Vor zehn Jahren vertrieb der Super-Gau im japanischen Atomkraftwerk Fukushima zehntausende Menschen aus ihrer Heimat und verstrahlte bis heute weite Gebiete. Ein Ende der Folgen der Reaktorkatastrophe vom 11. März 2011 ist nicht in Sicht. Auch in Deutschland und Europa, direkt vor unserer Haustür, bedroht Atomkraft weiter Mensch und Natur. Der BUND Thüringen fordert daher einen vollständigen Atomausstieg. Stattdessen sollte der Ausbau erneuerbarer Energien jetzt konsequent vorangetrieben werden.

„Atomkraft ist hochgefährlich, dass zeigen zehn Jahre Reaktorkatastrophe in Fukushima, 35 Jahre Tschernobyl und tausende zerstörte Menschenleben“, erklärt Robert Bednarsky, Sprecher der Arbeitskreise Klima & Energie und Atommülllager des BUND Thüringen. „Thüringen importiert fast die Hälfte seiner Energie und greift dabei auf einen Strommix zurück, der anteilig aus Kernenergie stammt. Deshalb ist auch der Freistaat in der Pflicht, seinen Beitrag zu leisten und den Ausbau erneuerbarer Energien noch mehr als bisher fördern. Gleichzeitig sollten Potenziale zur Energieeinsparung konsequent genutzt werden. Nur so kann Atomkraft endlich zur Geschichte werden!“

Laut Verband sei für eine nachhaltige Zukunft der sofortige Ausstieg aus der Hochrisikotechnologie Atomkraft zwingend erforderlich. Bednarsky: „Atomenergie ist teuer, schmutzig und eine permanente Bedrohung für Mensch und Natur, während die Jahrtausendaufgabe des Umgangs mit dem Atommüll unsozial auf nachfolgende Generationen abgewälzt wird. Gerade der aktuelle Prozess der Atommülllager-Suche muss deshalb eine größtmögliche Transparenz und breite Bürgerbeteiligung gewährleisten.“

Mehr Informationen:
https://www.bund-thueringen.de/landesarbeitskreis-atommuell/
Studie zur Zwischenlagerung hoch radioaktiver Abfälle: www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/atomkraft/atomkraft_zwischenlager_studie_2020.pdf
Der BUND zur Endlagersuche: www.bund.net/endlagersuche

Hintergrund:
In Deutschland sind derzeit noch sechs Reaktoren aktiv, die letzten drei sollen Ende 2022 vom Netz gehen. Die japanische Regierung strebt trotz kontaminierter Luft, Böden, Wasser in Fukushima weiterhin eine Renaissance der Atomenergie an. Dennoch sind, nicht zuletzt aufgrund des gesellschaftlichen Widerstands, bislang erst neun Reaktoren wieder genehmigt und davon lediglich vier in Betrieb. Vor der Katastrophe waren es 54 Atomreaktoren.

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