend Beschäftigte unnötigerweise in Kurzarbeit. Da in vielen Kantonen deutlich weniger öffentliche Bauaufträge eingingen, hängt der für 2021 prognostizierte Umsatz von 19.8 Mrd. Franken wesentlich davon ab, ob die öffentlichen Bauherren den Fünf-Punkte-Plan der Bauwirtschaft umsetzen. Dies geht aus der Quartalserhebung des Schweizerischen Baumeisterverbands hervor, die am Donnerstag an einer Medienkonferenz vorgestellt wurde. Als Ergänzung dazu ermöglichte der Bauindex, der jeweils gemeinsam von der Credit Suisse und dem SBV erstellt wird, einen detaillierten Ausblick auf die Baukonjunktur im 2021.

Bauhauptgewerbe stützt Schweizer Volkswirtschaft

Das Bauhauptgewerbe ist seiner Rolle als robuste Stütze der Schweizer Wirtschaft gerecht geworden. Der Umsatz belief sich 2020 auf 19.5 Mrd. Franken. Mit –5.8% unter Vorjahresniveau hat sich damit das Bauhauptgewerbe besser geschlagen als viele andere Branchen. Hätten alle Akteure der Branche am selben Strick gezogen, wäre das Bauhauptgewerbe diesem Anspruch noch besser gerecht geworden.

Unnötig viele Beschäftigte in Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit

Als ersten Kanton erreichte die Pandemie das Tessin im März 2020. Der SBV war klar der Meinung, dass in der restlichen Schweiz nur jene Baustellen geschlossen werden sollen, bei denen die Hygiene- und Abstandsregeln nicht eingehalten werden können. Kontrollen der Suva bestätigen einen regelkonformen Betrieb auf über 97% der Baustellen.

Im Frühling 2020 herrschte daher eine grosse Irritation, als die Gewerkschaften einen landesweiten Baustopp forderten. Einzelne Kantone der Westschweiz gaben dieser Forderung leider nach, was zum Umsatzrückgang beitrug. In der Romandie sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 12%, in der Deutschschweiz hingegen nur um 3%. Mit dem Baustopp haben die Gewerkschaften dafür gesorgt, dass in der Westschweiz unnötigerweise bis zu 10’000 Personen in Kurzarbeit geschickt wurden und mehrere hundert Beschäftigte arbeitslos wurden. Bis heute liegt kein Hinweis vor, dass dies einen positiven Beitrag zur Eindämmung der Pandemie geleistet hätte. 

2021 wieder mehr öffentliche Aufträge benötigt

Der Bauindex, das Prognoseinstrument der Credit Suisse und des Schweizerischen Baumeisterverbands, lässt 2021 einen Umsatz von 19.8 Mrd. Franken erwarten. 2020 war das schwächste Baujahr seit fünf Jahren. Es gibt Anzeichen, dass die Umsätze 2021 zwar wieder leicht ansteigen werden, sie jedoch tiefer ausfallen werden als vor der Corona-Pandemie. Ob die erwartete positive Entwicklung tatsächlich eintrifft, wird aber auch davon abhängen, ob die Behörden ihrer Verantwortung gerecht werden und ihre Bauprojekte mit den notwendigen Effort planen, bewilligen und auch realisieren. Denn 2020 gingen die öffentlichen Bauaufträge in der Mehrheit der Kantone zurück, obwohl der Staat gerade in schwierigen Zeiten nötige und teilweise auch schon budgetierte Investitionen tätigen sollte. Im wichtigen öffentlichen Tiefbau wurden 3.4% weniger Aufträge vergeben, der Arbeitsvorrat sank um 2.5%. Ebenfalls musste leider festgestellt werden, dass Bewilligungen von privaten Baugesuchen – offenbar wegen dem Arbeiten im Home Office – von den Behörden nur verzögert behandelt wurden.

Wir rufen daher die öffentlichen Bauherren dazu auf, den Fünf-Punkte-Plan des SBV und von Infra Suisse jetzt umzusetzen. Das heisst, dass Baugesuche rasch begutachtet und baureife Projekte vorangetrieben werden. Zusätzlich sollen Bund, Kantone und Gemeinden den Paradigmenwechsel bei den öffentlichen Beschaffungen in die Tat umsetzen, auch wenn noch nicht überall alle Details geklärt sind. Statt Ausschreibungen zum tiefsten Preis zu vergeben, sollen Projekte zu fairen Preisen an Anbieter mit der besten offerierten Qualität gehen. Auf diese Weise bleibt das Bauhauptgewerbe auch im Jahr 2021 eine wichtige Stütze der Schweizer Wirtschaft.

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