In seiner heutigen Sitzung beschäftigt sich der Bauausschuss des Deutschen Bundestages erneut mit Anträgen von Bündnis 90/Die Grünen zum Thema Bau- und Immobilienwirtschaft. Darin fordert die Partei unter anderem eine ressourcenschonende Bau- und Immobilienwirtschaft und eine Verschärfung der Effizienzstandards für Gebäude. Außerdem sollen laut Antrag die finanziellen, rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Umbau der Wärmeversorgung verbessert werden, mit dem Ziel, mehr erneuerbare Energien in die Wärmenetze einzuspeisen.

„Die Grünen antworten mit der falschen Lösung auf ein zu recht identifiziertes Thema“, sagt Axel Gedaschko, Präsident des GdW. „Die aktuelle Forderung der Grünen ist eine Bankrotterklärung, denn höchste Mindeststandards werden zu einem Rückgang der Sanierungsrate führen.“ Der jetzige Vorschlag würde zum Hemmnis für die energetische Modernisierung werden, während genau das Gegenteil benötigt wird. „Und zusätzlich müssen wir viel mehr Tempo bei der dezentralen Energieerzeugung machen. Beides zusammen, Vermeiden und Erzeugen und das technikneutral, ist der Weg, der aus Sicht der Wohnungsunternehmen eine bezahlbare Klimawende ermöglicht“, sagt Gedaschko.

Der Gebäudesektor braucht dabei mehr energetische Modernisierungen, denn diese senken den Energieverbrauch stärker, als immer schärfere und höhere Sanierungsvorgaben. Für Mehrfamilienhäuser ist eine Sanierung auf den KfW-Effizienzhaus-Standard 55 (EH 55) um 50 Prozent und auf den EH-Standard 70 um 30 Prozent teurer als ein EH 100. Statt einer Investition in zehn EH 100 können Bestandshalter also nur sieben EH 70 oder fünf EH 55 modernisieren. „Eine Mindestanforderung EH 55/EH70 wäre bei Mehrfamilienhäusern im Bestand volkswirtschaftlicher und klimapolitischer Unsinn, da die Zusatzkosten den Zusatznutzen deutlich übersteigen und die vorhandenen Mittel so teilweise nicht zielführend verwendet werden,“ sagt Axel Gedaschko. „Eine Lösung für eine klimaschonende, sozial verträgliche und in die Zukunft gerichtete Politik sollte im nächsten Gebäudeenergiegesetz und bei der Förderung auf Treibhausgasvermeidung setzen, ohne für Bestandsmodernisierungen Wärmeschutzanforderungen zu erhöhen.

Die von Bündnis 90/Die Grünen geforderten verschärften Effizienzstandards treiben die Gebäudeeigentümer in die Nutzung von Fördermitteln – das ist keine unternehmerische Grundlage. Mit hohen Mindeststandards steigen vor allem die Investitionskosten. Diese können wiederum betriebswirtschaftlich nur über höhere Mieten gesichert werden. Außerdem ist die tatsächliche Energieeinsparung in Mehrfamilienhäusern fast immer geringer als berechnet. Und die Schere der tatsächlich erreichten Einsparungen geht mit steigenden Energiestandards immer weiter auseinander. Der zusätzliche Aufwand spiegelt sich nicht in entsprechend geringerem Verbrauch wider: Was bei Einfamilienhäusern funktioniert, hat bei Mehrfamilienhäusern Grenzen: Verteilverluste der Heizungs- und Warmwasserbereitung, Legionellenfreiheit der Warmwasserbereitung. Außerdem erfordern hohe Effizienzstandards eine Modernisierung in unbewohntem Zustand.

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