Die Stadtwerke Augsburg (swa) bauen ihr Fernwärme-Netz für bis zu 8.000 Wohneinheiten in Augsburg-Oberhausen aus.

Am Montag, 29. März starten die swa mit dem Ausbau der Fernwärme Richtung Augsburger Norden Am Pfannenstiehl. Das bestehende 170 Kilometer lange Netz wird um weitere 2,5 Kilometer verlängert. Damit wollen die swa weitere Gebiete in Oberhausen mit der klimaschonenden Fernwärme erschließen. Mit dem Ausbau der Fernwärme leisten die swa einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, weil bei der Erzeugung der Fernwärme deutlich weniger CO2 entsteht als bei Erdgas oder gar Erdöl.

Durch die sogenannte „Nordspange“ werden ab 2022 auch Neubaugebiete in Oberhausen mit der klimaschonenden Fernwärme versorgt werden können. Für den Ausbau investieren die swa in den kommenden zwei Jahren rund zehn Millionen Euro. Fernwärme ist umweltschonend, da sie zum Teil klimaneutral aus der Verbrennung von Holzresten erzeugt wird, zum Teil aus hocheffizienten Gaskraftwerken in Kraft-Wärme-Kopplung stammt oder die Abwärme aus der Abfallverwertungsanlage genutzt wird. Das reduziert den CO2-Ausstoß im Gegensatz zum Heizen mit Öl um rund zwei Drittel, im Gegensatz zu Erdgas um rund die Hälfte.

Zunächst wird Am Pfannenstiel die Beschilderung eingerichtet. Ab Dienstag, 6. April werden die Leitungsgräben ausgehoben. Am Pfannenstiel werden insgesamt 405 Meter neue Leitung verlegt. Dazu wird die Straße abschnittsweise für den Verkehr gesperrt, der Zugang zu den angrenzenden Häusern und die Zufahrt zu den Grundstücken werden mit Ausnahme kurzfristiger Unterbrechungen gewährleistet sein. Ausweichparkplätze für Anwohnerparken werden auf einem nahegelegenen Gelände angeboten. Die Arbeiten dort dauern voraussichtlich bis Sommer 2021.

Mit der neuen Leitung wird das Netz ringförmig von der bestehenden Leitung in der Thommstraße nahe dem Fischertor über Am Pfannenstiel, die Heinrich-von-Buz-Straße, Riedinger- und Dieselstraße bis hin zur bestehenden Leitung bei der Klinik Josefinum ausgebaut. Auch das neue Wohngebiet in der Äußeren Uferstraße wird angeschlossen.

Zunächst werden 1.500 Wohnungen in Augsburg-Oberhausen angeschlossen. Über die neue Leitung kann eine Wärmemenge in den Nordwesten von Augsburg transportiert werden, die umgerechnet zur Versorgung von mehr als 8.000 Wohnungen ausreicht. Gleichzeitig wird die Versorgungssicherheit für die dort liegenden Stadtgebiete deutlich erhöht.

Im Biomasse-Heizkraftwerk, im Heizkraftwerk in der Franziskanergasse und im Gasturbinenheizkraftwerk der swa sowie der Abfallverwertungsanlage (AVA) werden Strom und Wärme durch die Kraft-Wärme-Kopplung ökologisch erzeugt. Weil die Wärme, die bei der Stromgewinnung entsteht, als Fernwärme genutzt wird, wird der eingesetzte Brennstoff optimal ausgenutzt. Rund 90 Prozent der gesamten Wärme im Fernwärmenetz der swa stammen aus dieser hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung. Auf diese Weise können große Mengen an CO2 und an Ressourcen eingespart werden: Im Gegensatz zu Erdgas können durch die Versorgung mit Fernwärme jährlich rund 62.000 Tonnen CO2 eingespart werden, gegenüber einer Versorgung mit Öl sogar fast 100.000 Tonnen.

Weite Teile der Augsburger Innenstadt werden ausschließlich durch die Fernwärme versorgt. Das trägt dort ganz erheblich zur Luftreinhaltung bei. Außerdem sind Wohngebiete wie das Uni-Viertel, die ehemaligen US-Kasernen oder das Schwaben-Center an die Fernwärme angeschlossen, ebenso wie große Unternehmen, etwa die MAN oder KUKA, Schulen oder die Kliniken Uniklinik, Diakonissenhaus, Josefinum und Vincentinum. Mit der Leistung der abgegebenen Fernwärme können derzeit insgesamt umgerechnet rund 35.000 Haushalte versorgt werden.

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