Succo Kirkeby

Berlin

30.4. – 12.6.2021

Düsseldorf 

6.5. – 20.6.2021

Öffnungszeiten Berlin und Düsseldorf: Mi-Fr 13 – 18 Uhr und Sa 12 – 15 Uhr

Sonderöffnungszeiten in Berlin zum GALLERY WEEKEND: Fr, 30.4 – So, 2. Mai 12 – 19 Uhr

Achenbach Hagemeier präsentiert parallel in den Berliner und den Düsseldorfer Räumen die Doppel-Ausstellung "Succo | Kirkeby". In der Gegenüberüberstellung tritt die aktuelle Produktion von Chris Succo (geb. 1979) mit Werken aus rund 40 Jahren Schaffensphase des Künstlers Per Kirkeby (1938 – 2018) in einen produktiven Dialog.

Die unterschiedlichen Malereikonzepte sind deutlich erkennbar, aber sowohl Kirkeby als auch Succo zeigen sich als Forscher und Archäologen der visuellen Sedimente unserer Welt. Bei beiden Künstlern gehen Naturalismus, Figuration und Abstraktion eine ungewohnte Verbindung ein und die räumlichen Darstellungen verlieren sich immer wieder im freien Spiel der Farben und Formen: Landschaft trifft auf aufgelöste Figuration, Schichtung und Farbigkeit auf Striche und Monochromie. In den insgesamt zwölf ausgestellten Gemälden begegnen sich zwei Virtuosen der Malerei, die Farbe als unendliche Gestaltungsmöglichkeit ausschöpfen.

Wir spüren die Nähe zur Natur und Kultur, zu Orten und Menschen. Im Grad der Abstraktion jedoch spüren wir genau jene Distanz, die durch die Verwandlung und Befragung des Mediums im Lauf der Zeit zwangsläufig entsteht. Malerei und Welt, Farbe und Formen, Zeit und Gegenwart, alles ist fest im Bereich der Erinnerung und Erweckung angesiedelt,“ schreibt Dr. Gregor Jansen im Katalog zur Ausstellung.

Per Kirkeby, der nach einem Geologiestudium zur Kunst fand und an der Experimental Art School in Kopenhagen studierte, verstand sich vorwiegend als Maler. In den 1960er Jahren arbeitete er mit Künstlern wie Joseph Beuys oder Jörg Immendorf zusammen, partizipierte an Happenings und produzierte seit den 80er Jahren Bronzeskulpturen und dann zunehmend Architektur.  Er entwarf mehrere Gebäude für die Stiftung Insel Hombroich.

Die sechs Leinwandarbeiten Kirkebys in der Ausstellung reichen von den beiden frühen Gemälden GEGEN ABEND I (Towards Evening I), 1984, und MORITZ von 1986, die mit ihren taktilen Oberflächen und der pastosen Malerei die sinnliche abstrakte Sprache prägten, die Kirkeby Anfang der 1980er international bekannt machte, bis zu zwei großformatigen Landschaftsformaten, beide unbetitelt aus den Jahren 2011 und 2012.

Im Zentrum von CHRIS SUCCOS (*1979) künstlerischer Praxis steht die Materialität, die als größtmöglicher Kontrast von Linie und Fläche ausgereizt wird. Succo ist ein Reduktionist, der komplexe Phänomene in Bezug auf ihre grundlegenden Bestandteile analysiert, beschreibt und transformiert. Er malt mit dicken Ölstiften oder seinen Händen und Fingern direkt auf die Leinwand: Seine Malerei besticht mit einer Direktheit, die aus der Distanz zum Pinsel und der Überwindung der Mittelbarkeit kommt. Was bei Kirkeby die direkte Natur als Farbe und Form ist, ist bei Succo die Verbindung von Hand und Kopf ohne Pinsel. Während Succos großformatige Gemälde zwischen ‚verschiedenen Stilen und Medien wechseln, werden sie durch eine überwiegend monochrome Palette vereinheitlicht. Im Geist des Abstrakten Expressionismus zelebrieren die zügigen Striche und die gestischen Kurvaturen seiner Gemälde das grenzenlose Potenzial von Farbe und Leinwand.

Neben der Malerei ist Chris Succo auch als Bildhauer tätig, er schreibt und fotografiert. Auch Musik ist eine wichtige Quelle für sein Schaffen. So ist die bei Achenbach Hagemeier Berlin gezeigte Arbeit JAZZ ein assoziatives Gedankenspiel über freie Improvisation in Musik und Kunst. Und zum Gallery Weekend am 30. April erscheint NUDE LANDSCAPE, ein Album produziert von Ralv Milberg bei Grzegorzki Records, Berlin.

SUCCO (geboren 1979) studierte zunächst an der Kunstakademie Düsseldorf bei Georg Herold, dann in London am Goldsmiths und Royal College of Art. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf. Durch zahlreiche Ausstellungen ist Succo in Europa und den USA als Maler bekannt.

Zur Ausstellung erscheint im Juni 2021 ein Katalog im Distanz Verlag mit einem Beitrag von Dr. Gregor Jansen. 

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