Die Aussicht auf ein knappes Rapsangebot beim größten Rapsexporteur der Welt treibt auch die Preise in der EU nach oben, einem wichtigen Abnehmer kanadischer Ware.

In Winnipeg erreichte der Juli-Kontrakt am 13.07.21 die Marke von umgerechnet knapp 661 EUR/t und damit einen neuen Höchststand. Bereits in den Tagen zuvor war ein überdurchschnittliches Plus verzeichnet worden, zumal mit Limit-Up der größtmögliche Tagesgewinn verzeichnet worden war. Damit hat Raps in Kanada innerhalb von einer Woche um rund 100 EUR/t zugelegt.

Auslöser sind die erwarteten hitzebedingten Ernteausfälle beim weltgrößten Exporteur Kanada. Die anhaltend hohen Temperaturen und die Trockenheit in den Prärien haben die Pflanzenentwicklung massiv beeinträchtigt. Das wird das Ertragspotenzial limitieren. Das USDA hat die Ertragsprognose in seiner jüngsten Schätzung auf Basis von Meldungen aus Kanada auf 22,4 dt/ha gesenkt und damit unter das langjährige Mittel. Damit reduziert sich auch die potenzielle Erntemenge. Die Schätzung wurde gegenüber dem Vormonat um 0,3 auf 20,2 Mio. t zurückgenommen. Bereits in den Wochen zuvor hat das äußerst knappe Angebot an kanadischem Raps zu einem starken Preisauftrieb geführt, der die Nachfrage allerdings kaum dämpfen wird. Allein die EU wird aufgrund der eigenen unzureichenden Versorgung 0,15 Mio. t mehr Raps aus dem Ausland benötigen.

Während Kanada im Vorjahr auf Vorräte in Höhe von gut 3 Mio. t aus 2019/20 zurückgreifen konnte, sind die Läger vor der Ernte 2021 mit 1,2 Mio. t nahezu leergefegt. Selbst wenn die Ernte mit schätzungsweise gut 20 Mio. t im Jahresvergleich 1 Mio. t umfangreicher ausfallen sollte, rutscht das Gesamtangebot voraussichtlich um 740.000 t unter Vorjahreslinie und 1,5 Mio. t unter den Fünfjahresdurchschnitt. Das wird das Rapsangebot weltweit limitieren und die Erzeugerpreise auf dem aktuell attraktiven Niveau stabilisieren.

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