Erdbeeren im Freiland wurden in Deutschland im Jahr 2020 von 1.823 Betrieben auf rund 11.200 Hektar Fläche angebaut. Insgesamt sind 120.000 Tonnen der roten Früchte geerntet worden, was einem Hektarertrag von 107 dt/ha entsprach. Auf 1.670 Hektar fand die  Erdbeerproduktion im Tunnel oder Gewächshaus statt. Dort lag der Ertrag mit 193 dt/ha fast doppelt so hoch wie im Freilandanbau. 1970 umfasste die Anbaufläche für Erdbeeren deutschlandweit lediglich 3.000 Hektar und nahm seitdem beständig zu. 2013 wurde ein Höchststand von 15.000 Hektar erreicht, mit anschließend wieder leicht rückläufiger Tendenz bis heute.

Zu den Hauptproduzenten heimischer Erdbeeren zählen laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) Niedersachsen (3.300 ha), Baden-Württemberg (3.040 ha) und Nordrhein-Westfalen (1.835 Hektar). Ungefähr die Hälfte der Erdbeeren stammt aus der Inlandserzeugung. Hauptimportländer sind Spanien und Niederlande, gefolgt von Italien, Ägypten und Belgien.

Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von frischen Erdbeeren, einschließlich der Verarbeitungserzeugnisse, liegt bei 3 kg. Rund 300 Liter Wasser sind für die Herstellung von einem Kilo Erdbeeren erforderlich.

Die Hauptsaison für Freilanderdbeeren und somit auch für Erdbeeren zum Selberpflücken startet hierzulande im Mai und reicht bis in den August hinein. Die Preise  für deutsche Erdbeeren aus geschütztem Anbau liegen im Schnitt aktuell bei ca. 4,50 Euro pro 500 g. Im April musste mit bis zu 7,00 Euro für das halbe Kilo noch deutlich tiefer in die Tasche gegriffen werden.

Zwar ist aufgrund der Covid-19-Pandemie ein Mangel an Erntehelfern, wie zu Beginn der Krise in 2020, nicht Ursache für die gestiegenen Erdbeerpreise. Die erhöhten Infektionsschutzkonzepte in den Betrieben schlagen sich dennoch auf die Preise nieder. Zudem führt das vergleichsweise kalte Wetter zur deutlichen Reifeverzögerungen im heimischen Erdbeeranbau, wodurch das Angebot derzeit noch begrenzt ist. Rund zwei Wochen später als im Vorjahr ist die hiesige Erdbeerernte deshalb gestartet. Auch die Nachwirkungen der Dürre machen vielen Erdbeerbauern noch zu schaffen, zumal  auch das Jahr 2021 bislang wieder von Niederschlagsdefiziten geprägt ist.

Erdbeeren sind äußerst gesunde Vitamin-C-Bomben. Sie enthalten etwa 55 Milligramm pro 100 Gramm mehr an Vitamin C als Zitronen oder Orangen. Dazu kommen Vitamin A, E und K sowie Jod, Magnesium, Eisen und Phosphor.  Ebenso sind Fruchtsäuren, Pektin und sekundäre Pflanzenstoffen wie Polyphenole wichtiger Bestandteil der Sammelnussfrüchte.

Das komplexe Aroma der Erdbeere setzt sich darüber hinaus aus bis zu 360 verschiedenen flüchtigen Stoffen zusammen. Kaum eine Frucht enthält so viel Folsäure. Auch der nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) mit etwa 32 Kilokalorien pro hundert Gramm bezifferte geringe Kaloriengehalt macht die roten Früchte besonders attraktiv.

Erdbeeren reifen nach der Ernte nicht nach und sollten vollreif geerntet werden, um ihr optimales Aroma zu entfalten. Regionale Erdbeeren werden im Gegensatz zu den importierten Früchten meist reif geerntet, weshalb diese sowohl vollmundig im Geschmack als auch in der Qualität ihrer Inhaltsstoffe gegenüber nicht heimischer Ware überlegen sind. Damit die empfindlichen Früchte länger halten werden die grünen Kelchblätter mitgepflückt.

Erdbeeren zum Selberpflücken liegen im Trend. Das Agrar-Informationszentrum Proplanta listet aktuell 500 Anbieter von Erdbeerfeldern zum Selbstpflücken in ganz Deutschland. Die beste Erntezeit ist morgens, denn die Früchte werden mit zunehmender Sonneneinstrahlung weicher. Überreife Erdbeeren haben eine matt-dunkelrote Färbung und weisen oft schon einen leichten Gärgeschmack auf. Auch das Wetter spielt bei der Ernte eine Rolle. Sind die Früchte feucht bzw. nass, leidet der Geschmack ebenfalls und sie verderben schneller.

Erdbeeren sind nur begrenzt lagerfähig. Stiele und Blätter werden erst nach dem behutsamen Waschen entfernt, damit die Früchte ihr Aroma beibehalten. Trockene, unbeschädigte Erdbeeren können im Kühlschrank (Gemüsefach) ein bis zwei Tage aufbewahrt werden. Beschädigte Erdbeeren sind zuvor auszusortieren, damit diese nicht schimmeln und andere anstecken.

Proplanta rät, die leckeren Früchte schnellstmöglich zu verzehren; am besten frisch vom Feld. Da die Erdbeer-Pflückfelder aufgrund der Bodenmüdigkeit und des damit erhöhten Krankheitsdrucks auf die Pflanzen gewöhnlich nach zwei Jahren wechseln, lohnt sich der Blick auf die Erdbeer-Map von Proplanta. Ab 20. Mai haben die ersten Erdbeerplantagen zum Selberpflücken wieder geöffnet.

Über eine Berichterstattung freuen wir uns. Für Rückfragen stehen wir natürlich gerne bereit.

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