Anschreien oder beleidigen, Trost verweigern, zum Essen zwingen: Gewalterfahrungen in Kindertagesstätten können sowohl körperlicher als auch verbaler oder psychischer Natur sein. Sie schaden den betroffenen Kindern nicht nur akut, sondern können aggressives und gewalttätiges Verhalten der Heranwachsenden fördern. Mit einem Präventionsprojekt möchte der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) „Mehr Sicherheit für Kinder“ größere Aufmerksamkeit für das Thema schaffen und Einrichtungen darin stärken, Gewalt gegenüber Kindern vorzubeugen.

„Gesund aufwachsen“ lautet eines der Ziele der Nationalen Präventionskonferenz, in der sich auch der PKV-Verband engagiert. „Das Setting Kindertagesstätte ist hier ein Dreh- und Angelpunkt für Prävention und Gesundheitsförderung“, erläutert Timm Genett, Geschäftsführer im PKV-Verband: „Kinder befinden sich in einer Lebensphase, in der gesundheitsförderliche Verhaltensweisen entscheidend beeinflusst werden können. Außerdem werden hier sozio-emotionale Kompetenzen wie Selbststeuerung, Rücksichtnahme und Konfliktlösung gestärkt.“

Die Themen Gewalt und Gewaltprävention in Kitas wurden bislang wenig untersucht. Im Rahmen des Präventionsprojekts werden vorhandene gewaltvorbeugende Angebote analysiert und herausgearbeitet, wie etwaige Lücken geschlossen werden können. Ziel ist es, konkrete Angebote zur Gewaltprävention zu entwickeln, die nachhaltig in Kitas verankert werden.

Davon profitieren nicht nur die Kinder selbst, gibt Andreas Kalbitz von der BAG „Mehr Sicherheit für Kinder“ zu bedenken: „Gesundheitsförderliche Strukturen und Abläufe in Kindertagesstätten können ebenso zur Verringerung der Belastungen und damit zu einer besseren Gesundheit der Erzieherinnen und Erzieher beitragen.“

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