• Genesene „Corona“-Patienten können schwer am Virus Erkrankten ab sofort wieder mit einer Blutplasmaspende helfen. Hotline: (040) 20 00 22 00
  • Antikörper im „Rekonvaleszenten-Plasma“ eröffnen Chancen auf Heilung
  • Asklepios-Transfusionsmediziner, Laborspezialisten und die Internisten und Intensivmediziner der Asklepios Klinik Altona setzen die Plasma-Entnahme, Aufbereitung und Therapie mit der passiven Immunisierung fort

Im Mai 2020 wurden in Hamburger Asklepios Kliniken erstmals an COVID-19 erkrankte Patienten mit einem neuen immuntherapeutischen Ansatz behandelt – mit Antikörpern, die aus dem Blut genesener „Corona“-Patienten gewonnen wurden. Zuvor hatte Asklepios die Bevölkerung dazu aufgerufen, sogenanntes Rekonvaleszenten-Plasma zu spenden. Mit großem Erfolg, denn mit den vielen Spenden konnten bislang mehr als 50 schwer erkrankte Patientinnen und Patienten behandelt werden. Angesichts der vielen neuen COVID-19-Fälle auf den Intensivstationen steigt der Bedarf an zusätzlichen Plasmaspenden erneut rapide an. Daher rufen die Ärztinnen und Ärzte der Asklepios Kliniken jetzt erneut dazu auf, Blutplasma zu spenden. Voraussetzung ist, dass derjenige oder diejenige die COVID-Erkrankung bereits gut überstanden hat und eine bestimmte Menge an Antikörpern im Blut aufweist. Die Kontaktaufnahme erfolgt über die Hamburger Telefonnummer (040) 20 00 22 00.

­„Wir erwarten uns von diesem Therapieansatz auch weiterhin günstige Auswirkungen auf die Krankheitsverläufe unserer schwer an COVID-19 erkrankten Patienten“, sagt Prof. Dr. Dirk Arnold, Chefarzt der Abteilung Onkologie, Hämatologie, Palliativmedizin und Rheumatologie der Asklepios Klinik Altona. „Die Behandlung kritisch kranker COVID-19-Patienten ist anspruchsvoll und erfordert vor allem ein gut aufeinander abgestimmtes Pflege- und Ärzte-Team. Wir versuchen inzwischen mit allen Anstrengungen die sehr effektive, aber häufig langwierige Beatmungstherapie über einen Tubus zu vermeiden“, ergänzt Prof. Dr. Martin Bergmann, Chefarzt der Abteilung für Kardiologie, Pneumologie und Internistische Intensivmedizin der Asklepios Klinik Altona. In der internistischen Intensivstation wurden bereits viele Patienten mit dem Rekonvaleszentenplasma behandelt. Die Behandlung scheint besonders Patienten über 65 Jahren zu helfen. Nebenwirkungen wurden bislang nicht beobachtet.

Aufruf an die Hamburger zur Blutplasmaspende
„Wir rufen alle Hamburgerinnen und Hamburger, die in den letzten drei Monaten eine COVID-19-Erkrankung gut überstanden haben, dazu auf, sich beim Blutspendedienst Hamburg unter der Hotline (040) 20 00 22 00 zu melden. Das gilt insbesondere für Menschen mit den Blutgruppen B und AB, bei denen wir nur noch wenig Vorrat an Rekonvaleszentenplasma haben. Wir prüfen dann schnellstmöglich, ob sie für eine Plasmaspende in Frage kommen“, so Dr. Melanie Braun, Ärztliche Leiterin des Zentralinstituts für Transfusionsmedizin der Asklepios Kliniken, zu der auch der Blutspendedienst Hamburg gehört. Die Einrichtung zählt zu den wenigen in Deutschland, die in der Lage sind, entsprechendes Plasma mithilfe der Plasmapherese herzustellen. Die Plasmaspenden erfolgen am bekannten Standort im Einkaufszentrum Quarree (Hamburg-Wandsbek), wo der Blutspendedienst Hamburg eine technisch hervorragend ausgestattete Einrichtung betreibt. Die Spender werden zunächst zu einer Laborkontrolle einbestellt – und nach einem Nachweis auf die nötige Zahl Antikörper im Blut erfolgt wenige Tage später die Plasmaentnahme. Dabei wird das Plasma während der Blutspende aus dem Blut entnommen, während dem Patienten die festen Bestandteile des Blutes (vorwiegend die roten Blutkörperchen) wieder in die Vene zurückgegeben werden. Insgesamt werden pro Plasmaspende innerhalb von 45 Minuten drei Beutel Plasma à 220 ml entnommen. „Plasmaspenden kann im Grunde jeder, der auch für eine normale Vollblutspende in Betracht kommt – nur, dass es hier auf genesene COVID-19-Patienten ankommt“, so Dr. Braun. „Unser Körper kann das Plasma übrigens schon in wenigen Tagen neu bilden. Damit ist das Plasmaspenden sogar noch weniger belastend als eine Vollblutspende“, so Dr. Braun.

Zum Hintergrund
Asklepios-Experten des Zentralinstituts für Transfusionsmedizin (ZIT), der Laborgesellschaft MEDILYS und der auf Hämatologie (Bluterkrankungen) spezialisierten Ärzte der Asklepios Kliniken Altona und St. Georg arbeiten Hand in Hand, um das Plasma zu gewinnen, aufzubereiten und dann in Form einer Antikörpertherapie den schwer kranken COVID-19-Patienten in der Frühphase der Erkrankung zu verabreichen. Die Hamburger Gesundheitsbehörde hatte dem Antrag von Asklepios auf Herstellung des sogenannten Rekonvaleszenten-Plasmas als Arzneimittel im Frühjahr 2020 sehr kurzfristig stattgegeben. Diese Gestattung wurde im September verlängert und ermöglicht somit auch weiterhin auf sicherer Rechtsbasis den schnellen Einsatz des neuen Therapieansatzes für Patienten mit einer schweren, lebensbedrohlichen COVID-19-Infektion.

„Die Chance, die uns die Antikörpertherapie bietet, ist auch deshalb so wertvoll, weil es aktuell weltweit nur sehr wenige Therapieansätze zur Beherrschung dieser schweren Erkrankung gibt“, so der renommierte Internist und Hämatologe Professor Arnold. Die Hamburger Asklepios Kliniken nehmen zurzeit an mehreren weltweit laufenden klinischen Studien Teil, die zum Ziel haben, die mögliche Wirksamkeit bestimmter innovativer Medikamente zu überprüfen. „Ziel ist dabei, relativ frühe Stadien einer COVID-Erkrankung besser behandeln zu können – sodass schwere Verläufe oder Komplikationen vermieden bzw. der Erkrankungsverlauf gemildert und abgekürzt werden kann“, so Professor Arnold.

Das neue Arzneimittel mit den SARS-CoV-2-Antikörpern wird aus dem Blutplasma von Patienten gewonnen, die an COVID-19 erkrankt waren, positiv auf das neue Coronavirus (SARS-CoV-2) getestet wurden und bei denen der Beginn der Krankheitssymptome mindestens vier Wochen zurückliegt. Für die Produktsicherheit der Plasmen werden bei der MEDILYS Laborgesellschaft analog zu Blutprodukten Testungen auf verschiedene Viren, wie z. B. HIV, HCV und HBV durchgeführt. Erst nachdem keine dieser Viren in den Produkten nachweisbar sind, werden die Plasmen weiter vom ZIT zu Arzneimitteln verarbeitet. Weiterhin wird in den Proben der Gehalt an SARS-CoV-2-Antikörpern (sog. IgG) bestimmt. Erst wenn der Genesene eine ausreichende Menge an spezifischem IgG-Antikörper gebildet hat, kann das Plasma für die schwerstkranken Patienten eingesetzt werden.

Weitere Informationen finden Sie auch in der Pressemitteilung vom 17. November 2020.

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Über Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA

Asklepios wurde im Jahr 1985 gegründet und ist heute mit über 160 Gesundheitseinrichtungen einer der größten privaten Klinikbetreiber in Deutschland. 49.000 Mitarbeiter behandeln jährlich mehr als zwei Millionen Patienten. In Hamburg betreibt Asklepios den größten privaten Krankenhauscluster Europas. Seit 2011 gehören die MediClin AG und seit 2020 die Rhön Klinikum AG mehrheitlich zur Asklepios Gruppe. Neben Universitäts-Kliniken, Maximalversorgern, spezialisierten Fach- und Rehabilitationskliniken betreibt Asklepios Medizinische Versorgungszentren (MVZ), Software- und E-Health-Unternehmen. Zudem engagiert sich das Familienunternehmen als Digital HealthyNear führend bei der Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems.
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