Die Bearbeitung von Werk- oder Objekttiteln ist eine übliche, seit Jahrhunderten in sehr vielen Museen in aller Welt stattfindende Praxis. Sie hängt damit zusammen, dass bis ins 19. Jahrhundert hinein Werke bzw. Objekte nur selten von denen betitelt wurden, die sie geschaffen haben. Insofern weisen sie also in den allermeisten Fällen keinen vom Künstler oder der Künstlerin vergebener „Originaltitel“ auf. Stattdessen wurden Werke je nach Wissensstand und Perspektive immer wieder neu aus dem Handel oder Sammlerbeständen heraus sowie von Museumsfachleuten beschrieben und betitelt und bedürfen, je nach Forschungsstand, der wissenschaftlichen Kontextualisierung.

Der Gesamtbestand aller in der SKD-Museumsdatenbank „Daphne“ erfassten Objekte beträgt 1.488.059 Nummern. Seit 2020 wurden Überarbeitungen und Aktualisierungen von insgesamt 143 Objekten vorgenommen. Das sind etwa 0,01 Prozent der katalogisierten Titel. Diese Objekte stammen u. a. aus dem Kupferstich-Kabinett, dem Grünen Gewölbe oder der Gemäldegalerie Alte Meister. Meist dient diese Aktualisierung der kunsthistorischen Begriffspräzisierung, manchmal wollen die SKD damit auch erreichen, dass eine Diskriminierung von Personen vermieden wird, die die Online Collection oder die Ausstellungen besuchen.

Konkret beinhaltet das die Verwendung von Asterisken zur Ausblendung diskriminierender Begriffe. Mit Asterisken versehene Begriffe werden nicht gelöscht, sondern erst nach der bewussten Überwindung der Sternchen-Barriere angezeigt, so auch beim „**** mit der Smaragdstufe“. Mit einem Mausklick öffnet sich ein Feld, das dieses Vorgehen erklärt und die Möglichkeit eröffnet, sich den Begriff anzeigen zu lassen.

Außerdem haben die SKD Titel als historisch durch Anführungszeichen sowie den Hinweis „(historischer Titel)“ gekennzeichnet und zahlreiche Objekte sprachlich überarbeitet. Beispielsweise wurde in einem Titel das Wort „afrikanisch“ gestrichen, weil nach neuen Erkenntnissen nicht erwiesen ist, von welchem Kontinent die dargestellte Person stammt. Mit bestimmten sprachlichen Aktualisierungen soll aber auch verhindert werden, dass man unvermittelt auf Begriffe stößt, die Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion, Geschlecht, sexuellen Orientierung, Alter oder körperlichen Disposition abwerten oder diskriminieren können. Die SKD folgen damit Standards, wie sie von Museen weltweit praktiziert werden.

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