Seit mehr als einem Jahrzehnt gelten Solarien als ein Krebsrisikofaktor. Dennoch sind sie weit verbreitet: in Sonnenstudios, Wellness- und Fitnesseinrichtungen, Hotels oder sogar daheim. Wer Solarien häufig nutzt, kann langfristig an Hautkrebs erkranken. Kurzfristig schwächt intensive UV-Strahlung zudem das Immunsystem. In Pandemie-Zeiten – mit hohen COVID-19-Fallzahlen – eine zusätzliche Gesundheitsgefahr. Die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) warnen daher eindringlich vor der Nutzung und rufen die Politik zum Handeln auf.

UV-Strahlung ist der wichtigste Risikofaktor für Hautkrebs

Weltweit bestimmt die Covid-19-Pandemie den Alltag. Das Wetter in Deutschland ist kühl und Urlaubsreisen in warme Regionen noch nicht in Sicht. Grund genug für viele Menschen nach dem Lockdown, ihre Sehnsucht nach Licht und Wärme durch Solariumbesuche oder „Heimsonnen“ zu kompensieren. Eine ungesunde Wahl: „Ultraviolette Strahlung ist der bedeutendste Risikofaktor für das Entstehen von Hautkrebs“, so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Solariennutzerinnen und -nutzer erkranken besonders häufig am gefährlichen schwarzen Hautkrebs. Ihr Erkrankungsrisiko ist um 60 Prozent erhöht. Diese, auch als malignes Melanom bezeichnete, Hautkrebsart bildet sehr schnell Tochtergeschwulste und ist dann deutlich schwerer heilbar.“ Bundesweit erkranken jährlich über 40.000 Menschen an schwarzem Hautkrebs. Pro Jahr sterben rund 3.800 Menschen an den Folgen dieser Erkrankung.

Intensive UV-Strahlung schwächt die Immunabwehr

Wer Solarien nutzt, schwächt darüber hinaus seine körpereigene Immunabwehr. UV-Strahlen wirken in komplizierter Wechselwirkung auf verschiedene Zelltypen der Haut und der Immunabwehr. „Das menschliche Immunsystem beseitigt entartete Zellen, aus denen sich potenziell Tumore entwickeln können. Ist diese Abwehr geschwächt, begünstigt es das Entstehen von Hautkrebs“, erklärt Professor Dr. Eckhard Breitbart, Dermatologe und Vorsitzender der ADP. „Die Effekte von UV-Strahlung auf das Immunsystem lassen sich auch bei Erkältungen beobachten. In der Regel verschlechtern sich die Symptome nach dem Aufenthalt in der Sonne.“ Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt daher, vorbeugend und bereits bei einfachen Erkältungen, UV-Strahlen zu meiden.

In Solarien ist die UV-Strahlung erheblich intensiver als die der Sonne in unseren Breitengraden. Für Solariengeräte gilt bundesweit seit 2012 die UV-Schutz-Verordnung. Sie legt eine maximale Bestrahlungsstärke von 0,3 Watt pro Quadratmeter fest. Dies ist vergleichbar mit der Intensität der Äquatorsonne mittags bei wolkenlosem Himmel und entspricht einem UV-Index (UVI) von 12 – Kategorie „Extrem“, die Schutzmaßnahmen im Freien als „absolut erforderlich“ empfiehlt. Somit ist das künstliche Besonnen auch bei gewissenhaftem Umsetzen der gesetzlichen Vorgaben immer noch mit großen gesundheitlichen Risiken verbunden. Wissenschaftler*innen sind sich auf internationaler Ebene einig, dass es keine gesundheitlich unbedenkliche Nutzung von Solarien gibt. Der ‚Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung‘ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bringt es mit seiner Empfehlung auf den Punkt: „Gehen Sie nicht ins Solarium!“ Breitbart betont daher: „Gerade in Zeiten einer all-gegenwärtigen Infektionsgefahr mit dem Coronavirus sollten wir darauf achten, dass unsere körpereigene Immunabwehr bestmöglich funktioniert und nicht durch Solarienbesuche unnötig geschwächt wird.“

Social Media-Kampagne gestartet

In den Sozialen Medien informieren die Deutsche Krebshilfe und die ADP derzeit ins-besondere junge Menschen zielgruppenspezifisch über die Gefahren künstlicher UV-Bestrahlung. Kurze thematische Filmclips zeigen eindringlich, dass Solarien keines-falls harmlose „Wohlfühl-Wellness-Oasen“ sind. Die Filme stehen unter https://youtube.com/playlist?list=PLjHO5FXnKJ76AnRemcIctMOc7ldPQqzFk bereit. Weitere Informationen rund um das Thema UV-Strahlung und Hautkrebs erhalten Interessierte im Internet unter www.unserehaut.de und www.krebshilfe.de.

Hintergrundinformationen

UV-Strahlen sind der wichtigste Risikofaktor für das Entstehen von Hautkrebs. Dies gilt sowohl für die natürliche UV-Strahlung der Sonne als auch die künstlich er-zeugte in Solarien. Aktuellen Hochrechnungen zufolge erkranken derzeit bundesweit jährlich rund 276.000 Menschen neu an Hautkrebs – über 40.000 davon am gefährlichen schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom. Bei Aufenthalten in der Sonne oder Solarium treffen UV-A- und UV-B-Strahlen auf die menschliche Haut und dringen in diese ein. UV-A-Strahlen führen zu einer schnellen Bräunung und werden daher bevorzugt in Heim- und kommerziellen Solarien eingesetzt. Beide UV-Spektren schädigen die Erbsubstanz. UV-A-Strahlung wirkt zudem negativ auf das Bindegewebe und die Elastizität der Haut. Insbesondere die Solariennutzung lässt daher die Haut frühzeitig altern. Darüber hinaus schadet UV-Strahlung den Augen, wenn diese nicht durch Sonnen- oder Schutzbrillen geschützt werden. Zu den Folgen gehören Bindehautentzündungen, „Schneeblindheit“, „Grauer Star“ (Katarakt), Netzhautveränderungen sowie Aderhautmelanome.

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