Die Hilfsorganisation CARE ist zutiefst besorgt über die sich weiter zuspitzende Corona-Situation in Nepal. Aktuell sind über 400.000 Corona-Infizierte registriert. Aufgrund sehr niedriger Testraten ist die Zahl der Infizierten aber wahrscheinlich noch weitaus höher.  Ein Grund für den rasanten Anstieg der Infektionen könnten die zahlreichen Wanderarbeiter sein, die aus Indien in ihre nepalesische Heimat zurückkehrten. CARE fordert dringende Unterstützung für die Menschen in Nepal, die für den schnellen Anstieg der Corona-Infektionen nicht gewappnet sind. Das Land verfügt weder über ausreichende Quarantäneeinrichtungen noch über genügend Krankenhausbetten und Sauerstoffflaschen.  
 
„Wir sind sehr besorgt über die eskalierende Corona-Lage in Nepal und die Auswirkungen auf besonders schutzbedürftige Menschen, wie Frauen und Mädchen. Es lässt sich schon jetzt feststellen, dass die zweite Corona-Welle deutlich schlimmer ist als die erste”, berichtet Mona Sherpa, stellvertretende CARE-Länderdirektorin in Nepal. „Dabei könnten drohende Monsunregen die Lage noch weiter verschlechtern, denn die Corona-Hotspots liegen in Gebieten, die regelmäßig von schweren Regenfällen betroffen sind. Die kommenden Tage, Wochen und Monate werden für die Menschen in Nepal also unglaublich schwierig. Nur wenn wir alle zusammenarbeiten, kann eine Katastrophe abgewendet werden.“ 
 
Eine CARE-Analyse belegt, dass während der Corona-Pandemie geschlechtsspezifische Gewalt und Vergewaltigungen in der Ehe in Nepal deutlich zugenommen haben. Um dagegen vorzugehen, führt CARE gemeinsam mit Partnerorganisationen Informationskampagnen über das Radio und soziale Kanäle durch. Ferner leistet CARE psychosoziale Unterstützung und hilft Frauen, die von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen sind.   
 
„Die sekundären Effekte der Pandemie sind in Nepal gravierend. Viele Familienoberhäupter sind Tagelöhner und müssen arbeiten, um ihre Familien zu ernähren. Aufgrund der Corona-Restriktionen sind ihre Bewegungs- und Arbeitsmöglichkeiten jedoch stark eingeschränkt und die Menschen verdienen kaum genug Geld, um Nahrungsmittel zu kaufen“, erklärt Sherpa.  
 
CARE intensiviert die Arbeit in Nepal mit dem Ausbau von Wasser-, Sanitär- und Hygieneeinrichtungen sowie von Gesundheits- und Quarantänezentren. Alleine im vergangenen Jahr verteilte CARE in Nepal fast 500.000 Masken sowie Schutzausrüstungen und Desinfektionsmittel zur Unterstützung des Gesundheitspersonals an vorderster Front. Hilfsprojekte richten sich gezielt auch an alleinstehende Frauen und junge Mädchen. CARE setzt sich für eine schnelle und faire Einführung von Impfstoffen und für eine Priorisierung der am stärksten gefährdeten Gruppen ein. Im benachbarten Indien leistet CARE zudem weiterhin auf Hochtouren Nothilfe und hat inzwischen zwei neue Corona-Zenten errichtet.  
 
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