Herausragende wissenschaftliche Arbeiten zu den wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Fragen unserer Zeit – sie rückt der Max-Weber-Preis für Wirtschaftsethik in den Fokus. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat die Auszeichnung jetzt zum 14. Mal verliehen. Die Festrede hielt Robert Habeck, der Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. 

Der Soziologe Max Weber gilt auch über ein Jahrhundert nach seinem Tod als Vordenker. Bekannt wurde er mit seinem Werk "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus", in dem er sich mit Grundlagen und Voraussetzungen des modernen Kapitalismus auseinandersetzt. Seine Gedanken sind heute aktueller denn je – und stehen im Mittelpunkt von Diskussionen um zukünftige Wirtschaftsmodelle. "Die Persönlichkeit Max Webers, seine Ideen, Thesen und Arbeiten sind unverändert faszinierend und Teil des wissenschaftlichen Diskurses", sagt IW-Direktor Michael Hüther in seiner Laudatio. "Ganz besonders gilt das in Zeiten des Umbruchs."

Festrede von Robert Habeck

Grünen-Parteichef Robert Habeck berichtete in seiner Laudatio von seiner eigenen Auseinandersetzung mit Max Weber – und von der Notwendigkeit eines Weiterdenkens: "So sehr uns der Kapitalismus unfassbare Erfolge beschert hat, Wohlstand, Bildung, Gesundheit, Nahrung in Mengen, so sehr drohen uns gerade die Bedingungen für seinen Erfolg über den Kopf zu wachsen", sagte Habeck. 

Die Preisträger

Zu den Preisträgern der diesjährigen Preisverleihung zählt Verhaltensökonomin Ann-Kathrin Crede, die für das Forschungs- und Beratungsunternehmen Swiss Economics in Zürich arbeitet. Sie hat sich in ihrer Dissertation mit Moral und Ehrlichkeit sowie mit der Frage beschäftigt, inwieweit der Marktmechanismus moralisches Entscheidungsverhalten beeinflusst.

Quirin Kissmehl erhielt den Master-Förderpreis für seine Arbeit zur Unternehmensintegrität: Er beschäftigte sich mit Messinstrumenten für integres Wirtschaften in Unternehmen.

Florian Niehaus überzeugte die Jury mit seiner Masterarbeit zum Thema Künstliche Intelligenz. Er untersuchte Gemeinsamkeiten und Unterschiede von menschlicher und künstlicher Intelligenz und überprüfte, inwiefern sich solche Mensch-Maschinen-Interaktionen nutzbar machen lassen.

Carlotta Tautz gehört ebenfalls zu den Preisträgern. Sie studiert an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg und widmete sich in ihrer Bachelorarbeit mit dem Gender Pay Gap aus wirtschaftsethischer Perspektive.

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