Glas ist heute ein fester Teil unserer Stadtlandschaften geworden und aus der modernen Architektur nicht mehr wegzudenken. Als transparentes Baumaterial wird es bevorzugt für Fenster verwendet – zugleich bietet Glas noch viele andere Verwendungsmöglichkeiten und Facetten.   

Rund 90 Prozent seiner Lebenszeit verbringt der moderne Mensch in geschlossenen Räumen. „Panoramaverglasungen, die viel Licht in die Innenräume lassen, werden deshalb immer beliebter“, weiß Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Flachglas (BF). „Große Glasfronten machen die Räume optisch größer und heller. Mehr Tageslicht sorgt dafür, dass wir physisch und psychisch gesund bleiben und uns besser konzentrieren können.“

Möglich geworden sind XXL-Verglasungen mittels der modernen Isolierglastechnik, die sich rasant weiterentwickelt hat und immense solare Energiegewinne sichert. Während durch großformatige Fensterverglasungen mehr Tageslicht ins Innere gelangt, wodurch das elektrische Licht länger ausgeschaltet bleiben kann, kommen zusätzlich wärmende Sonnenstrahlen ins Haus. Das wiederum spart in der kalten Jahreszeit Heizkosten.

Einsatz im Fassadenbereich
Zusätzlich profitieren Bauherren und Architekten von den vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten des Werkstoffs im Fassadenbereich, wo neben vollflächigen Fronten auch einzelne Bereiche mit Glas ausgestattet werden können. Denn Glas hat viele Facetten: widerstandsfähig, formstabil, hygienisch und pflegeleicht.

„Insbesondere Balkone und Loggien werden zunehmend in Glas gefertigt“, berichtet der Glasexperte. „Sei es als ganze Wandflächen oder Balkon-Brüstungen. Diese Geländer bestehen entweder aus Glasfüllung, wo einzelne Glaselemente durch zumeist Edelstahlpfosten verbunden werden. Oder man entscheidet sich für Balkongeländer aus Ganzglas. Bei diesen sitzt das Glas in einem Profil, das am Balkonboden verankert ist.“ Mit farbigen Glasbrüstungen oder Balkonverglasung lassen sich zudem farbliche Akzente in der Fassade setzen.

Interior Glas: Treppen, Wände und Möbel
Aber auch im Innenbereich weiß Glas zu überzeugen. Der innenliegende und meist dunkle Treppenbereich eines Gebäudes profitiert von der Transparenz des Werkstoffs. Wandverglasungen, Glasgeländer oder gläserne Treppenstufen transportieren mehr Helligkeit und natürliches Licht.

Innenwände aus Glas kombinieren Weite und Transparenz mit Schallschutz. Wer möchte, kann auch transluzentes Glas wählen, beispielsweise für das Schlafzimmer oder im Bad. Das eingetrübte Material schützt vor neugierigen Blicken und ist zugleich lichtdurchlässig. „Es gibt auch schaltbares Glas“, weiß Grönegräs, „das auf Knopfdruck je nach Bedarf seine Durchsicht verändert. Dies empfiehlt sich besonders für Besprechungsräume.“

Aber auch Glasmöbel sind heutzutage keine Seltenheit mehr. So helfen maßgeschneiderte Regallösungen aus Glas dabei, große Räume aufzuteilen, ohne zugleich den Blick zu verstellen. „Und auch Tische und andere Wohnelemente sind in geschickter Kombination mit anderen Materialien wie Holz oder Kunststoff kein Problem“, betont Grönegräs abschließend. BF/FS

Die Branche in Kürze: Zum Bundesverband Flachglas (BF) gehören die Hersteller und Veredler von Glasprodukten für Bauanwendungen. Die Branche mit ihren rund 27.000 Mitarbeitern vertrieb im vergangenen Jahr auf dem deutschen Markt Flachglasprodukte mit einem Wert von ca. 2,6 Milliarden Euro. Diese Werte addieren sich aus den Produkten der Floatglas-Hersteller, der Glasbeschichter, der Unternehmen, die sich auf die Herstellung von Einscheibensicherheits- und Verbundsicherheitsglas spezialisiert haben, sowie der Produzenten von Isolierglas. Heute gehören dem BF mehr als 80 Mitgliedsunternehmen mit insgesamt über 180 Betriebsstätten und darüber hinaus rund 60 Fördermitglieder an.

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