Die neue Bunderegierung hat am 24. November ihren Koalitionsvertrag mit dem vielversprechenden Titel "Mehr Fortschritt wagen" vorgestellt. Wieviel Fortschritt verspricht er für die Bildung?  

In einer digitalen Welt sind Kompetenzen wie kollaboratives Arbeiten, kritisches Denken, die Fähigkeit zu einer guten Kommunikation und Kreativität gefordert. Die Lehr- und Lernmethoden sowie Didaktiken müssen den neuen Anforderungen entsprechend weiterentwickelt werden. Zugleich muss die Heterogenität der Gesellschaft und die damit verbundenen Herausforderungen in allen Entscheidungen der Bildungspolitik eine zentrale Rolle spielen. Der Zugang aller Kinder und Jugendlichen zu einer hochwertigen Bildung und zu digitalen Bildungsangeboten muss sichergestellt werden. Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung sind Maßnahmen aufgeführt, die bei konsequenter Umsetzung dazu beitragen können.

Den technischen Fortschritt in den Schulen soll der "Digitalpakt 2.0" sicherstellen. Er soll bis 2030 "die nachhaltige Neuanschaffung von Hardware, den Austausch veralteter Technik sowie die Gerätewartung und Administration umfassen". Bevor er in Kraft tritt, soll der aktuelle Digitalpakt Schule noch im ersten Halbjahr 2022 entbürokratisiert werden. Eine Vereinfachung bürokratischer Hürden bei der Mittelbeantragung, um die organisatorische und auch finanzielle Unterstützung zu erreichen, ist aus Sicht des Didacta Verbandes sehr wichtig. Flexible und agile, vor allem ineinandergreifende Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten sind grundlegend, um der dynamischen Entwicklung der Digitalisierung gerecht zu werden, den Nachholbedarf aufzulösen und Ausstattungsstandards zu setzen.

Die Koalition möchte darüber hinaus den fachlich fundierten Einsatz von digitalen Medien mit angemessener technischer Ausstattung schon in der frühkindlichen Bildung fördern und die Medienkompetenz stärken. Ein richtiger Schritt, findet der Didacta Verband, der sich für einen Digitalpakt Kita einsetzt.

Ein neues Qualitätsgesetz mit bundesweiten Standards für die frühe Bildung soll zu einer besseren Betreuungsrelation und Sprachförderung führen. Diese Maßnahmen unterstützt der Didacta Verband ausdrücklich. Mehr Zeit für Leitungsaufgaben und die mittelbare pädagogische Arbeit sollten ebenfalls länderübergreifend verbindlich festgeschrieben werden. Die Finanzierung dieser Maßnahmen für eine gute frühkindliche Bildung muss dauerhaft sichergestellt werden. Deshalb hat sich der Didacta Verband gemeinsam mit AWO, GEW und KTK-Bundesverband sowie zahlreichen weiteren Verbänden für die Aufnahme eines Bundesqualitätsgesetzes in den Koalitionsvertrag stark gemacht.

Um sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen bessere Startchancen zu ermöglichen, will die neue Bundesregierung ein neues Investitionsprogramm auflegen. Mehr als 4.000 Schulen mit einem besonders hohen Anteil benachteiligter Schülerinnen und Schüler sollen Extra-Förderung für "moderne, klimagerechte, barrierefreie Schulen mit einer zeitgemäßen Lernumgebung und Kreativlaboren" sowie ein sogenanntes "Chancenbudget" erhalten. Diese und 4.000 weitere Schulen sollen zudem von dauerhaften Stellen für schulische Sozialarbeit profitieren.

Zu mehr Bildungsgerechtigkeit beitragen kann auch die geplante Förderung des Ganztags. Mit Ländern und Kommunen will sich die Bundesregierung "über die Umsetzung des
Rechtsanspruchs auf Ganztagsbildung und -betreuung und die qualitative Weiterentwicklung verständigen und unter Berücksichtigung der länderspezifischen Ausprägungen einen gemeinsamen Qualitätsrahmen entwickeln." Eine zentrale Rolle muss dabei das außerschulische Lernen einnehmen. Der Bund sollte hierbei nicht nur bestehende Projekte wie "Kultur macht stark" in den Blick nehmen. Er sollte sich vielmehr für eine stärkere Einbeziehung außerschulischer Partner einsetzen, die nicht nur das Nachmittagsangebot des Ganztags ergänzen, sondern Unterricht fächerübergreifend erweitern.

Um den Anschluss in die Berufswelt zu ermöglichen, sollen junge Menschen einen Zugang zu einer vollqualifizierenden Berufsausbildung erhalten, stets vorrangig im Betrieb. Deshalb will die Ampelkoalition eine Ausbildungsplatzgarantie. Insbesondere die duale Ausbildung will die neue Bundesregierung stärken. Aus Sicht des Didacta Verbandes ist das eine entscheidende Initiative, die sehr gut geeignet ist, um den Mangel an Facharbeitern zu reduzieren. Dabei wird es darauf ankommen, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Attraktivität der dualen Ausbildung zu steigern.

Die Pläne der Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP können für Fortschritt im Bildungsbereich sorgen. Entscheidend für den Erfolg dieser Maßnahmen ist die dauerhafte Finanzierung. Diese möchten die Partner mit einem Kooperationsgebot sicherstellen. Es hat "eine engere, zielgenauere und verbindliche Kooperation aller Ebenen" zum Ziel. Wenn es der neuen Bunderegierung gelingt, die Länder und Kommunen hierbei mit ins Boot zu holen, dann hat sie viel erreicht. Ob dafür ein Bildungsgipfel mit Bund, Ländern, Kommunen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft neue Formen der Zusammenarbeit festlegt, wird sich zeigen.

Die ehrgeizigen Ziele für mehr Bildungsgerechtigkeit, die im Koalitionsvertrag formuliert sind, lassen sich ohne eine tiefgreifende Reform des Bildungssystems nicht erreichen. Darauf weist der Didacta Verband seit vielen Jahren hin. Die Unternehmen und Organisationen, die sich im Didacta Verband zusammengeschlossen haben, verstehen sich als Ko-Konstrukteure in diesem Prozess und bieten der Politik ihre Unterstützung an. Die privaten Anbieter stehen bereit, neue inhaltliche und methodische Anforderungen umzusetzen. Ihre Bildungsangebote basieren auf didaktischem, technischem und wirtschaftlichem Know-how. Professionelle Produkte, wie beispielsweise die vielfältigen, curricular und rechtlich abgesicherten Bildungsmedien, tragen ganz wesentlich zum Bildungserfolg bei. Kindern und Jugendlichen die bestmöglichen Chancen zu eröffnen, ist das Ziel. Der Didacta Verband stellt sich dieser Verantwortung.

Über Didacta Verband e.V. – Verband der Bildungswirtschaft

Bildung ist der Schlüssel für die nachhaltige individuelle und gesellschaftliche Entwicklung. Der Didacta Verband fördert Bildung in einem starken Netzwerk.

Als Verband der Bildungswirtschaft vertritt er die Interessen von rund 250 Unternehmen und Organisationen im In- und Ausland. Er macht sich für den Einsatz qualitativ hochwertiger Lehr- und Lernmittel und eine bedarfsgerechte Einrichtung und Ausstattung aller Lernorte stark. Er bringt sich aktiv in die Debatten über die Weiterentwicklung der Bildungssysteme ein und informiert die Öffentlichkeit über wichtige Entwicklungen rund um die Bildung. Als offizieller Vertreter der deutschen Bildungswirtschaft setzt sich der Didacta Verband für die Verbesserung der Marktchancen im nationalen und internationalen Wettbewerb ein.

Als ideeller Träger steht der Didacta Verband hinter Europas größter Fachmesse für Bildung: der didacta – die Bildungsmesse.

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