Per Ende Juni 2021 erzielt die Hypothekarbank Lenzburg im Vergleich zur Vorjahresperiode ein Gewinnplus von 8 Prozent auf 9,3 Millionen Franken. Dabei haben insbesondere die Erträge trotz weiterer Investitionen in die digitale Transformation signifikant zugenommen.

Die Hypothekarbank Lenzburg hat im ersten Halbjahr 2021 zu einem Geschäftsverlauf zurückgefunden, in dem die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich weniger stark zu spüren waren als in den Quartalen zuvor. «Nach den verschiedenen Lockerungsschritten der Bundesbehörden konnte unsere Bank wieder auf einen normalen Betrieb umstellen. Dabei gelang es uns, den Geschäftsertrag zu steigern, was zeigt, dass wir mit unserem diversifizierten Ertragsmodell erfolgreich unterwegs sind», sagt Marianne Wildi, Vorsitzende der Geschäftsleitung der Hypothekarbank Lenzburg.

Der Geschäftsertrag belief sich auf 44,3 Millionen Franken und konnte damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,8 Millionen Franken oder 6,6 Prozent verbessert werden. Der Geschäftsaufwand inklusive der Abschreibungen auf Investitionen, welche die Aufwände für Finstar-Entwicklungen enthalten, nahm dagegen nur um 1,8 Millionen Franken oder 5,7 Prozent zu. Damit fällt im Vorjahresvergleich das Plus bei den Erträgen um 1 Million Franken höher aus als die Zunahme der Aufwände. Der Geschäftserfolg stieg dann auch um rund 1 Million Franken oder 9,6 Prozent auf 11,0 Millionen Franken. Nach Steuern resultierte im ersten Halbjahr 2021 für die Hypothekarbank Lenzburg ein Gewinn in der Höhe von 9,3 Millionen Franken, was gegenüber der Vorjahresperiode einer Steigerung von 8 Prozent entsprach.

Starker Rückgang des Zinsaufwandes
Das Zinsdifferenzgeschäft war weiterhin geprägt vom Umfeld rekordtiefer Zinsen. Dies hat zur Folge, dass Nachfolgegeschäfte für auslaufende Hypothekarkredite in der Regel tiefere Erträge abwerfen. So ist im ersten Halbjahr 2021 der Zins- und Diskontertrag um 4,3 Prozent auf 26,6 Millionen Franken gesunken. Dieser Ertragsrückgang konnte aber mit einem noch stärkeren Rückgang beim Zinsaufwand kompensiert werden. Er ist im Vorjahresvergleich um rund 60 Prozent auf 1 Million Franken gesunken, was vor allem auf eine stärkere Dynamik im Geschäft mit Geldaufnahmen zu negativen Zinsen von anderen Banken und institutionellen Kunden zurückzuführen war.

Die Intensivierung in diesem Bereich geht in der Bilanz der Bank mit einem deutlichen Anstieg der flüssigen Mittel einher. Sie haben im ersten Semester 2021 um 35 Prozent auf 1,3 Milliarden Franken zugenommen. Dies korrespondiert auf der Passivseite der Bilanz mit einem Anstieg der Verpflichtungen gegenüber Banken und der Verpflichtungen aus Kundeneinlagen, in denen die Gelder von institutionellen Kunden verbucht werden. Damit hat sich die Bilanz auf 6,3 Milliarden Franken ausgeweitet, und die Bilanzgrösse hat das erste Mal in der Geschichte der Hypothekarbank Lenzburg die Grenze von 6 Milliarden Franken überschritten.

Die Erträge aus dem Kommissions- und Handelsgeschäft profitierten von der vorteilhaften Entwicklung auf den Finanzmärkten. Alle Positionen weisen für das erste Halbjahr 2021 ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg insgesamt um 10,9 Prozent auf 7,9 Millionen Franken. Der Ausbau des Vermögensverwaltungsgeschäfts unter der Marke HBL Asset Management in den vergangenen Jahren wirkt sich damit nachhaltig positiv aus.

Normalisierung der epidemiologischen Lage
Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft hat im ersten Halbjahr 2021 um 31,6 Prozent stark zugenommen und belief sich auf 1,9 Millionen Franken. Das hat zum einen mit der Aufwertung des Euro zu tun, dank der die Bank im ersten Halbjahr 2021 zusätzliche Erträge auf ihren Fremdwährungsbeständen verbuchen konnte. Zudem wirkten sich Erträge aus Geschäften mit Stillhalteroptionen auf Positionen in den langfristigen Finanzanlagen der Bank positiv aus.

Der andere ordentliche Ertrag konnte im Vorjahresvergleich um rund 50 Prozent auf 4,5 Millionen Franken gesteigert werden. In dieser Position werden die Erträge aus dem Finstar- und Services-Geschäft verbucht. Netto haben sich diese im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 3,4 Millionen Franken erhöht. Das macht deutlich, dass sich der Geschäftsbereich mit der Marke Finstar ebenfalls weiterhin positiv entwickelt.

Investitionen in digitale Transformation
Der Geschäftsaufwand hat im ersten Halbjahr 2021 um 3,7 Prozent auf 27,0 Millionen Franken zugenommen. Die Abschreibungen auf Investitionen – sie umfassen Aufwände für Finstar-Entwicklungen, Kosten für die Weiterentwicklung der Mobile-Banking-App und anderer Applikationen wie auch Investitionen in die digitale Büroinfrastruktur – sind um 15,4 Prozent auf 6,3 Millionen Franken angestiegen. Das zeigt, dass die Bank auch im ersten Halbjahr 2021 in die digitale Transformation des Geschäfts investiert hat.
Nach Abzug sämtlicher Aufwände belief sich der Geschäftserfolg im ersten Halbjahr 2021 auf 11,0 Millionen Franken, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 9,6 Prozent entspricht. Die stärkere Zunahme der Erträge im Vergleich zu den Aufwänden hatte zur Folge, dass sich das Verhältnis von Ausgaben und Einnahmen (sog. Cost/Income-Ratio) per Ende Juni 2021 im Vergleich zum Vorjahr von 62,0 auf 61,4 leicht verbessert hat. Nach Abzug der Steuern verblieb nach Ablauf der ersten sechs Monate dieses Jahres ein Gewinn in der Höhe von 9,3 Millionen Franken, was gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 8 Prozent entspricht.

Das Eigenkapital hat sich im ersten Semester 2021 nach der Zuweisung aus dem letztjährigen Gewinn auf 490 Millionen Franken erhöht. Die Liquiditätsquote der Bank belief sich im ersten Semester 2021 gemessen an der sogenannten Liquidity Coverage Ratio (LCR) auf durchschnittlich 190 Prozent (gefordert sind 100 Prozent). Die Hypothekarbank Lenzburg ist damit solide finanziert und mit hoher Liquidität ausgestattet.

Neon sorgt für Kundengeldzufluss
Im Rahmen ihrer Open-Banking-Strategie hat die Bank im ersten Halbjahr 2021 weitere Erfolge erzielt. So haben drei neue Fintech-Unternehmen Kooperationsverträge mit der Hypothekarbank Lenzburg als Bankpartnerin unterzeichnet. Zudem sind zwei Schweizer Banken Vereinbarungen zur Nutzung der Open-Banking-Plattform Finstar als Kernbankensystem eingegangen.

Die Partnerschaft mit dem Smartphone-Kontoanbieter Neon entwickelt sich erfreulich: 70’000 Kunden und Kundinnen nutzten im Juni 2021 Neon, nachdem es vor einem Jahr erst 26’000 waren. Dieser Kundenzuwachs spiegelt sich in der Bilanz der Hypothekarbank Lenzburg im Wachstum der Privatkontoeinlagen: Sie sind im ersten Semester 2021 um 18 Prozent auf 1,6 Milliarden Franken angestiegen. Die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen insgesamt haben im ersten Semester 2021 um 7,5 Prozent auf 4,5 Milliarden Franken zugenommen.

«Die Open-Banking-Strategie ist für uns auf der einen Seite ein Investitionsprogramm mit dem Ziel, unser Geschäftsmodell im Einklang mit den heutigen und künftigen Kundenbedürfnissen zu entwickeln. Auf der anderen Seite haben wir aber auch schon steigende Erträge, nicht zuletzt dank des Erfolgs unseres Fintech-Partnerunternehmens Neon. Aber auch die jüngsten Zugänge in unserem offenen Finanzökosystem mit innovativen Startup-Unternehmen wie Kaspar&, Findependent oder PSS helfen uns, die Veränderung des Geschäftsmodells voranzutreiben und die Abhängigkeit vom Zinsdifferenzgeschäft weiter zu reduzieren», sagt Marianne Wildi, CEO der Hypothekarbank Lenzburg.

Ausblick aufs zweite Halbjahr
Für das zweite Halbjahr 2021 rechnet die Bank mit einem weiterhin günstigen wirtschaftlichen Umfeld. Verschiedene Konjunkturindikatoren signalisieren aufgrund der Fortschritte bei der Corona-Impfkampagne und der erfolgten Lockerungen eine erfreuliche Entwicklung. Ein gewisses Risiko bergen die neuen Mutationen des Coronavirus. Sie könnten eine erneute Einschränkung des sozialen und wirtschaftlichen Lebens im kommenden Herbst erfordern. Ebenso gilt es, die Preisentwicklung bei den Liegenschaften im Auge zu behalten.

Im Zinsgeschäft ist weiterhin mit einer angespannten Situation zu rechnen, nachdem die Schweizerische Nationalbank signalisiert hat, dass sie die Leitzinsen vorerst nicht anheben will. Das Anlagegeschäft dürfte weiterhin von dem positiven konjunkturellen Umfeld profitieren, zudem stehen einzelne Produktlancierungen bevor.

Aktienkurs der Hypothekarbank Lenzburg AG
Die Aktie der Hypothekarbank Lenzburg AG schloss am 30. Juni 2021 bei einem Kurs von 4‘280 Franken. Im ersten Halbjahr 2021 notierte die Aktie zwischen 4‘180 und 4‘420 Franken (Tiefstkurs am 12.01.21 bei CHF 4‘180, Höchstkurs am 22.03.21 bei CHF 4‘420).
Auf unserer Webseite unter www.hbl.ch/finanzberichte sind folgende Semesterabschlüsse publiziert:

– Statutarischer Einzelabschluss mit zuverlässiger Darstellung, einschliesslich Eigenkapitalnachweis und verkürzter Anhang
– Zusätzlicher Einzelabschluss nach True and Fair View Prinzip, einschliesslich Eigenkapitalnachweis und verkürzter Anhang

Über Finstar:
Seit 1975 entwickelt die Hypothekarbank Lenzburg Software für Privat- und Universalbanken in der Schweiz, seit 2003 unter dem Namen Finstar. Die Software wird «as a Service» auch an Drittbanken und andere Unternehmen vertrieben. Für die Weiterentwicklung setzt Finstar auf ein offenes Netzwerk mit Experten aus dem Finanz- und Informatikbereich und der Fintech-Branche. Seit der Integration von Blockchain- respektive Distributed-Ledger-Technologien im Jahr 2020 können mit Finstar auch digitale Vermögenswerte sicher aufbewahrt werden. Dank der Finstar Open Banking API stehen standardisierte Schnittstellen zur Verfügung, die eine schnelle Integration von Modulen und Systemen von Drittanbietern ermöglichen. Mitte 2021 zählten zusammen mit der Hypothekarbank Lenzburg 15 Banken und banknahe Unternehmen zum Kundenkreis von Finstar.

Mehr unter: www.finstar.ch

Über HBL Asset Management:
Seit 2015 bietet die Hypothekarbank Lenzburg unter der Marke HBL Asset Management eine professionelle Vermögensverwaltung an. Das Angebot richtet sich an Privatkunden und institutionelle Anleger und umfasst Vermögensverwaltungsmandate mit unterschiedlichen Anlagestrategien und verschiedenen Anlageprodukten, die das HBL Asset Management gemäss dem Core-Satellite-Ansatz entwickelt und vertreibt. Der Anlageprozess folgt einem disziplinierten und aktiven Ansatz, der auf langfristigen Erfolg abzielt. Die verwalteten Vermögen des HBL Asset Managements beliefen sich Ende Juni 2021 auf 833 Millionen Franken.

Mehr unter: www.hblasset.ch

Über die Hypothekarbank Lenzburg AG

Die Hypothekarbank «Hypi» Lenzburg ist eine börsenkotierte Schweizer Universalbank, die 1868 als Hypothekar- und Leihkasse Lenzburg gegründet wurde. Sie beschäftigte Ende Juni 2021 teilzeitbereinigt 298 Mitarbeitende mit einem Frauenanteil von 43 Prozent. Die Bank ist aktiv im Retail Banking, Hypothekargeschäft, Private Banking und KMU-Geschäft. Unter der Marke HBL Asset Management bietet die «Hypi» Lenzburg zudem professionelle Vermögensverwaltung an. Das eigene Kernbankensystem Finstar wurde 2017 mit einer offenen Schnittstelle ausgestattet. Unter der Marke Hypothekarbank Lenzburg betreibt die Bank 13 Geschäftsstellen sowie zwei Beratungsbüros und ist stark in der Region verankert. Wegen ihrer technologischen Innovationskraft hat die «Hypi» Lenzburg in den letzten Jahren verschiedene Auszeichnungen gewonnen.

Mehr unter: [url=http://www.hbl.ch]www.hbl.ch[/url]

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Marianne Wildi
Vorsitzende der Geschäftsleitung
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E-Mail: marianne.wildi@hbl.ch
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