Umweltkriminalität ist nach Produktpiraterie und dem Drogenhandel laut Interpol inzwischen das drittgrößte Geschäft des Organisierten Verbrechens weltweit und fußt maßgeblich auf Korruption. Darauf weist der WWF anlässlich des Welt-Anti-Korruptionstages der Vereinten Nationen am Donnerstag hin. „Ob Wildtierhandel mit bedrohten Arten, illegale Fischerei, die unregulierte Förderung von Edelmetallen oder verbotene Waldrodungen – die Liste unterschiedlicher Umweltverbrechen ist lang. Gemein haben sie, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter staatlicher Stellen häufig beide Augen zudrücken oder gar von ihnen profitieren. Korruption heizt die weltweite Umweltzerstörung an und gefährdet damit ganz direkt unsere Lebensgrundlagen“, sagt Katharina Lang, Projektmanagerin für Forest Crime beim WWF Deutschland.

Der größte Treiber hinter dieser Entwicklung sei der illegale Holzhandel. Interpol schätzt den Anteil von illegalem Holz im globalen Handel auf bis zu 30 Prozent. Die damit einhergehende Waldzerstörung befeuere gleichzeitig die Klima- und Artenschutzkrise. Hohe Renditen und lasche Kontrollen machen das Geschäft attraktiv, so die Umweltschützer.

Um Korruption und Raubbau zu stoppen, ruft der WWF gemeinsam mit Transparency Deutschland die neue Bundesregierung zum Handeln auf. Die Politik verfüge über effektive Mittel zur Korruptionsbekämpfung, nutze sie aber bisher nicht. „Ein guter Schutz für Whistleblower ist ein entscheidendes Mittel gegen Korruption und Machtmissbrauch. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen sich auf Unterstützung durch den Staat verlassen können, wenn sie Rechtsbrüche in ihrem Arbeitsumfeld aufdecken“, fordert Louisa Schloussen von Transparency Deutschland.

In Deutschland gebe es bislang keinen einheitlichen umfassenden Schutz für Whistleblower. Die im Dezember 2019 verabschiedete EU-Richtlinie zum Hinweisgeberschutz wartet in Deutschland weiterhin auf ihre Umsetzung in nationales Recht. Die neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP hat angekündigt, dies zeitnah tun zu wollen. Unklar bleibe im Koalitionsvertrag jedoch, ob Meldungen im Bereich Umweltkriminalität vollständig von dem Gesetz erfasst würden und wie Unterstützungsangebote für die Hinweisgeber aussehen sollen. Sie zu schützen sei im Bereich Umweltkriminalität oft besonders schwer. Daher ist es laut WWF und Transparency unverzichtbar, fachlich gut ausgestattete externe Meldestellen auf Bundes- und Länderebene zu schaffen, anonyme Meldungen zu ermöglichen und zu verfolgen.

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