Immer mehr Elektroautos fahren auf deutschen Straßen, aber ihr Betrieb ist nur so klimaneutral wie der Strom, mit dem sie geladen werden. Die Ladesäulen, die der Handel auf seinen Parkplätzen zur Verfügung stellt, liefern zum größten Teil zertifizierten Grünstrom und immer mehr Händler lassen sich den Stromladeservice bezahlen. Weitere Ergebnisse der Händler-Befragung sind in der soeben erschienenen EHI-Studie „Elektromobilität im Handel 2021“ publiziert.  

Strompreise an Ladestationen
Knapp 30 Prozent der Handelsunternehmen geben den Strom an ihren Ladestationen generell und an jeden kostenfrei ab. 12 Prozent der Handelsunternehmen bieten ausschließlich ihrer Kundschaft das Laden kostenfrei an und weitere 5 Prozent bieten ihnen einen vergünstigten Tarif. Bei einem Viertel der befragten Handelsunternehmen sind die Zahlungsmöglichkeiten nicht standardisiert, weil die Ladestationen teilweise von Dritten betrieben und abgerechnet werden. Zum Teil werden Kund:innen Rückvergütungen in der Filiale angeboten. Bemerkenswert ist vor allem, dass der Anteil der Handelsketten, die den Ladevorgang grundsätzlich abrechnen, auf 29 Prozent gestiegen ist, im Vorjahr waren es nur 18 Prozent.  

Eine Mehrheit von 43 Prozent geht davon aus, dass bei Normal-Ladestationen zukünftig maximal 30 ct/kWh bezahlt würden. Dies entspricht in etwa dem durchschnittlichen Haushaltsstromtarif. Bei einem Schnell-Ladevorgang schätzen 27 Prozent der Handelsunternehmen, dass maximal 40 ct/kWh gezahlt würden. Genauso viele – 27 Prozent – glauben, bis zu 50 ct/kWh abrechnen zu können. Mit jeweils 10 Prozent geht ein geringer Anteil davon aus, dass die Kundschaft bereit ist, mehr als 50 ct/ kWh für den Ladevorgang zu bezahlen. 

Nutzung der Ladestationen
Die Anzahl der Ladevorgänge pro Standort variiert stark, weil sie von verschiedenen Aspekten wie Standort, Abrechnungsmodell, Zugänglichkeit oder der Branche abhängt. Im Lebensmittelhandel wurden durchschnittlich 25 Ladevorgänge, bei Baumärkten 15 und in Shopping- bzw. Fachmarktzentren etwa 12 Ladevorgänge pro Woche ermittelt. Das führt bei einem Drittel der Befragten zu einer Auslastung von bis zu 10 Prozent, etwa ein Viertel gibt eine Auslastung der einzelnen Ladepunkte zwischen 11 bis 25 Prozent an. Bei 21 Prozent der Befragten liegt der Anteil zwischen 26 und 50 Prozent und ein weiteres Fünftel spricht von über 50 Prozent Auslastung. 

Strommix der Ladestationen
Zwar stoßen Elektroautos weder Kohlendioxid (CO2) noch Schadstoffe aus, doch nur, wenn sie auch mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen geladen werden, ist ihr Betrieb klimaneutral. Im Handel werden wie im Vorjahr fast 70 Prozent der Ladestationen mit zertifiziertem Grünstrom betrieben. Bei zertifiziertem Grünstrom stellt sich allerdings nur ein mittelbarer klimaschützender Effekt ein, weil sich auch die Stromzufuhr dieser Ladestationen aus einem konventionellen Strommix speist. Durch die Investitionen in Grünstrom wird aber der langfristige Prozess zur Umstellung auf ein nachhaltiges Energiesystem bzw. eine Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien im Strommix unterstützt. Weitere 33 Prozent der Befragten gaben an, ihre Ladestationen komplett oder teilweise mit einem konventionellen Strommix zu betreiben. Oftmals wird der bestehende Stromtarif für den Betrieb der Ladestation verwendet. Fast 20 Prozent der Handelsunternehmen nutzen für die Ladestation neben dem Strom aus dem Netz Eigenstrom, der oft aus der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach stammt. Die Integration von Eigenstrom bringt derzeit bürokratische Hürden und Pflichten mit sich, weshalb der Anteil relativ gering ausfällt. 

Hinweis: Das Whitepaper Elektromobilität steht zum kostenlosen Download zur Verfügung.  

Datenbasis
Die Studie basiert auf einer Online-Umfrage, die im Februar 2021 mit Energie- und Logistik-Verantwortlichen von Handelsfilialisten, mit mittelständischen Handelsunternehmen und Centerbetreibern im deutschsprachigen Raum durchgeführt wurde. Es haben sich 76 Handelsketten mit 42.564 Filialen und 25 Shopping-Fachmarktcenter beteiligt, davon rund die Hälfte aus dem LEH. 

EHI-Initiative E-Mobilität im Handel
Mit der Initiative E-Mobilität im Handel greift das EHI gemeinsam mit seinen Partnern das Thema Elektromobilität und Ladesäulen am Point-of-Sale im Einzelhandel auf. Ziel der Initiative ist es, den Handel über bereits existierende Konzepte und Lösungen zu informieren und diese weiterzuentwickeln sowie Stärken und Schwächen der jeweiligen Systeme zu identifizieren. Partner sind ABB, CCV, Coneva, Has to be, HDE, Maschinenfabrik Rheinhausen und Pfalzwerke.  

Über die EHI Retail Institute GmbH

Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 80 Mitarbeitern. Sein internationales Netzwerk umfasst rund 850 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie Dienstleister. Das EHI erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Das Unternehmen wurde 1951 gegründet. Präsident ist Kurt Jox, Geschäftsführer ist Michael Gerling. Die GS1 Germany ist eine Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverbandes und koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland. In Kooperation mit dem EHI veranstaltet die Messe Düsseldorf die EuroShop, die weltweit führende Investitionsgütermesse für den Handel, die EuroCIS, wo neueste Produkte, Lösungen und Trends der IT- und Sicherheitstechnik vorgestellt werden sowie die C-star für den asiatischen Handel in Shanghai.

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