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  • Für 2021 Berliner Exportwachstum von bis zu 15% erwartet
  • 2020 Rückgang um 5,2% auf 14,4 Mrd. Euro (Deutschland gesamt: -9,3%)
  • USA (-12%) und Frankreich (+13%) wichtigste Exportmärkte
  • Starkes Wachstum bei pharmazeutischen Erzeugnissen (+34% auf 2,8 Mrd. EUR)

Für das gesamte Jahr 2021 rechnen die Volkswirte der IBB mit einem Anstieg der Exporte um 15%. Bereits in der Krise erwies sich der Berliner Außenhandel als widerstandsfähig und sank 2020 mit -5,2% deutlich weniger stark als der gesamtdeutsche Durchschnitt (-9,3%). Erwartungsgemäß wurde die Berliner Wirtschaft 2021 in der dritten Corona-Infektionswelle nicht mehr so stark zurückgeworfen wie noch im Frühjahr 2020. In den ersten vier Monaten 2021 sind die Berliner Exporte gegenüber dem Vorjahreszeitraum bereits kräftig um 11,1% auf 5,2 Mrd. EUR gestiegen.

Die rasche Erholung der USA und Chinas dürften sich mittelbar positiv auf den deutschen Export auswirken. Vor allem die Aussichten für die US-Wirtschaft haben sich mit den raschen Impffortschritten und der Verabschiedung eines 1,9 Billionen Dollar starken Fiskalpakets und des geplanten 1,7 Billionen Dollar schweren Infrastrukturprogrammes erheblich aufgehellt. Getrübt wird der Aufschwung im Berliner produzierenden Gewerbe lediglich aufgrund angebotsseitiger Engpässe. Der Aufschwung führt zu einer weltweit hohen Nachfrage nach spezifischen Vorleistungsgütern wie zum Beispiel Industrierohstoffen und vor allem Halbleitern, die nun überall fehlen.

Dr. Hinrich Holm, Vorsitzender des Vorstands der Investitionsbank Berlin (IBB): „Die Corona-Krise hat die Schwächen aber auch die Stärken der Berliner Wirtschaft schonungslos aufgedeckt. Die hochspezialisierte Berliner Industrie mit einem Schwerpunkt auf der pharmazeutischen Industrie und Medizintechnik steht dabei aber eindeutig auf der Habenseite. In den Sommermonaten dürften die Impffortschritte und die günstigere Witterung helfen, die epidemiologische Lage zu beruhigen und die Berliner Exporte deutlich zu beschleunigen.“

Pharmazeutische Erzeugnisse sind das wichtigste Berliner Exportgut

Positiv entwickelt haben sich im Corona-Krisenjahr 2020 vor allem die Ausfuhren der pharmazeutischen Erzeugnisse, bei denen ein Anstieg von 34% (+702 Mio. EUR) auf 2,8 Mrd. EUR verzeichnet wurde. Sie sind mit einem Anteil von 20% das wichtigste Berliner Exportgut. Auch die Ausfuhren von pharmazeutischen Grundstoffen konnten deutlich um 56 Mio. EUR (+98%) gesteigert werden. Beide Warengruppen gehören zum hochspezialisierten und international anerkannten Cluster Gesundheitswirtschaft. Es ist Teil der Berlin-Brandenburger Innovationsstrategie, die insgesamt fünf gemeinsame innovative Cluster in den wirtschaftspolitischen Fokus genommen hat.

USA mit Abstand wichtigster Partner

Trotz eines starken Rückgangs um 12,3% bzw. 199,3 Mio. EUR bleiben die USA 2020 mit einem Exportanteil von 10% und einem Ausfuhrvolumen von insgesamt 1,4 Mrd. EUR das mit Abstand wichtigste Abnehmerland für Berliner Produkte. Das wichtigste US-Exportgut sind mit 326 Mio. EUR Ausfuhrvolumen pharmazeutischen Erzeugnisse. Damit machen diese Produkte fast ein Viertel (23%) aller Berliner Exporte in die USA aus. Dennoch sank der Verkauf dieser Produkte in die USA im Krisenjahr gegenüber dem Vorjahr deutlich um 39,3 Mio. EUR auf 326 Mio. EUR (-10,7%). Dahinter stehen allerdings auch veränderte statistische Zuordnungen von Pharmazieunternehmen, die mehrere Standorte in Deutschland haben.

Frankreich steigt auf den zweiten Platz auf

Frankreich – historisch eines der wichtigsten Exportländer Berlins – konnte in der Corona-Krise mit nochmal deutlich gesteigerten Ausfuhren in Höhe von 1,1 Mrd. EUR (+122 Mrd. EUR; +12,6%) China (1,0 Mrd. EUR; +6,6%) überholen. Mit einem Anteil von knapp 18% der Berliner Warenexporte nach Frankreich sind die sogenannten „anderweitig nicht genannten Fahrzeuge“, mit 193 Mio. EUR besonders wichtig, darunter befinden sich insbesondere Motorräder. Berlin ist weiterhin europaweit der größte Fertigungsstandort von Motorrädern und mit einem Anteil von 23,0% an den deutschen Motorrad-Exporten nach Frankreich der wichtigste Lieferant dieser Fahrzeuge (+2 Mio. EUR; +1,1%). Daneben hat die Berliner Gesundheitsindustrie in Frankreich einen sehr guten Ruf. Pandemiebedingt stieg die Nachfrage des Nachbarlandes nach pharmazeutischen Produkten aus Berlin besonders stark um 92,9% auf 185 Mio. EUR (+89 Mio. EUR). Auch medizinische Geräte und orthopädische Vorrichtungen sind mit einem Exportvolumen von 78 Mio. EUR im Nachbarland äußerst gefragt (+2 Mio. EUR, +2,3%).

Die vollständige Studie finden Sie unter www.ibb.de/berlin-aktuell. Weitere volkswirtschaftliche Analysen, Berichte sowie Newsletter finden Sie auf der Internetseite der IBB unter www.ibb.de/volkswirtschaft.

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