Der Ausnahmezustand der Corona-Pandemie hat deutlich gemacht: Lernen und Lehren müssen neu gedacht werden. Mit dem Schwerpunkt Bildung erforscht das Haus der Kulturen der Welt, wie Bildungsutopien der Vergangenheit die Klassenzimmer der Gegenwart formen – und wie daraus Ideen für die Schule der Zukunft werden.

Die Ausstellung Bildungsschock. Lernen, Politik und Architektur in den 1960er und 1970er Jahren rückt ab dem 1. April die Wechselwirkung zwischen Konzepten und Architekturen des Lernens in den Fokus, mit Bildung in Beton und Schools of Tomorrow 3 stößt das HKW im Mai und Juni ein spekulatives Nachdenken über das Lernen von morgen an.

Bildungsschock. Lernen, Politik und Architektur in den 1960er und 1970er blickt auf die Jahrzehnte nach dem Sputnik-Schock von 1957, in denen Bildung im globalen Maßstab expandierte. Die Ausstellung und die gleichnamige Publikation zeigen, wie die Räume des Lernens unter dem Druck demografischer und technologischer Entwicklungen, des Kalten Krieges und der 1968er-Bewegungen permanent neu gedacht und geplant wurden. In Zusammenarbeit mit Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Architekt*innen untersucht Kurator Tom Holert eine Epoche der Experimente und schlägt vor, sie als Archiv und Ressource aktueller Debatten zu entdecken. Ein digitales Begleitprogramm schafft vielfältige Zugänge und thematische Vertiefungen zu den Ausstellungsinhalten.

Begleitend zur Ausstellung geht das Projekt Bildung in Beton an acht Berliner Schulen. Gemeinsam mit Künstler*innen setzen sich die Schüler*innen dabei mit ihren Schulgebäuden aus den 1960er und 1970er Jahren auseinander und spekulieren über die Lernumgebungen der Zukunft.

Die 8-18-jährigen Schüler*innen haben gemeinsam mit der Erziehungswissenschaftlerin Caroline Assad und der Künstlerin Cana Bilir Meier ein Manifest mit Forderungen an ihre Lernumgebung formuliert. Als Format mit Widerstandspotenzial möchte das Manifest der Berliner Schüler*innen Aufmerksamkeit für die eigenen Belange generieren und sich in die aktuelle Bildungsdebatte einmischen.

Mit Schools of Tomorrow 3 initiiert das HKW erneut Schulprojekte zur künstlerischen Erforschung der Schule der Zukunft. Wie muss Schule sein, damit sie demokratisches, selbstbestimmtes und nachhaltiges Handeln ermöglicht? Gemeinsam mit Künstler*innen, Aktivist*innen und Expert*innen des Alltags erarbeiten Kinder und Jugendliche an elf Berliner Schulen kollektive Zukunftsvisionen – und stellen fest: Es braucht frische Methoden und Infrastrukturen, die Wissensvermittlung zugewandter gestalten – und neue digitale wie analoge Lernräume abseits von defizitär ausgestatteten Klassenräumen erschließen.

Bildungsschock. Lernen, Politik und Architektur in den 1960er und 1970er Jahren
Ausstellung, Schulprojekt, Publikationen
Ausstellung 01.04.2021 – 11.07.2021
Digitale Pressekonferenz: 30.03.2021, 11h; Anmeldung: presse@hkw.de
Kuratiert von Tom Holert
Ausstellungsarchitektur: Kooperative für Darstellungspolitik, Berlin
Ausstellungsgrafik: HIT Studio, Berlin
Aktuelle Informationen: http://hkw.de/bildungsschock

Mit Beiträgen von Michael Annoff, BARarchitekten (Antje Buchholz, Jürgen Patzak-Poor), Elke Beyer, Sabine Bitter, Antje Buchholz, Arne Bunk, Evan Calder Williams, Fraser McCallum, Filipa César, Inga Danysz, Nuray Demir, Christopher Falbe, Dina Dorothea Falbe, Guests & Hosts, Gregor Harbusch, Marshall Henrichs, Claudia Hummel, Ana Hušman, Jakob Jakobsen, Ana Paula Koury, Monika Mattes, Larry Miller, Maria Helena Paiva da Costa, Silke Schatz, Dubravka Sekulić, Lisa Schmidt-Colinet, Alexander Schmoeger, STREET COLLEGE in Kooperation mit Käthe Wenzel, Maurice Stein, Alexander Stumm, Oliver Sukrow, Ola Uduku, Clemens von Wedemeyer, Sónia Vaz Borges, Helmut Weber, Florian Zeyfang, Francesco Zuddas

Ausstellung in Kooperation mit BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht, wo das Projekt mit der Ausstellung Learning Laboratories: Architecture, Instructional Technology, and the Social Production of Pedagogical Space Around 1970(2016/2017) und der Konferenz The Real Estate of Education (2017) seinen Anfang nahm.
Dank an: rbb
Filmprogramm in Kooperation mit Arsenal. Institut für Film und Videokunst
Filmprogramm und Gesprächsreihe gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung

Bildung in Beton
Schulprojekte, Präsentationen, Manifest
Mai bis Juni 2021
Aktuelle Informationen: hkw.de/bildunginbeton

Beteiligte Künstler*innen: Bauereignis Sütterlin Wagner Architekten, Alexandre Découpigny, Nezaket Ekici, Dr. Turit Fröbe (Die Stadtdenkerei), Eva Hertzsch, Zhenya Khlebnikov, Carina Kitzenmaier, Maryna Markova, Adam Page, Branca Pavlovic, Sarah Wenzinger und Thomas Wienands

Beteiligte Schulen: ATRIUM Jugendkunstschule/Bettina-von-Arnim-Schule, Campus Hannah Höch, Carl-von-Linné-Schule, Carl-von-Ossietzky-Schule, Hans-Rosenthal-Grundschule, Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium, Thomas-Mann-Gymnasium, Walter-Gropius-Schule

In Kooperation mit der ATRIUM Jugendkunstschule, beraten von Montag Stiftung – Jugend und Gesellschaft, gefördert von Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung, PwC Stiftung.

Schools of Tomorrow 3
Dear Future,
Präsentationen, Vorträge, Workshops, Diskussionen
17.06. – 18.06.2021
Aktuelle Informationen: hkw.de/tomorrow

Mit Stine Marie Jacobsen, Kotti-Shop/SuperFuture, LABOURGAMES, Thomas Meyer, SIDEviews u.v.a.

In Kooperation mit der Berliner Landesstelle der Kulturagenten für Kreative Schulen (DKJS GmbH).

Im Rahmen von Das Neue Alphabet (2019-2022), gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Das Haus der Kulturen der Welt wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Auswärtigen Amt.

Alle Veranstaltungen finden unter den geltenden Schutz- und Hygienebestimmungen statt.

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