Die Neuerscheinung Soziale Unterstützung in Online-Kommunikationsmodi beschäftigt sich mit den Rahmenbedingungen von Online-Modi für den Austausch sozialer Unterstützung und rückt dabei die Perspektive jener in den Fokus, die prosozial Unterstützung leisten.

Für den Austausch sozialer Unterstützung bieten Online-Modi spezifische Voraussetzungen: In anonymen Online-Foren tauschen sich Menschen zu stigmatisierenden Krankheiten aus, sozial Ängstliche profitieren von der größeren Kontrolle über die Selbstdarstellung in kanalreduzierten Modi und Personen mit Mobilitätseinschränkungen können medienvermittelt ortsunabhängig und selbstbestimmt an Gemeinschaften teilhaben.

In Soziale Unterstützung in Online-Kommunikationsmodi. Die Perspektive der prosozial Handelnden beschäftigt sich die Autorin Paula Stehr zum einen mit den Rahmenbedingungen von Online-Modi für den Austausch sozialer Unterstützung und zum anderen mit den Folgen für das psychische und subjektive Wohlbefinden. Unter Bezugnahme auf den Wissensstand zu prosozialem Handeln soll die Sichtweise der Akteure in der vorliegenden Arbeit stärker berücksichtigt werden – eine Perspektive, die in der bisherigen Forschung wenig Beachtung findet.

Der empirische Teil der Studie stützt sich auf ein sequenzielles Mixed-Method-Design, in welchem eine teilstandardisierte Tagebuchstudie zu Unterstützungsleistungen in unterschiedlichen Kommunikationsmodi, Leitfadeninterviews mit prosozial handelnden Akteuren auf sozialen Netzwerkseiten und eine abschließende standardisierte Befragung von Foren-Nutzer*innen aufeinander aufbauen. Die Ergebnisse zeigen, dass Online-Modi die prosozialen Interaktionsmöglichkeiten der Menschen verbreitern und spezifische Handlungsmöglichkeiten für den Austausch sozialer Unterstützung bieten. Dieser Austausch kann einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden haben, welcher nicht nur auf das Empfangen, sondern vor allem auch auf das aktive Leisten von Unterstützung zurückgeführt werden kann.

Soziale Unterstützung in Online-Kommunikationsmodi. Die Perspektive der prosozial Handelnden richtet sich an alle, die sich mit den Gegenständen der Online- und Gesundheitskommunikation beschäftigen. Mit ihrer Studie gewann Paula Stehr 2019 den Herbert von Halem Nachwuchspreis (ab 2021 Herbert von Halem Promotions-Förderpreis) für herausragende Dissertationen in der Medien- und Kommunikationswissenschaft.

Paula Stehr
Soziale Unterstützung in Online-Kommunikationsmodi.
Die Perspektive der prosozial Handelnden

2021, 336 S., 17 Abb., 54 Tab., Broschur, 213 x 142 mm, dt.,

ISBN (Print) 978-3-86962-592-8
ISBN (PDF)  978-3-86962-593-5

Paula Stehr, Jg. 1989, Dr., Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt Soziale Kommunikation an der Universität Erfurt. Derzeit tätig im Projekt „Mobile Health im gesundheitlichen Verbraucherschutz (MogeV)“, gefördert vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). 2020 Abschluss der Promotion. Preisträgerin des Herbert von Halem Nachwuchspreises 2019. Studium der Kommunikationswissenschaft und Sozialwissenschaften an der Universität Erfurt. Forschungsfelder: Gesundheitskommunikation und Online-Kommunikation; Forschungsthemen: soziale Unterstützung, Wohlbefinden, Gesundheitsinformationsverhalten, evidenzbasierte Kampagnenplanung, mobile Health

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