Monira Al Qadiri / Dominika Bednarsky / Frank Brechter / Edi Danartono / Max Eulitz / Lili Fischer / Sverre Fredrikson & Zaou Vaughan / Ryan Gander / Andreas Greiner / Ann-Kristin Hamm / Klara Hobza / Zac Langdon-Pole / Oliver Laric / Isa Melsheimer / Katja Novitskova / Aude Pariset / Jo Penca / Heather Phillipson / Lucy Powell / Christa Sommerer & Laurent Mignonneau / Władysław Starewicz / Simon Van Heddegem

Das ambivalente Verhältnis des Menschen zur Natur wird besonders an seinem Umgang mit jenen Tieren deutlich, die er als lästig, schädlich, ekelhaft oder unliebsam empfindet. In der international besetzten Gruppenausstellung Alles im Wunderland im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden, die vom 19. August bis 10. Oktober 2021 wiederaufgenommen wird, richtet sich der Blick geradewegs auf die Tiere, denen im Alltag gerne die Systemrelevanz abgesprochen wird. Das Menschsein per Selbstdefinierung vollzieht sich in erster Linie durch eine Grenzziehung – der Unterscheidung zwischen Mensch und Tier. Aber niemand kann mit Gewissheit definieren, an welchem Punkt sich diese Trennung eigentlich vollzieht. Auf der Suche nach dieser Grenze nimmt der Mensch weitere Kategorisierungen und Hierarchisierungen vor, die Verwandtschaften herleiten, Gruppen bilden, aber vor allem darauf hinauslaufen, eine polare Bewertung zu manifestieren: lieb- oder unliebsam, nütz- oder schädlich, gut oder böse. Tatsächlich ist es der Mensch, der sich unfraglich als der größte Schädling des Planeten entpuppt, während er sich langsam der (öko-)systemerhaltenden Bedeutung der unzähligen, überwiegend kleineren Lebewesen mehr und mehr bewusst wird.

In den Arbeiten der international besetzten Gruppenausstellung Alles im Wunderland wird die Trennung zwischen den menschengeschaffenen Kategorien „Tier“ und „Mensch“ hinterfragt. Ausgerechnet die meist Ekel erregenden und doch faszinierenden Tiere, die in der menschgemachten Hierarchie gerne als „verzichtbar“ empfunden werden, rücken hierbei in den Fokus.

Anstatt eine dichotome Abgrenzung zu forcieren, eröffnen die Künstler:innen Einsicht in eine gänzlich andere Welt – sei es durch Verschmelzung, Metamorphose, Poesie, Rollentausch, Größenverschiebung, Materialität, Formschönheit, Technik oder Witz. Nach einem Besuch der Ausstellung im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden wird kaum eines der gezeigten Lebewesen mehr vergiftet, platt getreten oder erschlagen werden können – als wäre man dem weißen Kaninchen gefolgt und hätte bemerkt, wo sich alle Lebewesen dieser Welt gemeinsam befinden: alles im Wunderland.

Die Ausstellung ist Teil des Kooperationsprojekts Artentreffen, das entlang der S-Bahnlinie 8 mit dem Deutschen Ledermuseum in Offenbach am Main, den Opelvillen in Rüsselsheim und dem Nassauischen Kunstverein Wiesbaden erneut stattfindet. Aufgrund der Corona-bedingten Schließung der drei Häuser im vergangenen Jahr wurden die Ausstellungen Alles im Wunderland vom 19. August bis zum 10. Oktober 2021 im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden sowie Kunst für Tiere. Ein Perspektivwechsel für Menschen vom 24. Oktober 2021 bis 6. Februar 2022 in den Opelvillen Rüsselsheim wiederaufgenommen und die Laufzeit der Ausstellung tierisch schön? im Deutschen Ledermuseum bis zum 16. Januar 2022 verlängert. Am 22. August 2021 eröffnet außerdem die Soundinstallation Der Wolf in uns der international renommierten Künstlerin VALIE EXPORT im Außenbereich der Opelvillen. Artentreffen wird für die Wiederaufnahme erneut durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain gefördert.

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