Drei junge Kurzkrallenotter toben seit Anfang der Woche durch das Orang-Utan-Haus. Dieser Wurf, bestehend aus einem männlichen und zwei weiblichen Jungtieren, kam nach einer rund 60-tägigen Tragzeit Anfang Juli zur Welt. In den vergangenen Wochen blieben die Eltern mit ihrem Nachwuchs jedoch in der Wurfhöhle. Erst jetzt wagte sich Familie Kurzkrallenotter (Aonyx cinereus) in den Wassergraben rund um die Insel der Menschenaffen. Selbstbewusst begannen die kleinen Raubtiere sofort damit, ihre deutlich größeren Mitbewohner zu ärgern, indem sie ihnen ihr Futter vor der Nase wegschleppten.

„Die Vergesellschaftung von Sumatra Orang-Utans und Kurzkrallenottern stellt eine Bereicherung für beide Arten dar, da sie sich permanent miteinander auseinandersetzen müssen und den Alltag der jeweils anderen Art bereichern“, erklärt Zootierarzt Dr. Michael Flügger.

Zwergotter sind geselliger als alle anderen Otterarten und kommunizieren durch eine Reihe von Lauten. Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 45 bis 61 Zentimetern und ein Gewicht von einem bis fünf Kilogramm. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Indien und dem südlichen China bis nach Borneo und Java. Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft die lebendigen Raubtiere als gefährdet (vulnerable) ein. Da ihr Fell bei Menschen weniger begehrt ist als das der Haarnasenottern, ist nicht ihre Bejagung der Grund für den Rückgang des Bestands, sondern die zunehmende Zerstörung ihres Lebensraumes.

Im Tierpark Hagenbeck kommen regelmäßig jedes Jahr Kurzkrallenotter zur Welt, die einige Zeit lang mit den Sumatra Orang-Utans zusammenleben, bevor sie als subadulte Tiere an andere Zoos in der ganzen Welt abgegeben werden, um den Bestand zu sichern.

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