Die Arbeitsgemeinschaft Hochschulmedizin (AG Med) hat die zukünftige Bundesregierung dazu aufgerufen, die Universitätsklinika, die bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie eine systemrelevante Rolle haben, besser auszustatten. Das geht aus einem Forderungskatalog hervor, den die AG Med anlässlich der bevorstehenden Regierungsbildung vorgelegt hat. Die bisherige Finanzierung der Universitätsklinika nach Fallpauschalen solle um einen Finanzierungsansatz ergänzt werden, der die hoch spezialisierten Vorhaltekosten der Universitätsklinika abbilde und die besonderen Belastungen, beispielsweise in Form von Extremkostenfällen, ausgleiche. Hierfür sollte das Fallpauschalsystem nach den Versorgungsstufen differenziert werden.Die Arbeitsgemeinschaft Hochschulmedizin (AG Med) hat die zukünftige Bundesregierung dazu aufgerufen, die Universitätsklinika, die bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie eine systemrelevante Rolle haben, besser auszustatten. Das geht aus einem Forderungskatalog hervor, den die AG Med anlässlich der bevorstehenden Regierungsbildung vorgelegt hat. Die bisherige Finanzierung der Universitätsklinika nach Fallpauschalen solle um einen Finanzierungsansatz ergänzt werden, der die hoch spezialisierten Vorhaltekosten der Universitätsklinika abbilde und die besonderen Belastungen, beispielsweise in Form von Extremkostenfällen, ausgleiche. Hierfür sollte das Fallpauschalsystem nach den Versorgungsstufen differenziert werden.

Darüber hinaus seien die Universitätsklinika in erheblichem Ausmaß von einer nicht hinreichenden Finanzierung der Investitionsmittel durch die Länder betroffen, so dass es einen massiven Investitionsstau in Gebäude und Gerätschaften gebe. Die neue Bundesregierung solle deshalb eine Kofinanzierung der Investitionskosten der Universitätsklinika durch Bund und Länder ermöglichen.

Besonderen Handlungsbedarf sieht die AG Med bei der IT-Infrastruktur der Universitätsklinika. Damit die Hochschulmedizin ihre Vorreiterrolle als Innovationsmotor der Digitalisierung im Gesundheitswesen wahrnehmen könne, müsse die neue Bundesregierung die notwendigen Investitionen in die digitale Infrastruktur der Hochschulmedizin sicherstellen, insbesondere durch eine langfristige Finanzierung des Netzwerkes Universitätsmedizin sowie der Medizininformatik-Initiative.

Auch die anstehende Novellierung der Ärztlichen Approbationsordnung müsse finanziell abgesichert werden. Mehrkosten, die durch die Umsetzung entstünden, dürften nicht auf die medizinischen Fakultäten entfallen.

Außerdem fordert die AG Med die künftige Bundesregierung dazu auf, die Strukturen der translationalen Forschung in der Hochschulmedizin zu stärken. Insbesondere die Forschung, die den Behandlungen schwerstkranker Patienten zugutekomme, sowie der Aufbau effektiver Präventionsprogramme mittels Zentren für Personalisierte Medizin durch spezialisiertes Personal bedürften einer unterstützenden Infrastruktur an den Universitätsklinika.

Gerade im Bereich der Hochschulmedizin als Innovationsmotor der deutschen Gesundheitswirtschaft sei überdies eine qualitativ hochwertige Krankenversorgung ohne eine adäquate Personalausstattung nicht denkbar. Zu den Kernaufgaben einer neuen Bundesregierung gehöre es daher, eine angemessene Personal- und Ressourcenausstattung der Universitätsklinika im bestehenden System der Krankenhausfinanzierung sicherzustellen, so die AG Med.

Abschließend spricht sie sich für eine Stärkung der klinischen Forschung, u.a. durch eine Fortführung der erfolgreich etablierten Clinical-Scientist- Programme, aus. Die Covid-19-Pandemie habe gezeigt, dass  klinische Forschung bessere Ressourcen und schnellere Genehmigungsverfahren benötige.

Den Wortlaut der Stellungnahme finden Sie unter:  https://www.hochschulverband.de/… rstuetzung_der_deutschen_Universitaetsmedizin.pdf

In der Arbeitsgemeinschaft Hochschulmedizin sind folgende Institutionen vereint:

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften 
Präsident: Univ.-Prof. Dr. med. Rolf-Detlef Treede

Bundesärztekammer 
Präsident der Ärztekammer Hamburg 
Dr. Pedram Emami

Bundesvereinigung der Landeskonferenzen ärztlicher und zahnärztlicher Leiter von Kliniken, Institutionen und Abteilungen der Universitäten und Hochschulen Deutschlands 
Sprecher: Univ.-Prof. Dr. Christian Ohrloff

Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. 
Geschäftsführender Vorstand: Lucas Thieme

Deutsche Gesellschaft für Medizinrecht 
Präsident: Dr. Albrecht Wienke

Hochschulrektorenkonferenz 
Vizepräsidentin mit dem Schwerpunkt "Hochschulmedizin und Gesundheitswissenschaften": Univ.-Prof. Dr. Kerstin Krieglstein

Marburger Bund 
Vorsitzende: Dr. Susanne Johna

Medizinischer Fakultätentag 
Präsident: Univ.-Prof. Dr. Matthias Frosch 

Verband der Universitätsklinika Deutschlands e.V. 
Vorsitzender des Vorstandes: Univ.-Prof. Dr. Jens Scholz

Deutscher Hochschulverband 
Präsident: Univ.-Prof. Dr. Bernhard Kempen

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