Seit rund einer Woche ist am Universitätsklinikum Freiburg der weltweit modernste Herzkatheter-Roboter im Einsatz. Mittlerweile wurden an der Klinik für Kardiologie und Angiologie I des Universitäts-Herzzentrums neun Patient*innen erfolgreich damit behandelt. Damit gehört das Universitäts-Herzzentrum am Universitätsklinikum Freiburg zu einem von nur sechs Standorten in Europa, an denen diese zukunftsweisende Technologie verfügbar ist. Mit dem Assistenzroboter können die Ärzt*innen unter Zuhilfenahme modernster Bildgebung die Herzkranzgefäße weiten oder Stents einsetzen, etwa nach einem Herzinfarkt. Der Roboterarm wird mit Hilfe zahlreicher Sensoren und Motoren von den behandelnden Ärzt*innen über eine Steuerungskonsole mit hochauflösendem Monitor gelenkt, die in beliebiger Entfernung vom Behandlungstisch steht. Die Fernsteuerung des Roboters hat weitere Vorzüge: Zum einen befinden sich die Ärzt*innen außerhalb des Strahlenbereichs der Bildgebung. Zum anderen könnten die Freiburger Expert*innen künftig Eingriffe auch telemedizinisch betreuen oder sogar durchführen.

„Die Robotik eröffnet neue Horizonte in der interventionellen Kardiologie, diagnostisch wie therapeutisch. Durch die Unterstützung des Roboters können wir Eingriffe an den Herzkranzgefäßen noch präziser und gleichwohl sehr behutsam vornehmen“, sagt Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Bode, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie I am Universitätsklinikum Freiburg. „Wir freuen uns, dass wir diese neue Technologie als eine der ersten Kliniken Europas zum Wohle unserer Patient*innen einsetzen können“, so Bode. Als eines der größten Zentren für kardiovaskuläre Medizin in Deutschland besitzen die Ärzt*innen am Universitäts-Herzzentrum sehr viel Erfahrung beim Einsatz neuer Techniken und der Durchführung komplexer Herzkatheter-Eingriffe.

Künstliche Intelligenz ermöglicht höchste Qualitätsstandards

Bei einem Eingriff speichert der Roboterarm Motorbewegungen und Materialauswahl, die sich in Zukunft anonymisiert über eine Cloud abrufen lassen sollen. „So können bei Patient*innen mit vergleichbarer Anatomie der Herzkranzgefäße weltweit die erfolgreichsten Algorithmen abgerufen und dann immer weiter verfeinert werden – ein exzellentes Beispiel für den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Medizin“, sagt Prof. Dr. Constantin von zur Mühlen, Leiter der interventionellen Kardiologie der Klinik für Kardiologie und Angiologie I des Universitätsklinikums Freiburg. Um den Nutzen dieser neuen Technologie noch weiter zu steigern, wird der klinische Einsatz wissenschaftlich eng begleitet. „Durch die höhere Präzision und den besseren Schutz der Mitarbeiter*innen vor Strahlung hat diese Technologie das Potential sich als neuer Standard zu entwickeln“, so von zur Mühlen.

„Technologischer Fortschritt und die Digitalisierung sind wesentliche Bausteine, um die Medizin noch zukunftsfähiger zu machen. Durch den Einsatz des digitalen Assistenten wird eine Qualitätskontrolle des Operationsverlaufs in Echtzeit möglich sowie eine vereinfachte Auswertung über verschiedene Standorte. Das ist ein Paradebeispiel für qualitätszentrierte universitäre Spitzenmedizin“, sagt Prof. Dr. Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Freiburg.

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