Die Mobilitätswende beschäftigt längst nicht mehr nur Klimaaktivisten und Stadtplaner, sondern auch Softwarehersteller und Verkehrsverbünde. Voranzutreiben ist sie aber nur, wenn die Menschen aus ihren Gewohnheiten gelockt und zum Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn motiviert werden – ein Ziel, das highQ seit Jahren mit den Lösungen aus seiner Produktfamilie MobilitySuite verfolgt. Die Digitalisierung ist für diesen Prozess entscheidend: Mit Chipkarten oder Apps wird der Ticketkauf und die Nutzung des ÖPV immens vereinfacht, Zugangshemmnisse werden abgebaut und Anreize für die Nutzung klimafreundlicher Mobilität geschaffen.

Die Zusammenarbeit von Softwareherstellern und Verkehrsunternehmen beruhte anfänglich auf der Vereinfachung und Digitalisierung gewisser Prozesse in den Unternehmen selbst: Kundenbefragungen durchführen, Beschädigungen an Haltestellen melden, Tickets kontrollieren. All dies erfolgte vor Jahren noch analog, heute aber zücken Kontrolleure ein Smartphone und scannen E-Tickets. Zunehmend weitet sich der Service auch auf Endkunden aus: Die Fahrplanauskunft erfolgt nun vermehrt über Apps. Tickets, mit denen Nutzer im Bus ein- und auschecken, gibt es sowohl als Chipkarte als auch als App.

Hürde für Nutzung des ÖPV herabsetzen

Ein Verkehrsverbund, der den Umstieg ins Digitale bereits erfolgreich vollzogen hat, ist der Verkehrsverbund Bodensee-Oberschwaben (bodo). Dieser koordiniert den ÖPV in den Landkreisen Lindau, Bodenseekreis und Ravensburg. In über 600 Bussen hat der Verkehrsverbund digitale Vertriebstechnik eingebaut und ein E-Ticket-System eingeführt. Dabei setzt bodo auf die Unterstützung von highQ, das mit seiner Produktfamilie MobilitySuite Lösungen für Verkehrsverbünde, Kommunen, Unternehmen und Endkunden anbietet.

Für den Verkehrsverbund bodo war von Anfang an das erklärte Ziel, die Hürde für die Nutzung des ÖPV herabzusetzen. Das bedeutet auch, den Barverkauf in Bussen langfristig abzuschaffen. 2018 ging deshalb die bodo eCard an den Start, mit der Kunden vorne im Bus ein-, und beim Ausstieg hinten wieder auschecken. Die Berechnung erfolgt je nach Strecke automatisiert, ermittelt wird immer der günstigste Preis. Die Fahrkosten werden dann automatisch vom Guthaben auf dem Kundenkonto abgezogen. Fällt das Guthaben auf der eCard unter fünf Euro, wird das Kundenkonto automatisch per SEPA-Lastschriftmandat wieder aufgeladen – um welchen Betrag, das entscheidet jeder Fahrgast einmalig bei Antragsstellung für die Karte. Pro Fahrt gibt es mit der bodo-eCard übrigens 20 Prozent Preisnachlass.

Auch digitale Schülertickets funktionieren reibungslos

Seit Februar 2021 hat der Verkehrsverbund auch die Schülermonatskarten digitalisiert. Das Rückgrat für diesen weiteren Digitalisierungsschritt bildet das highQ-Produkt TicketOffice 4.0. Als Abo-Kunden müssen Schüler nicht ein- und auschecken, sondern beim Fahrer lediglich eine Gültigkeitsprüfung der Karte durchführen. Mittels RFID-Technologie geschieht das durch Vorhalten der Karte an einem Terminal in weniger als einer Sekunde. Die anfänglichen Bedenken, dass der Schülerstrom zu bestimmten Zeiten den Ablauf erheblich stören könnte, zerstreuten sich schnell.

Anfang nächsten Jahres soll mit den Berufspendlern die nächste wichtige Kundengruppe auf die Chipkarte umsteigen. Ein weiteres Ziel für die Zukunft: Die bodo-App, die bislang lediglich als Fahrplanauskunft dient, soll sich künftig zu einer multimodalen Mobilitätsplattform entwickeln und auch ein vollumfängliches Ticketing ermöglichen. Eine Option ist dabei der Einsatz der highQ MobilitySuite, die entsprechende Services zur Verfügung stellt. Durch den Einsatz von Smartphone-Apps soll das Angebot des ÖPV künftig noch niedrigschwelliger werden und die Menschen so zu umweltfreundlichem, gemeinwohlorientiertem Verkehrsverhalten motivieren.

Den Startschuss für ein ausgeweitetes E-Ticket-System hat das Land Baden-Württemberg bereits Ende letzten Jahres gelegt – 22 Verkehrsverbünde haben im Dezember eine Kooperationsvereinbarung für ein Smartphone-basiertes Ticketing-Systems unterschrieben. Im bodo-Verbund ist bereits jetzt eine sogenannte CiCo-App (Check-in/Check-out) innerbetrieblich im Einsatz: Statt auch in kleineren Fahrzeugeinheiten teure Terminals für das E-Ticketing zu installieren, erhält der Fahrer ein Smartphone mit besagter highQ-App. Die Kunden können sich darüber mit ihrer eCard bei Fahrtantritt ein- und beim Ausstieg auschecken.

Partnerschaften ermöglichen multimodales Angebot

Im Bereich Multi-Modalität ist der Verkehrsverbund bereits gut aufgestellt. Mit den Stadtwerken am See (Friedrichshafen) und den Technischen Stadtwerken Schussental (Ravensburg) ist der Verkehrsverbund Partnerschaften eingegangen. So wird die bisherige Kundenkarte der Stadtwerke am See ab Oktober durch die „Grüne Karte“ ersetzt – eine Chipkarte, mit der auch der ÖPV genutzt werden kann und das Parken in bestimmten Parkhäusern möglich ist. Dadurch wird die Eintrittsbarriere für die Nutzung des ÖPV noch weiter abgesenkt.

Mit den Technischen Stadtwerken Schussental sieht die Kooperation dergestalt aus, dass die von ihnen genutzte Mobilitäts-App tws.mobil mit dem ÖPV-Angebot des bodo vernetzt wird. Stadtwerkekunden können damit seit September auch ÖPV-Tickets in derselben App buchen. Der Ticketservice, der dies ermöglicht, stammt ebenfalls aus dem Hause highQ. Die Partnerschaften bedeuten jeweils für alle Seiten einen Mehrwert: Der Verkehrsverbund gewinnt weitere Fahrgäste, die Stadtwerke binden ihre Kunden durch Zusatzleistungen an sich – und der Endkunde profitiert von einem breiten, einfach nutzbaren Mobilitätsangebot.

Verkehrswende und Digitalisierung müssen zusammen gedacht werden“, ist bodo-Prokurist Bernd Hasenfratz überzeugt. „Moderne Softwarelösungen unterstützen Verkehrsverbünde zum Beispiel beim digitalen Ticketing oder multimodalen Mobilitätsmanagement und bieten dadurch auch für Endkunden Mehrwerte.“ Bei highQ kann man diese Aussage aus eigener, langjähriger Erfahrung nur bestätigen: „Die Nutzung des ÖPV wird durch die digitalen Services vereinfacht, die Tarifbarrieren für Fahrgäste herabgesetzt“, so highQ-Projektleiter Josue Schade. „Chipkarten und Mobilitäts-Apps leisten daher auch einen wertvollen Beitrag zur Verkehrswende.“

Über die highQ Computerlösungen GmbH

Das 1996 in Freiburg gegründete Software-Unternehmen unterstützt, Kommunen, Verkehrsunternehmen und Finanzinstitute mit innovativen IT-Lösungen bei der effektiven Planung, Durchführung, Optimierung und Überwachung ihrer Aufgaben. Im Bereich Mobilität will highQ dazu beitragen, den öffentlichen Personenverkehr flüssiger und umweltfreundlicher zu gestalten. Im Mittelpunkt steht dabei das Konzept der Mobilitätsplattform, die verschiedene Anbieter von Verkehrsleistungen digital vernetzt; in Osnabrück und im Schwabenbund sind bereits die ersten Projekte erfolgreich in den Echtbetrieb gegangen. Zurzeit beschäftigt highQ rund 60 Mitarbeiter an den fünf Standorten Freiburg, Berlin, Frankfurt, Hamburg und Stuttgart.

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