Wichtiger Bestandteil einer notwendigen Verkehrswende ist Fahrradverkehr. Gerade für eine dicht besiedelte Region wie jene um den Flughafen bietet er viele Vorteile: Er braucht wenig Platz, ist leistungsfähig sowie lärm- und emissionsfrei.

Um das Fahrrad als Alternative attraktiver zu machen, müssen die entsprechenden Infrastrukturen ausgebaut und verbessert werden. Dies kann aber keine Kommune allein leisten, nur durch Kooperation wird es möglich sein, in einem realistischen Zeitrahmen die notwendigen Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Dies ist auf Grundlage des jüngst verabschiedeten Gemeinsamen Strukturkonzeptes (GSK) über Landkreis- und Ländergrenzen hinweg nun möglich.

Der Vorsitzende des Dialogforums Airport Berlin Brandenburg, Dr. Alfred Reichwein, sagt: „Der Ausbau von Radschnellwegen, Strecken für E-Bikes, straßenbegleitenden Radwegen, freizeit- und touristisch-orientierten Radwegen ist keine Aufgabe für eine Kommune allein. Daher ist es lobenswert, wenn Landkreise wie kürzlich der Landkreis Dahme-Spreewald visionär vorangehen.“

Erst am 23. Juni 2021 hatte der zuständige Kreistag nämlich ein Radwegekonzept für den gesamten Landkreis beschlossen. Rund 125 Millionen Euro sollen bis 2030 in Radwege in Dahme-Spreewald fließen. Reichwein weiter: „Das ist eine gute, eine wichtige Grundlage. Doch Radwege enden nicht an der Grenze eines Landkreises. Hier müssen wir weiter und größer denken, so groß wie es eine Region wie unsere eben nötig macht.“

Gemeinsames Radwegekonzept für die Verkehrswende der Region

Im Rahmen der Planung des nun verabschiedeten Gemeinsamen Strukturkonzeptes (GSK) will das Dialogforum ein gemeinsames, Landkreis- und Ländergrenzen übergreifendes Radwegekonzept für die Flughafenregion erstellen, das bisherige Planungen zusammenführt. Ein solches Konzept ist zwingend erforderlich, denn nur so kann die Notwendigkeit einzelner Maßnahmen besser abgeschätzt, entsprechend priorisiert und im Gesamtkontext bewertet werden. Damit kann auch an benachbarte Wegenetze, z.B. dem Wegenetz für Radschnellwege in Berlin oder die touristisch einmalige Fläming-Skate im Landkreis Teltow-Fläming angeknüpft werden. „Gerade die Anbindung an die Radwegesysteme für die strukturschwachen, aber touristisch erlebenswerten Räume sind extrem wichtig für eine positive Entwicklung der Region“, so Reichwein.

Das Dialogforum wird nicht selbst Radwege planen oder bauen. Es fungiert vielmehr als Plattform, um das Gesamtkonzept „Radwege in der Flughafenregion“ zu koordinieren bzw. als Auftraggeber zu agieren. Dabei geht es vor allem um die Zusammenführung bisheriger Planungen und Überlegungen. Im Weiteren kann das Dialogforum die kommunalen Partner bei der Errichtung der Wege unterstützen.

Grundlagen für die inhaltliche Arbeit im Dialogforum

Das Radwegekonzept ist eines der Leitprojekte des „Gemeinsamen Strukturkonzeptes (GSK) Flughafenregion Berlin Brandenburg 2030“ aus dem Bereich Verkehr und Mobilität. Es bildet die konzeptionelle und strategische Grundlage für die kommunale Zusammenarbeit im Dialogforum. Hier sind Zielvorstellungen und Maßnahmen für die Region zu den Themen Wohnen, Arbeiten, Verkehr und Freiraum formuliert.

Radverkehrskonzept Landkreis Dahme-Spreewald

Mit dem unlängst beschlossenen Radverkehrskonzept LDS ist es gelungen, die Vorstellungen aus dem gesamten Landkreis zu erfassen, zu bewerten und zu priorisieren. Hierbei wurden die unterschiedlichen Erfordernisse des ländlich geprägten Südens und des verdichteten nördlichen Landkreises gleichermaßen berücksichtigt. Dieses Konzept wurde in enger Abstimmung mit den Kommunen
und unter Beteiligung u.a. der benachbarten Landkreise und von Berlin erstellt. Heike Zettwitz, Beigeordnete und Dezernentin für Verkehr, Bauwesen und Umwelt, sagt: „Wichtig ist jetzt die Beantragung und Umsetzung von priorisierten Maßnahmen durch die Kommunen. Das Radverkehrskonzept LDS 2030 weist hierbei den Weg, insbesondere bezüglich möglicher Fördermöglichkeiten.“

Über das Dialogforum Airport Berlin Brandenburg

Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Dialogforum (KAG DF) ist seit 2006 eine zentrale Kommunikations- und Kooperationsplattform der Kommunen in der Flughafenregion und der drei anliegenden Berliner Bezirke mit dem Flughafenbetreiber. Die Länder Berlin und Brandenburg sind beratende und unterstützende Mitglieder. Zentrales Ziel des Dialogforums ist es, einen Raum für einen fairen und transparenten Dialog zwischen den Mitgliedern zu schaffen, gegenseitiges Vertrauen zwischen den Akteuren aufzubauen, Entwicklungsziele zu vereinbaren und einen Interessenausgleich zu ermöglichen.

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