Am 14. und 15. Oktober fand am Fraunhofer IAO in Heilbronn die 31. RESER-Konferenz statt. Eine Besonderheit der diesjährigen Konferenz war ein stärkerer Fokus auf die Vernetzung von Wissenschaft und Praxis. Vor diesem Hintergrund wurde im Vorfeld der Konferenz ein Creathon mit Fragestellungen aus der Automobilindustrie durchgeführt.

Unter dem Titel »The disruptive Role of Data, AI and Ecosystems in Services Next Gen« hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO internationalen Wissenschaftler*innen in diesem Jahr eine Plattform geboten, um neueste Forschungsergebnisse zu präsentieren und zu diskutieren. Organisiert und ausgerichtet wurde die Konferenz vom Forschungs- und Innovationszentrum Kognitive Dienstleistungssysteme (KODIS), dem Standort des Fraunhofer IAO am Bildungscampus in Heilbronn. Inhaltlich nahm die Konferenz die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und technologischen Transformationsprozesse einer digitalen Dienstleistungsökonomie genauer unter die Lupe. Insbesondere ging es um die Frage, wie sich die Dienstleistungsgesellschaft und die Dienstleistungswirtschaft verändern, wenn Daten und Datenanalytik zu wichtigsten Faktoren für die Bereitstellung von Dienstleistungen werden. »Wir durchlaufen gerade einen Prozess, in dem Daten zur Grundlage von praktisch jeder ökonomischen Aktivität werden, das gilt auch für Service-Branchen, die bislang noch nicht so stark im Zentrum der Digitalisierung standen«, so Dr. Bernd Bienzeisler, der Standortleiter des Fraunhofer IAO in Heilbronn. Keynotes unter anderem von Prof. Dr. Volker Stich von der RWTH Aachen, Dr. Katharina Schäfer von der SAP SE und Prof. Dr. Helmut Krcmar von der TU München stimmten in die Konferenz ein. Zum ersten Mal seit 31 Jahren konnten die Gäste der Konferenz wahlweise live vor Ort oder virtuell über eine Onlineplattform folgen, was von vielen Teilnehmenden dankbar in Anspruch genommen wurde. Alle Keynote-Vorträge sowie die parallelen Sessions wurden mit Video und Ton übertragen.

Forschung trifft auf Praxis: Creathon zur digitalen Fabriktransformation

Für eine unmittelbare Anwendungsorientierung sorgte ein Creathon im Vorfeld der RESER-Konferenz, für den die Automotive Initiative 2025 – ein gemeinsames Projekt der AUDI AG, des Fraunhofer IAO und der TU München für die digitale Fabriktransformation – eine spannende Fragestellung mitgebracht hatte. Im Zentrum der kreativen Gruppenarbeiten stand die Frage, wie ein Fahrzeughersteller künftig mit Daten und Informationen, die entlang des Fertigungsprozesses anfallen, neue Dienstleistungen und Geschäftsmodelle entwickeln kann. Die bunt gemischten Teams, bestehend aus Expert*innen und Studierenden, erarbeiteten im Laufe der zwei Tage Lösungsvorschläge, welche anschließend im Rahmen einer Plenumsdiskussion auf der Konferenz zusammen mit Vertretern von Audi vorstellen. »Die Bandbreite von sehr kreativen Ideen bis hin zu Ideen, die unmittelbar für uns einsetzbar sind, macht den Creathon für uns bei Audi besonders interessant. Es ist beeindruckend, dass die Teilnehmenden in der kurzen Zeit in einem für sie fremden Anwendungsgebiet so hochwertige Ergebnisse erarbeitet haben«, sagt Michael Häffner, Leiter des Delivery Managements Digitalisierung Produktion / Logistik bei der AUDI AG.

Der Austragungsort der nächsten RESER-Konferenz im Jahr 2022 steht aktuell noch nicht fest. Das Team des Fraunhofer IAO am Standort Heilbronn will aber auch darüber hinaus sein Engagement im Bereich internationaler wissenschaftlicher Konferenzen künftig verstärken.

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