Im Beisein der niederländischen Königin Máxima, Namensgeberin des Prinses Máxima Centrums für pädiatrische Onkologie in Utrecht unterzeichneten Vertreter des Prinses Máxima Centrums, des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) heute in der niederländischen Botschaft in Berlin ein Memorandum zur strategischen Zusammenarbeit in der europäischen Kinderonkologie. Krebskranke Kinder haben immer noch nicht die gleichen Behandlungsmöglichkeiten wie Erwachsene und ein Fünftel der Patienten überlebt die Erkrankung nicht. Der von KiTZ und Prinses Máxima Centrum gegründete Forschungsfonds soll der europäischen kinderonkologischen Forschung jetzt einen entscheidenden Impuls geben, um nebenwirkungsärmere und speziell auf Kinder zugeschnittene Therapien zu entwickeln.Im Beisein der niederländischen Königin Máxima, Namensgeberin des Prinses Máxima Centrums für pädiatrische Onkologie in Utrecht unterzeichneten Vertreter des Prinses Máxima Centrums, des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) heute in der niederländischen Botschaft in Berlin ein Memorandum zur strategischen Zusammenarbeit in der europäischen Kinderonkologie. Krebskranke Kinder haben immer noch nicht die gleichen Behandlungsmöglichkeiten wie Erwachsene und ein Fünftel der Patienten überlebt die Erkrankung nicht. Der von KiTZ und Prinses Máxima Centrum gegründete Forschungsfonds soll der europäischen kinderonkologischen Forschung jetzt einen entscheidenden Impuls geben, um nebenwirkungsärmere und speziell auf Kinder zugeschnittene Therapien zu entwickeln.

Das "Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg" (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und der Universität Heidelberg (Uni HD).

Königin Máxima begrüßte das Bündnis der beiden Forschungszentren mit dem Ziel, krebskranken Kindern in ganz Europa zu helfen. Sie habe großes Vertrauen in den Erfolg der Kooperation und freue sich deshalb besonders, der Unterzeichnung beiwohnen zu können. 

Jährlich erkranken 35.000 Kinder und Jugendliche in Europa an Krebs. Etwa ein Fünftel von ihnen kann durch die derzeit verfügbaren Standardtherapien nicht geheilt werden und mehr als 6000 überleben die Erkrankung nicht. Damit ist Krebs die häufigste krankheitsbedingte Todesursache bei Kindern und Jugendlichen und wurde vom EU-Parlament jüngst als eine der wichtigsten gesellschaftlichen Herausforderungen im europäischen Gesundheitswesen identifiziert.

Die drei Direktoren des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ), Olaf Witt, Andreas Kulozik und Stefan Pfister vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und vom Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) sehen hier ebenfalls dringenden Handlungsbedarf: "Kinder haben völlig andere Tumorarten als Erwachsene und die Heilungsraten haben sich in den vergangenen 20 bis 30 Jahren nicht wesentlich verbessert. Wir brauchen hier viel mehr Forschung, Vernetzung und langfristige Förderung, damit sich das ändert." 

Das KiTZ in Heidelberg und das Prinses Máxima Centrum in Utrecht gelten beide als wichtigste kinderonkologische Forschungseinrichtungen in Europa, die nach amerikanischem Vorbild (Comprehensive Cancer Center) Forschung und Behandlung unter einem Dach vereinen. Sie bieten jungen Patienten europaweit und darüber hinaus Zugang zu molekularen Tumoranalysen und klinischen Studien und eröffnen ihnen somit neue, maßgeschneiderte Therapieoptionen. 

"Das KiTZ in Heidelberg und das Prinses Máxima Centrum in Utrecht stehen für die Weiterentwicklung einer modernen, personalisierten Krebsmedizin für Kinder, von der Forschung über Diagnostik und Therapie bis zur umfassenden Pflege. Die Kooperation der beiden Zentren sehen wir als beispielhaft für die Medizin der Zukunft in Europa", sagte Ingo Autenrieth, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Heidelberg. 

Wie wichtig personalisierte Diagnose- und Therapieoptionen für Patienten sein können, machte die ehemalige KiTZ-Patientin Stefanie Mattern deutlich, die ihre Geschichte zu Beginn der Veranstaltung erzählte. Jahrelang dachten sie und ihre Familie, sie sei an einem bösartigen Glioblastom erkrankt, bis die molekulare Diagnose mit modernsten Methoden ergab, dass es sich um einen gutartigen Tumor handelte, der lediglich unter dem Mikroskop sehr aggressiv aussah. "Das hat mir und meiner Familie wieder sehr viel Lebensqualität zurückgegeben und weitere belastende Therapien erspart", sagte die mittlerweile 22-Jährige, die heute als geheilt gilt.

Der von KiTZ und Prinses Máxima Centrum gegründete Forschungsfonds soll jetzt möglichst rasch bessere Rahmenbedingungen für die europäische Kinderonkologie schaffen, damit junge Patienten europaweit von modernen Therapie- und Diagnoseansätzen profitieren können. Die Experten der beiden Zentren schätzen, dass mehr als 10 Mio. Euro notwendig sein werden, um den drängendsten Aufgaben gerecht zu werden. 

"Wenn wir die Behandlungsmöglichkeiten krebskranker Kinder im Vergleich zu den vergangenen 30 Jahren wirklich verbessern und ihre Entwicklung beschleunigen wollen, bedarf es einer enormen Investition und Kraftanstrengung entlang der gesamten Innovationskette. Das heißt vom Labor bis hin zum Patienten", fasste Stefan Pfister die Herausforderungen des Vorhabens zusammen. Dazu gehört der Ausbau von Infrastrukturen, IT-Plattformen, klinischen Studien und gemeinsamen Ausbildungsprogrammen für Spitzenkräfte auf höchstem Niveau. Diese Plattformen ermöglichen es u.a., anonymisierte Patientendaten für klinische Studien zu teilen. Krebs bei Kindern ist vergleichsweise selten, und nur durch europaweite Vernetzung könne man ausreichend Patienten für passgenaue klinische Studien identifizieren. Weitere Schwerpunkte der Zusammenarbeit werden die Entwicklung moderner Behandlungsansätze aus der Immun- und Gentherapie für Kinder sein und die Etablierung patientenspezifischer Labormodelle. Tumoren einzelner Patienten können damit im Labor imitiert und ihr Ansprechen auf bestimmte Wirkstoffe im Vorfeld getestet werden.

"Was wir vorhaben ist wirklich einzigartig. Mit diesem Partnerprogramm können wir eine hochkarätige Forschungsinfrastruktur aufbauen, die völlig neue Perspektiven für das Thema Krebs im Kindesalter schafft. Jedes vierte krebskranke Kind überlebt derzeit seine Krankheit nicht. Um die Entwicklung der Therapien von morgen gegen Krebs bei Kindern so schnell wie möglich voranzutreiben, müssen wir unsere Stärken als zwei Exzellenzzentren bündeln", sagte Alexander Eggermont, Wissenschaftlicher Vorstand des Prinses Máxima Centrums. 

Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ, betonte ebenfalls die Bedeutung des gemeinsamen Schulterschlusses: "Der Zusammenschluss der beiden Zentren geht aus der jahrelangen erfolgreichen Zusammenarbeit des Prinses Máxima Centrums mit dem KiTZ, dem DKFZ und dem UKHD im Bereich der kinderonkologischen Forschung hervor. Mit dem Prinses Máxima Centrum haben wir den bestmöglichen Partner, um Krebs im Kindesalter langfristig zu besiegen." 

Das Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ)

Das "Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg" (KiTZ) ist eine kinderonkologische Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums, des Universitätsklinikums Heidelberg und der Universität Heidelberg. Wie das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, das sich auf Erwachsenenonkologie konzentriert, orientiert sich das KiTZ in Art und Aufbau am US-amerikanischen Vorbild der so genannten "Comprehensive Cancer Centers" (CCC). Das KiTZ ist gleichzeitig Therapie- und Forschungszentrum für onkologische und hämatologische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Es verfolgt das Ziel, die Biologie kindlicher Krebs- und schwerer Bluterkrankungen wissenschaftlich zu ergründen und vielversprechende Forschungsansätze eng mit der Patientenversorgung zu verknüpfen – von der Diagnose über die Behandlung bis hin zur Nachsorge. Krebskranke Kinder, gerade auch diejenigen, für die keine etablierten Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen, bekommen im KiTZ einen individuellen Therapieplan, den Experten verschiedener Disziplinen in Tumorkonferenzen gemeinsam erstellen. Viele junge Patienten können an klinischen Studien teilnehmen und erhalten damit Zugang zu neuen Therapieoptionen. Beim Übertragen von Forschungserkenntnissen aus dem Labor in die Klinik übernimmt das KiTZ damit Vorbildfunktion.

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg: Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit fast 2.000 Betten werden jährlich rund 65.000 Patienten vollstationär, 56.000 mal Patienten teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der Deutschen Krebshilfe hat das Universitätsklinikum Heidelberg das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg etabliert, das führende onkologische Spitzenzentrum in Deutschland. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.700 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg. www.klinikum-heidelberg.de

Über Deutsches Krebsforschungszentrum

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können.

Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken betreibt das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an den Standorten Heidelberg und Dresden, in Heidelberg außerdem das Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums an den NCT- und den DKTK-Standorten ist ein wichtiger Beitrag, um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Krebspatienten zu verbessern.

Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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