Bradley Davies (*1990, London) erhält den diesjährigen WERK.STOFF Preis für Malerei der Andreas Felger Kulturstiftung und des Heidelberger Kunstvereins. Der Preis ist mit einem Stipendium in Höhe von 10.000 Euro, einem Katalogzuschuss von 10.000 Euro sowie einer Folgeausstellung im Jahr 2022 dotiert. Das Preisgeld ermöglicht es Davies, sich während einer intensiven Arbeitsphase auf seine künstlerische Entwicklung zu konzentrieren. Die Preisübergabe erfolgt am 13. Juli 2021 im Heidelberger Kunstverein. Die Jury, bestehend aus Dr. Ulrike Groos (Direktorin des Kunstmuseums Stuttgart), Dr. Martin Engler (Kunsthistoriker) und Ursula Schöndeling (Direktorin des Heidelberger Kunstvereins) begründet die Wahl des britischen Künstlers zum Preisträger 2021 mit folgenden Worten: „Bradley Davies Malerei verbindet das Absurde mit dem Gesellschaftlichen, das verspielt Ironische mit dem konkret Politischen. […] Vor allem aber verbindet seine Malerei das klassische Tafelbild mit seinen vielfältigen Weiterungen. Die Bilder Davies’ sind eklektisch und verschließen sich einem stilistischen Überbegriff. Was seine Bilder und Installationen können oder wollen entscheidet sich immer in der konkreten Reaktion auf den jeweiligen Ort oder Kontext.“ Mit augenzwinkerndem Humor setzt Davies Sujets und Darstellungskonventionen aus der Kunstgeschichte wie der Populärkultur ein, um sie zu aktualisieren. „Meine Arbeiten setzen sich mit sozialen Ordnungen und gesellschaftlichen Mechanismen auseinander. Mich interessieren Rituale, an denen wir festhalten, Rollen, die wir für den Schauplatz Gesellschaft perfektionieren. Geschichten, die wir erzählen, Spiele und Musik, die wir spielen, lese ich mit Liebe zur Poesie als Geflecht aus absurder Komödie oder Satire. Für mich ist Maskerade ein Mittel, sich diesen Phänomenen zu nähern.“ (Bradley Davies)

Über den WERK.STOFF PREIS FÜR MALEREI Der WERK.STOFF Preis für Malerei versteht Malerei als offenen Begriff. Über die Auffassung des klassischen Leinwandbildes hinaus wendet sich der Preis an zeitgenössische malerische Praktiken, die u.a. das Repertoire der Materialien und Motivik erweitern und kulturübergreifend bisher marginalisierte Bildwelten und Arbeitsweisen einbeziehen, in den Raum greifen, mediale Verknüpfungen schaffen oder anderweitig Konventionen der geläufigen Auffassung von Malerei durchbrechen. Damit betont der Preis die Vielstimmigkeit des Mediums, die den fortlaufenden Wandel künstlerischer Produktion und die Diversität von Erfahrung in einer globalisierten Welt widerspiegelt.

In seiner jüngsten Serie aus der Ausstellung Imposters (2020) präsentiert Davies Jockeyjacken in Manier von Renaissanceportraits auf grünem Grund. Das Emblem der Jacke ersetzt dabei das individuelle Konterfei. Im Zeitalter allgegenwärtiger Logos oder personalisierter Instagram Accounts zur Selbstvermarktung des Individuums auf digitalen Plattformen, setzten seine Portraits humorvolle doch doppelbödige Kommentare zur conditio humana des 21. Jahrhunderts.

Die Ironie und Mehrdeutigkeit von Davies’ Arbeiten formulieren sich zudem durch die figurative Sprache ihrer Titel. Es sind Wortspiele, deren Bedeutung in der Regel spezifisch für eine bestimmte Sprache oder Kultur sind. Davies’ Titel spielen mit der Doppeldeutigkeit oder dem Gleichklang von Wörtern. Ein Beispiel dafür ist sein Werk Would I aus dem Jahr 2020. Dabei bedient sich der Künstler dem phonetischen Wortspiel aus Would I (Würde ich) und Wood eye (wörtlich: Holzauge). Das Ölgemälde zeigt vertikal verlaufende Holzdielen mit zahlreichen Astlöchern. Durch eins von ihnen erwidert ein Auge den Blick des Betrachters.

Nach einem Bachelor an der Glasgow School of Arts schloss Bradley Davis 2017 sein Meisterstudium bei Michael Krebber an der Städelschule in Frankfurt am Main ab. 2018 erhielt er ein Atelierstipendium des Kölnischer Kunstverein, 2017 ein Stipendium des Frankfurter Verein für Künstlerhilfe und wurde 2016 mit dem Preis der Landwirtschaftlichen Rentenbank ausgezeichnet.

Seine Werke wurden in internationalen Ausstellungen präsentiert: Clages, Köln (2020); Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen, DE (2020); Neue Alte Brücke, Frankfurt am Main, DE (2019); Ralph’s, Köln, DE (2019); Temporary Gallery, Köln, DE (2019); Tanya Leighton, Berlin, DE (2018); Neuer Essener Kunstverein, Essen, DE (2018); Jochen Hempel, Berlin, DE (2018); Langkatstraat 15, Amsterdam, NL (2018); Alto Refugio, La Paternal, Buenos Aires, ARG (2017); Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main, DE (2017); Galerie Italy, Frankfurt am Main, DE (2017); Lenbachhaus, München, DE (2017); Skyline garden at Skyline Plaza, Frankfurt am Main, DE (2017); Tanya Leighton, Berlin, DE (2017); 12 Star Gallery at Europe House, London, UK (2017).

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