50 TeilnehmerInnen aus 38 Mitgliederhäusern verfolgten Mitte März die Tagung der EUROBAUSTOFF Fachgruppe Putze/WDVS. Freilich nur per Livestream aus der Zentrale in Bad Nauheim, wie Bereichsleiter Hochbau Mario Mühlbauer bedauerte, so dass sich auch das neue Mitglied im Bunde, die Firma E. Raiss mit Hauptsitz in Thannhausen, noch nicht persönlich vorstellen konnte. Dennoch wusste die Tagesordnung selbst in diesem Format über die internen Themen hinaus zu fesseln und dokumentierte zugleich, dass die langjährige Zusammenarbeit des wiedergewählten Ausschusses und der bestätigten Fachgruppensprecher Udo Gräbel (Bau-Ma-Tec, Stadtlohn) und Thomas Richter (Henrich, Siegburg) auch unter Corona-Bedingungen nichts an Dynamik verloren hat. Für das außergewöhnlich gute Umsatzergebnis in 2020 des Hochbaus bzw.

Fachbereichs Putze/WDVS/Bauchemie (+14%) sorgte sicherlich die robuste Aufstellung des Wohnungsbaus und die Investitionswelle in das Eigenheim während der Pandemie.

Gemeinsam haben die Spezialisten es aber darüber hinaus geschafft, die Talsohle nach all den öffentlichen Diskussionen um Dämmstoffe und Brandschutz zu überwinden. Selbst der ungewohnte Winter mit entsprechenden Einbußen in den ersten Monaten dieses Jahres im Hochbau kann die moderate Aufwärtsentwicklung im Bereich WDVS seit März mit +2,43 % kaum trüben. „Ich denke, wir haben den `Turnaround` bereits in 2020 geschafft, wo wir im Segment WDVS mit EPS (+5,6 %) und Mineralwolle (+16,77%) eine erfreuliche Entwicklung geschafft haben, zumal uns auch der aktuelle politische Trend zur energetischen Sanierung in die Hände spielt“, erläuterte Mühlbauer die Zahlen. Bei den Dämmstoffen mit Systemen sei die Kooperation sogar stärker gewachsen als der Gesamtmarkt.

Eine Prognose abzugeben, grenze in diesen Zeiten an Philosophie, räumte Mühlbauer ein. Exorbitante Preissteigerungen stünden ins Haus und ob die Pandemie noch einmal einen Boom auslöse, in die eigenen vier Wände zu investieren, oder ob stattdessen die Reiseaktivitäten wiederaufgenommen würden, sei derzeit nicht abzuschätzen. „Wir planen leicht unter Vorjahr“, so der erfahrene Bereichsleiter Hochbau der EUROBAUSTOFF.

Weniger Bescheidenheit wollen die Spezialisten nun in der Marktbearbeitung bei der energetischen Sanierung an den Tag legen, wenn es gilt, den politischen Trend der CO2-Reduzierung aufzugreifen und mit einer Offensive den Direktanbietern ein ordentliches Stück vom Kuchen des WDVS im Bestand abzunehmen. An schlecht gedämmtem Wohnraum mangelt es Deutschland mit einem Marktvolumen von 33 Mio qm nicht, dabei werden bisher allerdings nur 43% über den Handel abgewickelt.

Unter der Überschrift „Best practice“ teilte das Fachgruppenmitglied Baustoff Brandes aus Peine seine Erfahrungen mit einem neuen Kundenbindungsinstrument, der eigens für den Gesellschafter und die Branche maßgeschneiderten „Brandes App“. Sie wurde konsequent aus Sicht der Verarbeiter in Kleinunternehmen und ihren täglichen, mitunter spontanen Bedürfnissen entwickelt und setzt bei den Projekten der Kunden an.

Verschlankte Prozesse wünschen sich die Fachhändler ihrerseits natürlich ebenfalls. Welcher Voraussetzungen es aber bedarf, um die Digitalisierung in der Logistik generell und im Baufachhandel speziell gewinnbringend einzuführen, thematisierte Kevin Curcio bei aller Komplexität alarmierend einleuchtend. Daten, Systeme, Schnittstellen, Prozesse, Organisation – die Aufgaben und Bewältigung der Herausforderungen in jeder einzelnen Disziplin sind immens.

Dass der Anspruch der Durchgängigkeit bei der Verarbeitung von Daten gerade in der Kooperation von IndividualistInnen eine zusätzliche Qualität hat, macht es dem Fachbereich Logistik nicht leichter. Dennoch kommen die FachhändlerInnen der EUROBAUSTOFF bereits heute in den Genuss vieler Dienstleistungsangebote zum Thema Beschaffung, Lagerung, Transport und Entsorgung.

Ein Vortrag mit großem Mehrwert für die SpezialistInnen Putze/WDVS, die sich mit den Fachgruppensprechern Gräbel und Richter sowie Bereichsleiter Mühlbauer bei allen anstehenden Aufgaben über das ganze Jahr auf ein persönliches Wiedersehen im Dezember in Frankfurt freuen.

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